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Roland Gratzer

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14. 2. 2011 - 11:23

Kleine Gitarrenkunde

Heute: Hannes Duscher und ich erkunden das weite Feld der Liebeslieder mit tödlichem Ausgang. Und Rosen.

Kleine Gitarrenkunde

Samstag war Protest-Song-Tag. Wir haben uns angeschlossen und dagegen protestiert, ein Protest-Lied-Special zu machen und uns stattdessen dem Valentintstag gewidmet. Der ist zwar gleich wie die Energie-Ferien-Plattenverschiebung ein Produkt der Industrie, aber was wäre Pop ohne Liebe? Eben.

Hannes Duscher und Roli Gratzer mit rotem Riss in der Mitte.

Radio FM4

Wenn schon Trennung, dann wenigstens final.

Eine Sparte des Liebeslieds hat es uns besonders angetan, nämlich die Breakup-Songs mit tödlichem Ausgang. Zu Beginn was Leichtes: Guns'n Roses. Mit dem Bandnamen wäre bereits der Blumenbezug gegeben und der Song "Used to love her" entspricht dem einfachen Gemüt der Gruppe, aber auch unserem eigenen. Leichter geht es fast nimmer: D-Dur, A-Dur, G-Dur. Beim Blinddarm des Refrains noch das Geräusch einer Kettenraucher-Motorsäge machen und fertig.

Hannes Duscher liegt mit einer Rose im Mund auf einem roten Sofa, Roli Gratzer sitzt traurig daneben.

FM4 / Alex Wagner

Da der Protagonist des Liedes die Verblichene noch immer hört, gilt der Tötungsprozess als nicht abgeschlossen. Nick Cave war da etwas sorgfältiger. In "Where the wild roses grow" (Blume!) versenkt er die Geliebte (Kylie Minouge) im Wasser. Auch akkordmäßig ist das alles ein wenig gefinkelter. Wir schnappen uns den bereits hier erwähnten Kapodaster, können die gleichen Akkorde wie gewohnt spielen und müssen uns die Finger nicht verbiegen. E-Moll, A-Moll, G-Dur, H-Dur und D-Dur sind diesmal gefragt. Und weil es sich hier um ein Duett handelt, ist der Song außerordentlich beziehungskonform.

Gitarrenkunde: Valentinstag