Erstellt am: 8. 3. 2011 - 14:09 Uhr
Winterpanorama: Waldecks Dope Blanc
Letztes Jahr haben uns im FM4 Winterpanorama Profisportler die besten Spots zum Snowboarden, Skifahren oder Snowkiten in ihren jeweiligen Bundesländern gezeigt. Heuer wollen wir wissen, wo MusikerInnen überwintern.
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Seither hat er als Waldeck und mit seiner Band Saint Privat unzählige international erfolgreiche Platten produziert und sein eigenes Label Dope noir gegründet.
Klaus Waldeck ist einer, der uns seit den Anfangstagen von FM4 begleitet. Als seine ersten Songs (produziert von K&D) im damals frisch gegründeten Radio gelaufen sind, ist er noch zuhause gestanden und hat seine Anzughosen gebügelt – er war damals nämlich noch hauptberuflich Rechtsanwalt!
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Von Ballroom Stories zu Snow Stories
Als Profi-Skivater (=exzellenter Skifahrer + dreifacher Vater!) verbringt Waldeck seinen Familienurlaub in Hinterthal in der Region Hochkönig, weil dort direkt neben den familienfreundlichen Pisten herrliche Tiefschneerouten liegen. Genau hier ist auch die Freeriderin Eva Walkner zuhause - letztes Jahr hat sie uns von ihrem Hausberg vorgeschwärmt und es stimmt! Der Retrocharme von Orten wie Hinterthal oder Dienten ist die exakte Schnittmenge aus den Bedürfnissen von Freeridern und Familien. Während Papa mit den Winzigen die Piste runtershreddet, kann Mama durch traumhafte Waldlichtungen im Tiefschnee bis zur Dorfkirche fahren. Dann wird getauscht!
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Um Kinderlosen die sportliche Leistung des jeweiligen Elternteils zu veranschaulichen: Der Drang wird meist verkündet, wenn man gerade 10 Minuten aus dem Restaurant raus ist und der Bedrängte gut verpackt ist. Vierjährige betrachten Lulumachen als Full Service, bestehend aus:
in den Tiefschnee hinter einen Baum getragen werden
Öffnen sämtlicher Reißverschlüsse
in die jeweilige Schräglage gehoben werden
Abtropfen und korrektes Einpacken.
Bei nicht korrektem Einpacken kommt nach einigen Minuten auf der Piste die Reklamation: Papa, der Lulu liegt schief!
Das fidele Waldeck Trio
Papa Waldeck hab ich vor Jahren schon einmal zufällig in Sportgastein getroffen, jetzt verfolge ich einen Tag lang Waldeck hoch 3 mit Kamera und Mic! Gustav W. (4) wird mir als Luluweltmeister vorgestellt. Wie man das wird? 13 Runden Lulu an einem Tag auf der Piste. Emil W. (8) legt bereits ein Tempo hin, wo die Gefahr von hinten (unkontrollierte Carvingbomber) sich mit der Gefahr von vorne (bewegliche oder unbewegliche Hindernisse) die Waage hält.
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Der Lieblingslift der drei Waldecks?
W (der Große): "Fellersbachalm Richtung Mühlbach – es sind relativ wenige Leute. Wobei wir haben schon festgestellt, es ist immer sehr gefährlich, wenn man Prognosen über die Pistenfrequenz abgibt, weil immer wenn man sagt es ist grad nix los, ist es wie ein Fluch und die Leute scheinen vom Magnet angezogen auf unsere Piste zu fahren. Aber man ist hier zumindest nicht unmittelbar gefährdet, sondern es überwiegt die Eigengefährdung."
Aber kann man von Geheimtipps im Radio sprechen? Da ist es ja sofort dahin, das Geheimnis!?
W: "Ich geh davon aus, dass der typische FM4 Hörer gar nicht so genau hinhört."
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Wie bist du eigentlich auf die Region Hochkönig (Maria Alm, Dienten, Mühlbach) gekommen?
"Ich war als Kind schon mal hier. Und jetzt wieder durch Freunde von uns, die das empfohlen haben, und ich kann’s wirklich – öffentlich natürlich nicht! - aber privat würd ich es schon weiterempfehlen. Vor allem ist sensationell: Wir sind hier mit unseren Kindern. Es sind Semesterferien und es ist trotzdem nicht überlaufen, denn – meine Kinder wissen’s ja schon - ich reagiere einerseits nicht besonders gut auf überfüllte Pisten, andererseits reagiere ich auch nicht gut auf überfüllte Hütten. Und wenn in diesen überfüllten Hütten auch noch eine bestimmte Musik in einer bestimmten Lautstärke wiedergegeben wird, dann reagiere ich nicht sehr freundlich..."
Waldeck über Hüttenführer für Hütten ohne Musik
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Es ist ziemlich ungewöhnlich, einen Musiker zu treffen, der so gut skifährt wie du. Wie ist das aus deiner Wahrnehmung: Gibt’s Kollegen, befreundete Musiker, die auch so gut fahren wie du?
"Es gibt befreundete DJs, ich möchte jetzt keine Namen nennen, aber einer von ihnen hat mir mal das Knie ruiniert. Die legen sehr unkontrolliert und fetzig auf und so fahren sie auch Ski."
Generell ist ja unter Musikern/Künstlern die sportliche Seite meistens eher verkümmert – oder siehst du das nicht so?
"Also ich kann da nur für mich selbst sprechen – für mich ist Skifahren ein wunderbarer Ausgleich. Wobei auch hier die Skigebiete, in denen man sich wirklich noch frei bewegen kann, die nicht von einer überbordenden Event- und Erlebnistourismusindustrie geprägt sind, immer weniger werden. Also man muß sich schon seine Nischen suchen und zum Glück gibt’s hier noch so eine kleine Nische."
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Wie hat denn das eigentlich bei dir angefangen mit der Begeisterung für das weiße Element? Das Dope Noir kennt man ja von dir – aber der weiße Rausch?
"Der wurde mir in die Wiege gelegt von meinen Eltern Also ich glaub genetisch ist es nicht, aber anerzogen, oder konditioniert. Ich mußte mit 4 Jahren schon in den Skikurs gehen und war damals wahrscheinlich vier mal im Jahr skifahren. Heutzutage ist das gar nicht mehr so üblich, aber da war Weihnachten, Semesterferien, Ostern und Schulskikurs und naja – die Begeisterung hab ich dann eigentlich nie wieder abgelegt."
Schön dass du sie auch an die Kleinen weitergibst – Schröcksnadel hätte eine Freud mit dir....
Ja wir müssen halt auch die nächste Generation mitnehmen und hoffen, dass irgendwann einmal auch wieder Naturschnee... wobei hier ist es sehr schön - ich seh grad keine Schneekanonen, zumindest keine die auf uns gerichtet ist!"
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Gustav W: "Wann ist das Radio endlich aus?"
Groß W: "Das Radio ist gleich aus!"