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Pia Reiser

Filmflimmern

27. 2. 2011 - 15:43

"This is gonna be nuts"

Das Live-Protokoll zur Oscar-Nacht.

Oscar-Liveticker, ab Sonntag Mitternacht. Hier.
Take your helmets and put your protein pills on.

++Die Gewinner bei der Verleihung der 83. Academy Awards++

* Bester Film: „The King’s Speech“
* Regie: Tom Hooper für „The King’s Speech“
* Hauptdarstellerin: Natalie Portman in „Black Swan“
* Hauptdarsteller: Colin Firth in „The King’s Speech“
* Nebendarstellerin: Melissa Leo in „The Fighter“
* Nebendarsteller: Christian Bale in „The Fighter“
* Bester nicht-englischsprachiger Film: „In A Better World“ (Dänemark)
* Beste Filmmusik: „The Social Network“
* Bester Originalsong: „We Belong Together“ aus „Toy Story 3“
* Spezialeffekte: „Inception“
* Originaldrehbuch: „The King’s Speech“
* Adaptiertes Drehbuch: „The Social Network“
* Bester Animationsfilm: „Toy Story 3“
* Beste Ausstattung: „Alice In Wonderland“
* Beste Kamera: „Inception“
* Beste Kostüme: „Alice in Wonderland“
* Beste Dokumentation: „Inside Job“
* Beste Kurzdokumentation: „Strangers No More“
* Bester Schnitt: „The Social Network“
* Beste Maske: „The Wolfman“
* Bester animierter Kurzfilm: „The Lost Thing“
* Bester Kurzfilm: „God Of Love“
* Bester Ton: „Inception“
* Bester Tonschnitt: „Inception“

Es folgt: Das Live-Ticker-Epos.

You're invited ist das offizielle Thema der 83. Academy Awards, die heute in Los Angeles vergeben werden. Das ist ein geradezu siebenmeiliger Schritt weg von Award Shows Anfang der 90er, wo krampfhaft versucht wurde, sich an Nostalgie, Glamour und große Hollywood-Posen einer längst vergangenen Zeit zu krallen, und die TV Übertragung wie ein Gnadenakt in Richtung Publikum schien. Vor zwei Jahren folgte dann endgültig ein großer Bruch mit vorangegangen Inszenierungen, Hugh Jackmann sang sich durch eine wahnwitzige Eröffnungsnummer mit Michel Gondry-artigem Set-Design. Der Tränendrücker-Pomp war draußen. Nach dem alten Herrenwitz Steve Martin/Alec Baldwin entschied man sich dieses Jahr für die jüngsten Oscar Hosts ever und noch dazu erstmals für ein Team bestehend aus einem Mann und einer Frau. Jaja, es sind verrückte Zeiten.

James Franco und Anne Hathaway

access hollywood

Die Spirit Awards wurden gestern vergeben, u.a. wurden James Franco, Natalie Portman und Darren Aronofsky ausgezeichnet. Auch die "Goldenen Himbeeren" wurden verliehen, wir gratulieren Ashton Kutcher und M. Night Shyamalan.

Die Kampagne um Anne Hathaway und James Franco wurde begleitet von bezaubernden kleinen Videos, die die beiden bei den Vorbereitungen für die Preisverleihung zeigten und die tatasächlich eine ironische Brechung in die Eigensicht Hollywoods bringen. Immer noch sind die Oscars der wichtigste Filmpreis, das heißt aber nicht, dass man sich nicht drüber lustig machen darf. Auch James Francos Twitterei war eine schlaue und konsequente Fortsetzung des You're invited-Mottos. Vor ein paar Tagen gabs ein Video, das ihn und Hathaway bei Proben für die Show zeigt, wo sie - hipstamaticgefiltert - als Sandy Dee und Danny Zuko aus "Grease" tanzen. Hommage und Neuinterpretation, Nostalgie und iPhone-Optik, Backstage-Momente für die Interessierten. Ein kleiner Moment, der Traumfabrik in die Welt flüstert. Indeed, we are invited.

Ich freu mich auf euch und die Live-Tickerei. Ich würd sagen, wir treffen uns hier um Mitternacht, weinen dann ein paar Tränen um die Nicht-Nominierung von Ryan Gosling für "Blue Valentine", erfreuen uns an der bezaubernden Jesse Eisenberg/Andrew Garfield-Bromance, bilden Aaron Sorkin-Fanclubs, Natalie Portman-Interessensgemeinschaften und Hailee Steinfeld-Sprechchöre.

Michelle Williams und Ryan Gosling

sundance

KEINE Nominierung für Ryan Gosling in "Blue Valentine" ist eine Stereowatschn ins Gesicht des Schauspielhandwerks

P.S. Der formidable Ps22 Kinderchor wird übrigens auch bei der Oscarverleihung auftreten. Bruce Cohen, Produzent der Show und Anne Hathaway haben bei dem Chor vorbeigeschaut und gefragt, ob sie das machen wollen, und dankenswerterweise wurde das gefilmt. Kreischende, hüpfende Chorkinder? Es gibt kaum einen besseren Start in die Oscarnacht. This is gonna be nuts, sagt der Ps22-Chorleiter und ich übernehme das als Thema für den heutigen Liveticker. Und ihr seid alle mehr als invited.

17:03
Gerade gefunden: Die relativ gaga Idee, die Mütter von Nominierten twittern zu lassen, wurde wahr gemacht: James Francos Mutter und Großmutter, sowie Theresa O. Russell, Mutter von David O. Russell (Regisseur "The Fighter") und Emile Unkrich, Mutter von Lee Unkrich (Regisseur "Toy Story 3") twittern. Follow the yellow brick road: #mominees. Oma Franco ist - wie schon in diesem "Christmas at the Franco's"-Video - ziemlich grandios. "left my antique japanese silk jacket at the Rumpus Room, it was safely returned, though still a bit damp ". Danke jetzt schon GrandmaMitz!

18:24
Damit man zumindest den Hauch einer Ahnung hat, wenn die Preise für die besten Kurzfilme vergeben werden, auf blog.moviefone.com ist eine Übersicht mit Clips und Trailer für die nominierten Filme. Go Gruffalo!

20:26
Falls es jemand noch nicht gelesen hat: Der sehr unterhaltsame, fiktive Eröffnungsdialog für die Oscar-Verleihung. Geschrieben von Ricky Gervais aus reinem Spaß an der Freud. Nachzulesen auf rickygervais.com

20:38
Judd Apatow twittert mit welcher Erwartungshaltung man dieses Jahr auf die Oscars zugeht: "I hope there's a few big surprises tonight but I fear it will all be exactly what we expect. And none of those people give weird speeches."

00:08
James Franco schickt uns eine kleine Videobotschaft und kündigt auch Twitter-Aktivitäten während der Oscarverleihung an. Auf oscar.go.com geht in 20 Minuten die Red Carpet Berichterstattung los. In ca. einer Stunde dann auf ORF1. Hallo motter, christianstiegler, schweinsbratenliebhaber, alexwagner, die ihr gerade dazugestoßen seid!

00:14
Woohoo, hier gibts schon Red carpet: www.livestream.com
Hailee Steinfeld ist grad durchmarschiert und einige brüllen "Hailee for Oscars"! It is so refreshing, for her age she is so pretty. Die Moderatorin hat keine hohe Meinung vor der Schönheit der US-Teenager.

00:42
Stream geht grad kurz wieder, man hat versucht, Jennifer Lawrence in Hannah Montana zu verwandeln (oder Alaska Nebraska, wie das bei den Simpsons heißt). Was ich zwischen Streamausfällen verstanden hab, geht dieses Jahr nix ohne lavender und nude. Und Amy Adams setzt den Veronica Lake-Frisurentrend aus dem letzten Jahr fort.

00:50
Let loose and enjoy yourself, sagt Mila Kunis in lavender. Und Sure, I'd love to travel to Italy, sagt sie wie man Sicher spielen wir dann noch eine Runde UNO zu einem Kind sagt.

00:52
Florence ohne Machine hat super zerwuschelte Haare! Alle schauen gorge aus; Russell Brand entfernt der Red Carpet Moderatorin ein Klupperl, mit dem sie das Kleid hinten festgezwickt hatte und stackst dann mit Mama Brand weiter. A Brand is a Friend!

01:08
So jetzt aber Schluss mit elendem Livegestreame. Auf ORF1 beginnt die Berichterstattung, wir halten mit überschäumender Vorfreude fest, dass viele Mütter dieses Jahr ihre Starkinder begleiten und wir einen Mila Kunis-Nippelgate erwarten. Alexander Horwath ist auch im Team "Social Network", YAY! Hannelore Veit hat den Wölkchen Windows-Bildschirmhintergrund. Horwaths ganze Sätze sind eine Wohltat nach dem Red Carpet-Gequieke.

01:14
Geoffrey Rush mit Glatze? Andrew Garfield mit Freundin! Das Forum blubbert Infohappen, gebt mir den Red Carpet, presto! Weil man im Spirit Award-Beitrag grad den Aronofsky sieht, was hat es mit seinem ewigen Schaltragen auf sich? Hässlicher Hals?

01:17
Ok, irgendwer hat doch immer eine Alexander Horwath Socken-Expertise auf Lager, madameclaudine bitte kommen! James Franco ist schon in der Garderobe und ich weiss noch immer nicht, was es mit der Rush-Glatze auf sich hat.

01:25
Der Livestream hat Gnade, ich sehe Halle Barry in einem Kleid, das man nur mit einem Meischbergerism beschreiben: supernude! Zornbinkel und Regsisseur David O. Russell mit einer super Brille, die ihn jetzt auf zwei Arten zum "Mad Men" macht!

01:29
All hail the Hailee Steinfeld! Ihre Nominierung als beste Nebendarstellerin in dem famtastischen "True Grit" ist eine Farce, weil sie "True Grit" trägt. Spekulativ steckt man junge Darsteller aber immer eher in die "Supporting"-Kategorie, weil da ein Sieg wahrscheinlicher ist. Super Osterpinzenhochsteck-Frisur, die hatte SJP vor ein paar Jahren, aber weit weniger bezaubenrnd. JESSE EISENBERG! The akwardness im Anzug. Wo ist sein bromance-Kumpel Garfield? Ich mag diese Stimme, die immer so klingt, als würd ein Hubba Bubba im Rachen kleben.

01:43
Pro7. Gätjen will Rufallo. Jetzt sind wir schon zwei. Er kriegt Helen Mirren. Na, wir wollen nicht unzufreiden sein. Spitzen Kurzhaarfrisur. Sie sagt Russell Brand hat die besten Beine, ich finde ja, er hat die besten Zähne. Helen, da sprechen wir uns noch. Rufallos Frau hat einen klasse Anna Wintour-Bob und ein großartiges Kleid. Rufallo ist König der Herzen der Welt. Seriously. Dass Keith Urban stets so rural ausschaut, muss irgendwo einem Gott oder ähnlichem großen Spaß machen. Er hängt an der Hand seiner Frau Nicole Kidman, die trägt wiederum Wangenfransen, gegen die ich ein Veto einlege.

01:40
Maria Furtwängler war grade auf einem Kongress für "Bewusstsein und Quantenphysik", ja so kriegt jeder den Sonntag rum. Kann es sein, dass the magic of Scott Orlin schwindet, der schreit sich die Seele aus dem Hals, aber niemand will mit Pro7 reden.

01:43
Javier Bardem mit 2 1/2-Tagesbart und den besten müden Augen der Welt. Nominiert für "Biutiful", eine mexikanische Produktion. Gätjen sagt, es geht jetzt alles ruckizucki, ich bin beruhigt.

Javier Bardem

pro7

01:45
Danke, nungee, die Rush-Glatzen-Frage wär geklärt. Ich zuguttenberge: "The King's Speech star Geoffrey Rush wore a hat at the Golden Globes because he had to shave his head for a new role. The 59-year-old actor is starring in the play The Diary of a Madman where he takes on the role of a civil servant who goes crazy."

01:48
Immer noch Pro7. Gwyneth hat in der Haarglattgerätkiste geschlafen! Sandra Bullock schaut spitze aber müde aus. Und: verschiedene Rottöne von Kleid und Tasche, madameclaudine, was sagen wir dazu? Helena Bonham-Carter naht heran, das wird outfittechnisch spannend. Ein bisschen beetlejuicig, das Ganze aber auf der nach oben offenen Bonham-Carter Scala der Kleidkatastrophen ist das eine glatte 6. Kein "Don't feed her after midnight"-Style, dieses Mal. Nominiert für ihre Darstellung der Queen Mum in "The King's Speech". Bonham-Carter kaut außerdem auf irgendwas rum.

01:56
You have to find different adjectives sagt Firth auf die Frage, wie's ihm geht. Vielleicht kann er ja den Red Carpet Kommentatoren dann auch ein Sackerl Adjektive vorbeibringen.

02:00
ABC Preshow auf Pro7. Portman hat lila Kordelohrgehänge, auf die Lena Gercke ganz schön neidig sein wird, die Frisur sucht die Asymmetrie. Go Natalie go!

02:04
Franco, leicht ferngesteuert und ohne Bart in einem krampfigen Interview und zurück zum Teppich: Timberlake, der Erfinder von Napster hat eine europäische Zahnfarbe. Kein us-amerikanischer Bleaching-Alarm hier. Nochmal Bullock. Ich glaube, ich hab endlich was mit ihr gemeinsam, wir verwenden beide Hair Donuts. Love the Rückendekollete.

02:11
Horwath lobt "Pineapple Express", von mir aus können wir jetzt alle schlafen gehen, besser kann es kaum werden. Paltrow würd gern ein Duett mit Jay-Z singen und Bale hat die Jesushaare abgeschnitten, den Bart aus dem amerikanischen Bürgerkrieg aber behalten.

02:20
Veit, Horwath, könnt ihr aufhören wird Oscar übergeben zu sagen. Sounds like Pukefest!.

02:22
Wir sind im Kodak Theatre, da ist Hugh Jackman, den nur Dr. Cox nicht mag, ich hab ihm die "Wolverine"-Katastrophe bereits vergeben und um den nächsten Wolverine-Film nimmt sich ja der schnurrbärtige Aronofsky an. Nun Rückblenden auf den Benigni-Kasperl und den Tom Hanks-Pathos. Wow, ganze zwei Zuspieler für "Favourite Acceptances"?
Halle Berry, the most gorgeous woman in the world. Mammamia, Moderatoren, nicht gleich immer adjektiv und superlativtechnisch ans äußerste Limit gehen. Berry hat einen Oscar für "Monster's Ball" bekommen, fast bekannter ist aber der Kuss, den ihr Adrien Brody verpasst hat, als sie ihm den Preis als bester Hauptdarsteller in "The Pianist" überreicht hat.

02:25
Hanks wird den ersten Oscar überreichen. Dieses Jahr sagt man übrigens wieder "The Oscar goes to...", letztes Jahr wollte man es kompetitiver angehen und griff zur "The winner is"-Floskel.

02:28
Die Franco-Brüder //Minuten// bevor's losgeht. Hab ich dir heute schon gesagt, wie sehr ich dich liebe, Internet?

02:29
ES GEHT LOS! In Courier New-Schrift und kurzen Clips erinnert man uns an die nominierten Filme.
Yay, Hathaway und Franco reinmontiert in die nominierten Filme! Wie damals 1995 bei Billy Crystal. Und ex-Host Alec Baldwin ist auch da! Jetzt sind sie bei Zuckerberg! You just lost a Facebook-Friend, haha!
Jetzt in "The Fighter", das ist super! Da ist Morgan Freeman! Aufwändigste Eröfffnungsnummer ever!
Und jetzt im Ballettsaal bei Portman und Cassell, Hathaway macht den Tanz der brown duck.
You just got inceptioned!

James Franco und Anne Hathaway

orf

"Back to the future"! Yippieh! Francaway sitzen im Delorean! MARTY MC FLY! DOC BROWN. Um mit einem nominierten FIlm zu sprechen: Biutiful!

02:38
Witze über das Kalkül, mit jüngeren Moderatoren auch jüngere Menschen anzusprechen und eine ANmerkung auf Hathaway's Nicht-Nominierung für ihre Rolle in "Love and other Drugs". "It used to be, you get naked, you get nominated - not any more!" Und erste Erwähnung der Franco-Mum! Hathaway-Mutter erhebt sich im Publikum und sagt "Stand up straight, Mr. Steven Spielberg is here". Wo bleibt der damals so super pfeifende Papa Winslet! Woohooo Grandma Franco ist auch da! And she just saw Marky Mark! Die Eltern sind tatsächlicher Bestandteil dieser Show. Well done, Oscars.

02:42
Rücklick, yayay! Das schaut nach "Vom Winde verweht" aus, das Monsterprojekt des ehrgeizigen David O. Selznick! Hier kommt Tom Hanks und hält ein Impulsreferat über "Gone with the wind". "Achievement in Art Direction", der erste Oscar des Abends. Wunderland, Hogwarts, Limbo, das Academy Herzibinkerl "King's Speech" oder "True Grit"? Und Tim Burtons "Alice in Wonderland" bekommt den Oscar, eine voiceover Stimme informiert uns, dass die beiden Gewinner schon Oscars zuhause rumstehen haben. Najo. "Achievement in Cinematography", weiter gehts. "Inception" hat einen Oscar, hooray! Das tröstet über das übliche Übergehen von Nolan in den Königskategorien hinweg. Nolan is the Pitt of directors, hab ich vor kurzem wo gelesen. Kamermann Wally Pfister wird sich ärgern, dass der die Brille nicht von der Stirn genommen hat.

02:48
Und schon erste Werbepause. Es gibt also doch noch Überraschungen, diagnostiziert Horwath. The living legend Kirk Douglas tritt auf, Warren Beatty klatscht, Coppola klatscht und Michelle Williams schaut auch klatschend fan-tas-tisch aus. Auch der 95 jährige, schwer verständliche Douglas kommt an gorgeous nicht vorbei, murmelt eines in Richtung Hathaway. Es geht um "Best Supporting Actress", den würde traditionellerweise der Gewinner des Vorjahres der Männer überreichen, aber Waltz dreht gerade und ist unabkömmlich. (Mo'nique wird auch nicht auftauchen, sie meint, sie wolle nicht presenten).

Jackie Weaver spielt in dem mit schwelender Gewalt gesättigtem "Animal Kingdom" die Mutter von Gängsterbrüdern. Melissa Leo schwimmt auch im "schreckliche Mütter"-Gewässer, spielt in "The Fighter" die Mutter der boxenden Halbbrüder. Hailee hätte einen Preis verdient, allerdings nicht als "supporting" actress. Amy Adams ist sowieso immer super und es war an der Zeit, dass sie mal keine "Tinkerbell-Rolle" (Zitat Regisseur David O Russell) spielte. Melissa Leo, it is! Hat ihr die etwas seltsame Eigenkampagne also doch nicht geschadet. Sie schnauft und muss sich sammeln. I watched Kate two years ago, it looked so fucking easy, sagt sie. Die Dankesredenzeit dürfte verlängert worden sein.

Kirk Douglas und Melissa Leo

orf

03:01
The young and hip Oscars gehen weiter mit Timberlake, der behauptet Banksy zu sein, haha. Best animated short, ich hab mein Herz ja an den Gruffalo verloren! "The Lost Thing" bekommt den Preis. Wir erinnern uns an das "Oh wie nett du hast meinen Busen bemerkt"-Kleid von Charlize Theron letztes Jahr? Nun, dieses Jahr hat Mila Kunis so ein Kleid an. In lavender, was sonst. Bis jetzt würd ich sagen: Super Eröffnungssequenz, das mit Kirk Douglas war gut gemeint, ging aber nach hinten los und die anderen Witze waren, nun ja, nennen wirs hölzern. Jetzt gibts gleich einen Oscar für den unglaublich fantastischen "Toy Story 3". YAYAYAY! Regisseur Lee Unkrich freut sich und Mama Unkrich hat vor lauter Freude aufs Twittern vergessen. Lee Unkrich twittert OMG.
Nochmal zu Melissa Leo: Ihre Darstellung der kontrollfreak-Mutter in "The Fighter" ist in der Tat beeindruckend, Christian Bale wird wohl auch für für seine Darstellung des Dicky in The Fighter einen Oscar mit nach Hause nehmen.

03:11
Josh Brolin und Javier Bardem, alte "No country for old men"-Kumpel schwoven in weißen Jacketts ein, was Javier nur bedingt steht. Die Herren in der weißen Weste werden jetzt gleich Aaron Sorkins Namen vorlesen! Juche! "The Social Network" weist wie "True Grit" eine Konzentration auf Sprache auf, die mich ganz wahnsinnig freut und begeistert. "Social Network" ist eine Sprachexplosion und Sprachgewalt, die einen staunen lässt. Sorkin is ein Wortdompteur. Da klimpert dezent eine Meldodei herin, das heißt wohl "Mach hinne, Sorkin". Und auch seine Rede war so schnell und gefeilt wie der Anfangsdialog aus "The Social Network", er lässt seinem Kind ausrichten, dass er als Academy Award Gewinner jetzt endlich auch Respekt vom Meerschweinchen verdient hat. You're the SorKing of the World, Aaron!

Aaron Sorkin

epa/Paul Buck

AARon Sorkin

So, Best Original Screenplay. Ich hoffe sehr für "The Kids Are All Right"! Nein, "The King's Speech" Drehbuchautor David Seidler wird ausgezeichnet. Seidler kämpfte selbst mit dem Stottern als junger Mann. "My father always said to me, I would be a late bloomer", Seidler ist sympathisch. Cate Blanchett im besten Kleid des Abends klatscht gerührt in die Hände.

03:23
Hathaway mit einer Pferdeschwanz-Explosion und High Heels aus der Topmodel-Show-Hölle. Und sie singt. Ein Schmählied auf Hugh Jackman. Der wiederum kratzt sich am Kinn. Da kommt Franco im Monroe-Kostüm aus "Gentelmen prefer Blondes". Ein Charlie Sheen Witz.

03:26
Helen Mirren und Russell Brand. Bin ich heut heikel oder sind die Witze der Präsentatoren dieses Jahr aus der Sketschschul-Abschlusklasse geschrieben worden? Best Picture in a Foreign Language geht an "In a Better World", ein Susanne Bier-Film, die jetzt aus den hinteren Sitzreihen erstmal anreisen muss.

Christian Bale

EPA/ANDREW GOMBERT

Jetzt kommt Reese Witherspoon mit dem volumisierten Pferdeschwanz und präsentiert "Actor in a supporting role". Die gemähte Wiese munkelt von einem Bale-Sieg, der methodacted in "The Fighter" wie einst Al Pacino in "Scarface". Ich würd ihn dem Ruffalo geben. Geoffrey Rush hat eh schon einen (und jetzt auch noch eine Glatze, also den können wir off stage lassen). Und Bale gewinnt. Bloody hell, sagt er. Und bedankt sich bei David O. Russell, der bis jetzt als Regisseur bekannt ist, der mit George Clooney in einen fistfight geraten ist, mit Lily Tomlin am Set von "I heart huckabees" gestritten hat und Christopher Nolan auf einer Party mal in einen headlock genommen hat. Bale verweist auf Dicky Ecklung, den er in "The Fighter" gespielt hat und da ist Mark Wahlberg, das ruhige Zentrum in dem Film, umgeben von exzetrischen Figuren. Man will sich gar nicht ausmalen, was Bale gemacht hätte, hätte er in "127 Hours" mitgespielt hätte.

03:39
Die australische Bande Jackman/Kidman kommt und erzählt uns, dass es mal Filme ohne Ton gab. Und es gibt ein kleines Impulsreferat in Sachen Ton im Film. Die Star Wars Fanfare bläst uns um die Ohren. Jetzt fliegen wir mit "E.T" und tanzen mit Eliza Doolittle, einen Hauch Zaratushtra und das wars dann auch wieder. Kidman, Jackman, das gibt eine Zwei Plus für euch. "Best Original Score". Bitte gebts "The Social Network" den Preis, endlich was anderes, als das übliche Pomp-Orchester-Gedönse. Juche! Oscar für Trent Reznor! Und Atticus Ross, natürlich. David Fincher hat seit der ganzen Veranstaltung keinen Gesichtsmuskel bewegt. NIN-Fans, wie gehts euch?

03:45

scarlett johansson

EPA/MIKE NELSON

Scarjo in himbeerfarbener Spitze und fuzzy hair hängt an McConagheys Arm und beide dehnen einen Witz ins Unendliche. Inception wird für "Sound Mixing" ausgezeichnet! Trostpflaster für Nolan, den Konstrukteur. "Achievement in Sound Editing". Ich hätt so gern ein Ohr für das, was hier ausgezeichnet wird, aber ich fühl mich wie der Kaiser bei den neuen Kleidern. Und nochmal "Inception"! Nerd Oscars, nennt L. das gerade. Ich freu mich für Nolan, ich hab meinen eigenen "Inception"-Backlash überwunden. Nolan hat so was Great Gatsby-artiges an sich. Jederzeit könnt er einen nach Long Island einladen.

03:50
Wenn Trent Reznor nochmal einen Oscar gewinnt, hab ich schon einen Witz in petto, nämlich, "der Trent geht zum Zweit-Oscar." Na, glücklicherweise gehts jetzt weiter mit "Make Up" und "Kostüm". Marisa Tomei schwebt heran und die neue Trendfrisur Hollywoods ist der Seitenscheitel/Schulterlänge-Bob. Pfui Teufel, ein Navi in der Zuspielung. Congratulations, nerds, so Franco.

Ah endlich, Cate Blanchett tritt auf und hat eine Frisur von Diane Swayer dabei. That's gross kommentiert sie den "Wolfman"-Clip und die gewinnen auch. Wir sehen kaputte Gliedmaßen, aber das kennen wir ja aus "Black Swan". Der Mann mit dem Country-Pferdeschwanz freut sich über die Auszeichnung. Zweifärbiger Bart, i loathe thee!

"Costume Design". In "The King's Speech" gibt es ein unglaublich fantastisches Kleid mit Rückendekolletee und Kordelkette, von dem ich heut noch träume. Oscar geht an "Alice in Wonderland", zweite Auszeichnung für Burtons 3D-Film mit einem greislichen End-Showdown, der leider alles vermasselt. Irgendwie ist"Alice" ein Film von Tim Burton, ohne ein Burton-Film zu sein. Und da war immerhin Crispin Glover in dem Film! Auch die Preisträgerin: Seitenscheitel, Schulterlänge. I smell a trend.

04:01
Wow, Straßenumfrage zu Lieblingsfilmsong. Oscars go street credibility. Mein Lieblingsfilmsong: "Follow the yellow brick road". Mondieu, Obama war da grad und nannte als seinen Lieblingsfilmsong "As time goes by". Oscars go president credibility. Und jetzt singt Kevin Spacey einen Song aus "Top Hat".

Randy " I wrote every song you know" Newman singt den Song aus "Toy Story 3", "We belong togehter".
Dandy Randy vor blauem Pixarhimmel. Mandy Moore, verheiratet mit dem superklassen Ryan Adams, singt jetzt einen Song aus "Tangled".

04:08
Kleines Fazit: Immer noch verstört vom Kirk Douglas Auftritt. Finde die Show sehr gerafft, aber trotzdem nicht mitreißend. Jetzt kommt die Durststrecke, weil man kaum Filme in diesen Kategorien gesehen hat. Amy Adams und Jake Gyllenhaal schreiten einher. Bei Gyllenhaal wirds Zeit, sich von seiner Fadgas-Aura freizuspielen. Dieses bei einandaner einhängen ist auch neu, oder? "Strangers no more" ist "Best Documentary Short Subject". What a great year for docs, sagt sie und meint damit nicht Ärzte. Krankheit, Krieg, Kinder scheinen die goldenen drei "K"s in Sachen "Live Action Short Film" zu sein, gewinnen tut aber "God of Love", ein junger Bob Dylan betritt schnell plappernd die Bühne und meint "I should have gotten a harcut". Mit dem hätt Aaron Sorkin eine Freude! Der Adrenalinschub-Funke sprang aus dem Fernseher über. Ich bin wach.

04:17
Ein Potter-Musical! Eine Youtube-fanvideo-artige Montage, haha Taylor Lautner - "He does not own a shirt". Hathaway twistet im Fransenkleid und jetzt kommt Oprah Winfrey. Bekommen jetzt alle Autos geschenkt? Nein, es geht um "Best Documentary". Den Coen Brüdern ist fad, auch King Firth hängt schief im Sessel. "Inside Job" bekommt den Oscar. Und ein Quentchen Kritik an der Politik weht in Form einer Dankesrede weht durch das Kodak Theatre.

04:25
Billy Crystal! Oftmaliger Oscarhost der 90er Jahre und es gibt standing ovations. (Gabs die bei Kirk Douglas auch?). It's Rückblick-Time, wir sehen Bob Hope, oder besser eine Bob Hope Projektion, Kinder, das ist die Zukunft! Holmes/Watson aka Downey Jr/Law treten auf, es geht um "Achievement in Visual Effects". Noch ein Nerdoscar oder Nercar, wie ich sie nenne. Und "Inception" it is. Ich hegemanne "In an interview with 'Entertainment Weekly', Christopher Nolan explained that he based roles of the Inception team similar to roles that are used in filmmaking - Cobb is the director, Arthur is the producer, Ariadne is the production designer, Eames is the actor, Saito is the studio, and Fischer is the audience. "In trying to write a team-based creative process, I wrote the one I know," said Nolan."
"Film Editing", ein Oscar für "The Social Network", woohooo! Vielleicht räumt "The King's Speech" gar nicht so ab, vielleicht legt es einen "Benjamin Button" hin? Fincher zupft an seiner Oberlippe.

04:40
Jennifer Hudson mit einer Comicfrisur präsentiert die nächste Song Performance. Weil Dido nicht kann, springt Florence ein und singt den "127 Hours"-Titelsong, die Höhlen-Hymne. Genauso lange dauert der Song auch. Jetzt kommt noch Gwynnie, die uns mit ihrem GOOP Newsletter so tolle Tricks fürs Leben gibt und singt. Weißes Mikro? Holy Moly. Ich hoffe, sie macht nicht diese Handwachelbewegung, die Sängerinnen gern an höheren Songstellen machen...Nein, schon aus. Und "Toy Story 3" hat einen zweiten Academy Award, yippieh! Randy watschelt wie ein Pinguin und is grateful and surprised.

04:52
Der "In Memoriam"-Teil. Uahhh. Mit Celine Dion als Sängerin. Sally Menke, die Tarantino-Schnittmeisterin ist da zu sehen, Leslie Nielsen, Tony Curtis, Chabrol, Patricia Neal, der unglaubliche Bob Boyle. Wo bleibt Blake Edwards? Ah, es geht weiter. Arthur Penn, Adieu. Jill Clayburgh, Dennis Hopper, Dino de Laurentiis und da ist Blake Edwards und Lena Horne beendet den "Memoriam"-Reigen. Wurde da früher nicht immer reingeklatscht? Halle ist wieder da und würdigt Sängerin, Tänzerin und Civil Rights Aktivistin Lena Horne. Wir sehen Horne "Stormy Weather" singen, den Song, zu dem Firth und Julianne Moore in "A Single Man" getanzt haben.

05:01

Hilary Swank erinnert uns an Bigelows letztjährigen Sieg. Es geht jetzt um "Best Directing", und, na geh, Tom Hooper bekommt den Preis für "The King's Speech". Habe so für Fincher gehofft. "Speech" ist ok, aber konventionell, die Konventionalität nur ein wenig durchbrochen durch Dramaturgie und Bühnenbild, aber Meilen entfernt von der Grandiosität von "The Social Network". Harvey Weinstein wird sich freuen, dass seine Monsterkampagne aufgegangen ist, kein Empfang, keine Party, kein Presse-Empfang wo nicht "The King's Speech" vertreten war. Tom Hooper schaut aus wie Wes Anderson mit 14.

Tom Hooper

EPA/MIKE NELSON

Ich hab so gehofft, dass der "Hurt Locker" eingeläutet hat, dass Filme ausgezeichnet werden, sie sich mit ihrer Zeit auseinander setzen, ohne Exempel zu statuieren oder moralische Regeln in Stein meißeln. Aber nein. Klassisches Drama, in dem ein "Makel" überwunden wird, gewinnt. Konvention, you win again.

05:06
Anette Bening erinnert uns daran, dass die Ehrenoscars bereits vergeben worden sind. Ein kleiner Rückblick zeigt Coppola, Eli Wallach und Brownlow. Und keinen Godard, der nicht angereist ist.

Natalie Portman

epa/ANDREW GOMBERT

Natalie Portman vor der Oscarverleihung

Bitte, ich will eine Überraschung. Hathaway steckt immer noch im Gummischlauch fest. "Best Actress in a Leading Role", hier kommt Jeff Bridges, letztes Jahr für den Lederschweisswhiskey-Film "Crazy Heart" ausgezeichnet. Dass nur Bening und nicht Moore für "The Kids Are All Right" nominiert wurde ist ebenso seltsam wie der "Blue Valentine"-Fall. Übrigens ist dieses Jahr -ah, da ist Andrew Garfield - die Aufstellung von fünf Leuten auf der Bühne, wo jeder eine/n der Nominierten laudationiert, wieder abgeschafft worden.

Oh, Michelle Williams mit dem zauberhaften Pixie! Ravishing. "Blue Valentine" hat mir das Herz raus gerissen, in den Mixer gesteckt, Nägel und Nagellackentferner dazugeschüttet und es mir dann wieder eingesetzt. Und Natalie Portman bekommt nach Golden Globe und Spirit Award den Oscar. Sie dankt everyone at CIA, das muss ich mich jetzt verhört haben. Sie dankt Mike Nichols, mit dem sie "Closer" gemacht hat. My family my friends, my love aber auch ein Danke an die Leute beim Film no one ever talks about.

05:19

Javier. Hola. Haha, Sandra Bullock, dankesehr! Jeff, Dude, grandios! Weiter so, Sandy! Jesse, I'm still wainting for you to accept my friend request on Facebook. Jaja, bohrt nur in meiner Wunde mit weiteren "Social Network" Clips, der dann doch wieder keinen Preis bekommt. Bullock hätte die ganze Show moderieren sollen. Franco, you are the reason kids get picked up late from school, because mothers are watching you on 'General Hospital'.

Mission "Gemähte Wiese" accomplished. Firth of a nation bekommt den Oscar. Hätte er letztes Jahr für "A Single Man" bekommen sollen. Ein Danke an Harvey Weinstein, den Zampano, who's back on track (sehr interessant nachzulesen in der aktuellen Vanity Fair Ausgabe). Oh wie schön, Firth dankt Tom Ford, dem "A Single Man"-Regisseur.

Colin Firth

orf

05:28
So, jetzt noch "Best Film". Anne Hathaway hat sich in glitzernde Alufolie eingewickelt und da kommt Steven Spielberg. Surprise Me, Academy. Bitte. Die Rede von King's Speech läuft während der Clips der anderen nominierten Filme laufen. Wink, wink, nudge, nudge? And the Oscar goes to... "The King's Speech." Vier von zwölf Oscars sinds geworden für den stotternden König. Immerhin zwei für "The Social Network". Und einmal noch Francaway. Ah und der Chor, den hatt ich völlig vergessen!

Ich liebe die kleinen Armbewegungen der Kinder in den hässlichen T-Shirts. Singen unoriginellerweise "Somewhere ober the rainbow". Und jetzt das "Wetten, Dass"-Schlussbild. Hathaway highfivet die Kinder und vorbei ist die Sause. Nunja, Franco war unspektakulär, Hathaway hat durch Singen und Euphorie geglänzt, die Witze der Präsentatoren waren mir zu sketchparadig. Das mit jung und hip hat nicht ganz funktioniert, eine deartige Auflockerung funktionierte die lezten Jahre besser durch Zuspieler von Judd Apatow oder Auftritte von Ben Stiller als Navi oder Joaquin Phoenix. Und so sehr sich die Show bemühte, jung zu sein, die wichtigen Preise gingen an einen Film, der kaum klassischeres Oscarmaterial sein könnte. Same old, same old. Für David Fincher sehe ich das Scorsese-Treatment herannahen, da gibts dann in 20 Jahren erst einen Oscar für einen zwar guten, aber nicht umwerfenden Film.

Aber immerhin: Auszeichnungen für Bale, Sorkin, Leo, Portman und den Firth-Oscar widme ich für "A Single Man" um. Because I can.

Good Night and good luck, gute Nacht ihr Prinzen von Maine, Könige von New England und: we will always have Paris. David Fincher, Jesse Eisenberg: Mir bricht fast das Herz. Danke an euch alle im Forum, ohne euch, wär ich schon längst eingeschlafen und danke an L., die so wacker neben mir ausgeharrt hat.