Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "Morgen, Kinder..."

Michael Fiedler

Politik und Spiele, Kultur und Gegenöffentlichkeit.

11. 2. 2011 - 16:50

Morgen, Kinder...

Wirds was geben. Nämlich zehn wutentbrannte Lieder und ein paar Bonustracks. Live im Theater, im Radio und als Videostream.

Der Protestsongcontest auf FM4 am 11.2.2011

  • ab 19 Uhr live im Radio
  • ab 20 Uhr als Videostream
  • und ab Montag als Video on Demand

Weitere Informationen zum Protestsongcontest
fm4.orf.at/protestsongcontest

Die Wahl der zehn besten Protestlieder des Jahres ist ja nicht ganz unumstritten, dieser Unmut lässt sich am 12.02., dem traditionellen Protestsongcontesttag aber auch ausdrücken. Schließlich ist es das Publikum, das die Stimmung im Saal des Rabenhof Theaters im Griff hat. Wenn die Anwesenden auch nicht über das Siegerlied abstimmen dürfen (was nur zu einer Nachwuchsbandwettbewerbssituation führen würde), tragen die nach jedem Lied aufgebrachten Meinungsbekundungen zu dessen Erfolg ebenso bei, wie wütende Antworten aus dem Mob in Richtung unqualifizierte Jurymeinungen.

Die Jury beim Protestsongcontest 2010: Martin Blumenau, Birgit Denk, Peter Paul Skrepek

Radio FM4 / Christian Stipkovits

Die Jury im Vorjahr. Rechts sitzt Peter Paul Skrepek.

Apropos: Die Jury hat sich heuer noch ein bisschen mehr verändert, als sonst so üblich. Das langjährige gute Gewissen der Richterbank, Peter Paul Skrepek, ist heuer leider verhindert, die Antagonistin Doris Knecht hat ebenfalls abgesagt. Dabei war sie vergangenes Jahr gar nicht mehr so böse. Vielleicht aber auch deshalb.

Neben dem längstdienenden Martin Blumenau (der in 50% der Fälle die Höchstpunkteanzahl auch dem tatsächlichen Siegerlied gegeben hat) und der auch schon länger mitentscheidenen Birgit Denk gibt es also fast nur neue Gesichter auf den Podesten links und rechts von der Bühne ( zur Orientierung. Faule Tomaten sind selbst mitzubringen):

Rainer Binder-Krieglstein hat nicht nur schon einmal Platz zwei bei diesem Songcontest belegt, sondern auch schon Juryerfahrung gesammelt.

Sujet für das Plakat des Protestsongcontests, mit einer erhobenen Faust, Lautsprechertürmen, aber auch die weibliche Hauptfigur des Gemäldes  "Die Freiheit führt das Volk an" von Eugène Delacroix

protestsongcontest.at

Martina Pfingstl ist die erste Studentin, die einem österreichischen Universitätssenat vorsitzt und hat maßgeblich zur Entstehung der #unibrennt-Bewegung beigetragen.

Ingrid Brodnig ist Redakteurin beim Falter, hält dort die Fahne der Meerschweinchen hoch und hat vielleicht noch die eine oder andere Rechnung mit Martin Blumenau offen.

Ernst Molden ist Musiker, Essayist, Kolumnist und Schriftsteller (und hat als solcher mit Austreiben eine großartige Neuinterpretation einer Österreichischen Sage verfasst, in der so manche prominente Person erkennbar ist).

Diese sechs werden also am Samstag im Wiener Rabenhof Theater über das beste Protestlied 2011 entscheiden. Zehn Bands spielen dort ihre Protestlieder, umrahmt vom ArbeiterInnenchor und dem Vorjahressieger pauT. Die Moderation übernimmt Dirk Stermann. Live kann man zum Spektakel tanzen, mit- und dagegensingen, dafür- und dagegenschreien. Für die zu weit weg Befindlichen überträgt FM4 live ab 19 Uhr im Radio und ab 20 Uhr auch als Live-Videostream.