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Roland Gratzer

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25. 2. 2011 - 19:20

Kleine Gitarrenkunde

Heute: Hannes Duscher und ich haben uns in die Cowboy-Stiefel gekämpft und zelebrieren die wunderbare Welt der Oscar-prämierten Westernsoundtracks. Diesmal mit Unterstützung.

Kleine Gitarrenkunde

Die Oscars werden zwar erst am Sonntag vergeben, trotzdem wage ich zu behaupten: True Grit wird nicht leer ausgehen. Grund genug, uns in der aktuellen Ausgabe der Gitarrenkunde mit einem ganz besonderen Genre zu befassen: den Soundtracks von oscarprämierten Western. Auch deshalb, weil es vom Typ her eigentlich recht gut passt.

Gitarrenkunde Western

Radio FM4/Pia Reiser

Hier könnte ihr Western-Filmposter stehen.

Beginnen wir mit dem einprägendsten Komponisten, den dieses Genre jemals hervorgebracht hat: Ennio Morricone. Zwar sind nur etwa 30 der insgesamt über 500 Filme, die er vertont hat, tatsächlich Western, trotzdem ist sein orchestraler Zugang auf ewig mit wegreitenden Pferden, stummen Italienern und dreckigen Holzspelunken verbunden.

Diesmal ist kein Akkord dabei, den wir nicht schon in einer anderen Folge behandelt hätten. Die Komplexität der Musik ist demnach eine enden wollende.

Nein, wir spielen ihnen jetzt nicht die Komposition vom Ableben. Wir haben uns für das Hauptthema des großartigen Epos "Il buono, il brutto, il cattivo", auf englisch "The good, the bad and the ugly", zu deutsch Zwei glorreiche Halunken entschieden. "HALT!", werden jetzt die Puristen aufschreiben, "der Film hat ja gar keinen Oscar für die beste Musik erhalten!". Stimmt, sagen wir, trotzdem wurscht. Schließlich hat der Maestro die Statuette (gern verwendetes Oscar-Synonym) für sein Lebenswerk erhalten und das gilt dann für alles, was er gemacht hat.

Die notwendigen Akkorde sind alte Bekannte: An vorderster Stelle steht D-Moll, der Western-Akkord schlechthin. Dann noch G-Dur, C-Dur, F-Dur und A-Dur und fertig ist das Chor-Galopp. Mit dabei ist diesmal übrigens Albert Farkas, weil der Titel schließlich ein gitarrenkundliches Triptychon voraussetzt.

Gitarrenkunde

Radio Fm4/Pia Reiser

Stilecht nur mit echter Steelguitar. Quasi.

Dass es diesmal keine Lyrics gibt, liegt an der eher stummen Persönlichkeitsstruktur des gemeinen Revolverhelden.

Cowboys sind aber nicht nur kettenrauchende Italiener, sondern auch Männer mit Gefühlen. Das hat uns Brokeback Mountain gelehrt. Dessen Soundtrack hat 2006 jetzt in echt einen Oscar (kann man wieder schreiben, wenn wieder eh schon Statuette da war) für den Soundtrack bekommen. Das Thema besteht aus drei Akkorden, die sich hervorragend zum Terzeln eignen: G-Dur, D-Moll (eh schon wissen, Western und so) und C-Dur.

Gitarrenkunde

Radio FM4/Pia Reiser

Den Strohhut gibt's übrigens für 2,99 beim "Billig und gut". Der andere ist eine Leihgabe des Fürstentums Liechtenstein.

Auch diesmal haben wir einen prominenten Harmonie-Verstärker hinzugezogen, weil er grad zufällig da war. Es ist niemand geringerer, als Songcontest-Vorausscheidungs-Teilnehmer Richard Klein. Aber hören Sie selbst:

Gitarrenkunde: Western