Erstellt am: 9. 2. 2011 - 19:47 Uhr

Fußball-Journal '11-8.

Ein interessantes Dreieck, sonst nicht viel. Der Live-Ticker zum Fußball-Test-Länderspiel Niederlande gegen Österreich.

Dieser Live-Ticker wird Top-Down angeordnet werden - der jüngste Eintrag immer obendrauf. Für die bessere Lesbarkeit in der Nachbetrachtung wird dann ab Donnerstag der chronologische Ablauf wieder hergestellt.

19.45

Eigentlich könnte ich zufrieden sein, derzeit läuft einiges so, wie ich es mir vorstelle: zb dass nach der die Statistik in die Lächerlichkeit verzerrenen Heimspiel-Serie 09/10 endlich einmal ein Auswärts-Testspiel stattfindet; oder die Tatsache, dass sich Constantini von seinem Muster der verzerrt wiedergegebenen Vier-Augen-Gespräche mit seinen Spielern befreit und sich eventuell eine Aussprache mit Andreas Ibertsberger ergeben wird; dass der Teamchef damit womöglich auch ausdrpücken will, dass er endlich die Bedeutung des modernen Außenverteidigers verstanden hat - vielleicht dank Christian Fuchs; und überhaupt ist zuletzt von ÖFB-Seite mehr von Taktik, Systemen und Strategie die Rede als jemals zuvor - vielleicht um sich nicht einer Peinlichkeit wie dieser hingeben zu müssen.

Dann aber lässt die ÖFB-Führung etwas durchsickern, was tendenziell wieder die alte Wurschtigkeit betont. Es würde angedacht mit einem defensiven Dreier-Mittelfeld aufzulaufen, mit Schiemer, Baumgartlinger und Alaba.
Nun hat ein kompkates und defensiv ausgerichtetes Dreier-Mittelfeld Italien zum Weltmeister, Griechenland zum Europameister oder Ägypten zum Afrika-Meister gemacht. Dafür braucht es allerdings weniger Schiemer, sondern mehr Leitgeb und Scharner. Und ob Baumgartlinger unser Pirlo, Katsouranis oder Hosny ist - ich zweifle daran.

Egal, noch sind die Aufstellungen nur Spekulation:

Stekelenburg; Van der Wiel, Heitinga, Mathijsen, Pieters; Janssen, Van Bommel; Kuyt, Sneijder, Afellay; Huntelaar.

Sieht nach dem WM-4-5-1 des Bert van Marwijk aus. Und trotz etlicher Ausfälle (Robben, van Persie, van der Vaart, de Jong) auch gut.

Macho; Klein, Prödl, Pogatetz, Fuchs; Schiemer, Baumgartlinger, Alaba; Arnautovic, Junuzovic; Maierhofer.

Sieht nach einer halbgaren Defensiv-Variante des holländischen Systems aus - womöglich ein 4-3-2-1. Oder es bleibt doch beim zuletzt üblichen 4-2-3-1. Was dann, wenn es - wie so oft - unzureichende taktische Vorgaben für die Mannschaft gibt, allerdings recht wurscht ist.

20.00

So sieht die Anfangs-Formation jetzt aus:
(1) Macho; (17) Klein, (15) Prödl, (4) Pogatetz, (5) Fuchs; (3) Schiemer, (14) Baumgartlinger, (18) Alaba; (11) Arnautovic, (8) Junuzovic; (22) Maierhofer.

"Details zur taktischen Marschroute": eine Solospitze, zwei offensive Außen - der Rest soll verteidigen. Constantini nennt es ein 4-3-3 und vergleicht es mit dem System der Holländer - nur wo bei denen ein zentraler Offensiver ist gibts bei uns einen Defensiven. Der, Franz Schiemer, soll den, Wesley Sneijder, aus dem Spiel nehmen.

Die Holländer haben ihr Team von 1 - 11 durchnummeriert.

20.20

Die Experten stoßen sich am gut ausgelegten Köder der achso defensiven Aufstellung. Gut gemacht Constantini, da kann man nur gewinnen - denn so defensiv können Alaba und Baumgartlinger gar nicht spielen - und natürlich hat es wenig Sinn gegen Holland mit einer offensiv orientierten Mittelfeldreihe ins Verderben zu rennen.

Wichtig ist der ÖFB-Teamchef "die Körpersprache auf dem Platz". Interessant. Und auch clever - da obliegt der Erfiolg nämlich seiner Interpretation.

20.25

Das Philips-Stadion in Eindhoven ist ganz in Oranje getaucht - sieht gut aus, wie immer wenn die Niederländer, die eben über eine sauber entwickelte Coorperate Identity verfügen, auftreten. Gut gefüllt, 35.000 Zuschauer. Felix Brych, deutscher Schiedrichter.

Kapitäne sind Christian Fuchs (der sich zuletzt eh zum heimlichen Chef aufgeschwungen hat) und des Elftal-Coaches Schwiegersohn Marc van Bommel.

Holland spielt klar strukturiert mit (1) Stekelenburg; (2) Van der Wiel, (3) Heitinga, (4) Mathijsen, (5) Pieters; (8) Janssen, (6) Van Bommel; (7) Kuyt, (10) Sneijder, (11) Afellay; (9) Huntelaar.
Echt "neu" ist nur Linksverteidiger Erik Pieters, der noch dazu (als einziger) im Heim-Stadion auflaufen darf. Und Theo Janssen, das Tatto-Monster von Twente.
Gut kennen tut die Unterlage auch Arnautovic, aus seiner Twente-Zeit, und natürlich der verletzte Mark Janko.

20.30

Da haben sich die Gastgeber was Nettes ausgedacht: die fade österreichische Bundeshymne als chic versetzter Chor! Bravo!
Generalsponsor des Oranje.Teams ist eine deutsche Bank mit auch in Österreich bekannter Werbelinie. Wen hat der ÖFB?

Coach beim Vize-Weltmeister ist Bert van Marwijk, sein Assistent ist Ex-Spieler Philip Cocu, der mit der kecken Nase.

20.32

Anpfiff. Holland in Orange, eh klar, Österreich in Weiß und Schwarz, klassisch.
Die Niederländerr sichern einmal ab, stellen sich mit Paß-Stafetten als Herren des Platzes vor - die Österreicher versuchen durch Pressing dazwischenzugehen - und stören den Aufbau so empfindlich.
Das gelingt erstmals nach 2 Minuten und 8 Sekunden.

20.35

Erster Abspielfehler, erste holländische Chance. Wie so oft über die Flügel, über Kuyt, mit einem schnellen Paß in die Mitte. Das macht Druck und Pogatetz' Trikot früh schmutzig. Apropos: gut dass Nigel de Jong fehlt. Den möchte ich nicht mehr sehen, eigentlich.

20.40

Wie es scheint gibt sich Österreichs Team (und die sind von Constantini und Co dezidiert so eingestellt worden) mit der Zerstörer- und Konter-Rolle zufrieden. Testen für Deutschland und die Türkei, wo man ähnlichen Gegendruck erwartet.
Apropos erwartet: Alaba spielt wie erwartet halblinks, Baumgartlinger also halbrechts.

Dirk Kuyt, wieder einmal rechte Spitze, ist heute mehr als heiß - er wird jede Milli-Chance nützen. Und auch Afellay links ist schnell as hell.

Unsere Außen, Junuzovic rechts und Arnautovic links, agieren vergleichsweise übervorsichtig.

20.43

Huntelaar, mit einem guten Sneijder-Paß aus dem Halbfeld geschickt freigespielt, scheitert an Macho.
Und kur später hat Österreich sogar den ersten Torschuß zu verzeichnen - Alaba aus 25 Meter. Kurz darauf versucht es auch Arnautovic - die beiden jungen Herren mit internationaler Stahlbad-Erfahrung wissen, dass man nicht fummeln darf wenn man Nachwuchs will.

20.45

Erregung! Beim Ö-Reporter, weil er ein Elferfoul von Heitinga an Maierhofer wittert; beim Stadion-Publikum, weil es ungeschicktes Sich-Fallen-Lassen im gegnerischen Strafraum nicht schätzt.

20.50

Wieder Aufregung. Zuerst geht Kuyt durch, im Rebound hat dann Huntelaar seine Chance und das was dann folgt hat Powerplay-Qualitäten.

Letztlich spielt Österreich übrigens ein glattes 4-5-1. Die beiden Außen (Juno und Arnauto) agieren teilweise als zusätzliche Verteidiger - wie Arnautovic eben als Begleiter von Kuyt. Schiemer in der Mittelfeld-Zentrale schwimmt einigermaßen unruhig - Baumgartlinger kann aktuell keine Anzente im Aufbau setzen.

Ballbesitz 70 zu 30 für die Hausherren.

20.55

Kopfchance Kuyt nach Afellay-Cross. Und viel Druck bei den scheinbar so einfachen, aber so komplex nszenierten Angriffen den Holländer.

Interessant vorher das Dreieck-Spiel der Österreicher auf der rechten Seite. Baumgartlinger zieht (erstmals) das Spiel an und holt dabei sowohl Junuzovic als auch Klein mit nach vorne - gute Ansätze. Ähnliches war mit Alaba, Fuchs und Arnautovic auch schon rechts zu sehen.

20.58

Alaba erkämpft sich eine Flankenlauf-Chance, rechts nach Arnautovic-Vorarbeit, also einer der erwähnten Dreiecks-Kombinationen. Und an seinem Cross rutschen immerhin schon zwei Akteure (Maierhofer und Junuzovic) klar vorbei.

21.00

28. Minute, 1:0 durch ein Klasse-Tor von Sneijder. Ball kommt von halblinks über Affelay zu ihm, Haken um Schiemer, noch eine Täuschung, kurzer Doppelpaß mit Janssen und dann ein volley-Schuß zwischen Drop-Kick und Lob über Tormann Macho (Schuldzuweisungen wären da echt lächerlich) Unterkante Latte und drin!

21.02

Jetzt rollt das niederländische Spiel - ein frühes Tor macht aus dem Selbstbewußtsein dieses Teams schiere Kunst. Also das ist es was passieren würde, wenns hier um was gehen täte. Nicht hier im Testspiel, wo spätestens in der Halbzeit der zweite Anzutg getestet wird.

21.05

Marc van Bommels Rauhbein ist technisch zu schwach um einen Sensationspaß von Sneijder mitten hinein in den 16er, nur noch den Tormann vor sich, zu verwerten.

Oh! Junuzovic wird von Pieters am Knöchel erwischt.

21.10

Die Verve der ersten 30 Minuten ist verlorengegangen - ein Durchhänger. Nicht dass die Österreicher sich ergeben hätten, aber nachdrückliches Dagegenarbeiten sieht eigentlich anders aus. Die Elftal ist nach der Führung bemüht die Kontrolle zu stabilisieren.

21.13

Diese Probe für den Ernstfall ist gar nich schlecht: die Möglichkeit dass sich Österreich irgendwann in der 1. Hälfte 0:1 gegen Deutschland oder die Türkei hinten sieht ist ja mehr als gegeben. Deshalb wär's schön, jetzt einen Matchplan dafür zu erkennen. Das ist aktuell, welche Überraschung, nicht der Fall. Das Dreieck-Spiel auf den beiden Seiten funktioniert gut - mehr aber auch nicht

21.15

Oh, jetzt tauschen Schiemer und Baumgartlinger kurz die Positionen - Schiemer geht auf die linke Seite und fordert einen Ball; den bekommt er nicht, auf was hinauf auch. Ich schätze Schiemer, aber dort, in der Offensive ist er fehlbesetzt.

21.16

Falsche Offside-Entscheidung durch den Linienrichter - ist aber wurscht, weil sowohl Huntelaar als auch Affelay ÖFB-Verteidiger anschießen.

21.18

Schiemer tut war er besser kann - als gelernter Innenverteidiger bei Standards für Gefahr sorgen. Nach einem Corner wuchtet er die Kirsche am 5er drüber.

21.20

Pause.
Es zeigt sich, dass die zuletzt gegen Belgien gezeigte Stärke bei Standards, vor allem bei Eckbällen, doch eher auf die Tagesverfassung und die Schwächen des Gegners zurückzuführen ist. Dabei wäre sowas wie eine genaue Ausarbeitung von Standard-Situationen ein echter Bringer - sich auf Glück und Zufall zu verlassen, wie das in Österreich üblich ist, kann zuwenig sein.

21.25

Schaun wir uns einmal an, wer so auf derr Bank sitzt. Sechs (oder doch sieben?) Wechsel pro Mannschaft sind erlaubt. Bei Österreich sind das (23) Gratzei und (24) Pascal Grünwald im Tor, (2) Dragovic (20) Schrammel und (16) Scharner für die Abwehr, (6) Pehlivan, (13) Kavlak und (10) Jantscher im Mittelfeld sowie (9) Hoffer und (21) Kienast für den Angriff.

Und schau an, kein Widerspruch zur Pausen-Analyse von und zu Prohaska - das war schon lange nicht mehr der Fall.

Die holländische Bank: (16) Vorm fürs Tor; (12) Wisgerhof und (14) Vlaar für die Abwehr; (19) Strootman fürs Mittelfeld, (13) Emanuelson für beides und einen Haufen Angreifer: (18) Van Nistelrooy, (17) Elia, (15) Lens und (20) Luuk de Jong.

21.32

Einlauf der Teams zur 2. Halbzeit.
Zwei Eechsel bei den Holländern: der spätberufene Twente-Kapitän (12) Wisgerhof für (4) Mathijsen in der Innenverteidigung (alles in Position) und (17) Elia für (10) Sneijder - also ein Flügel für den zentralen Akteur; das bedeutet eine Umstellung.

21.35

Tatsächlich spielt Elia links, in die Mitte ist Afellay gerückt. Das System bleibt stabil. Holländische Fußball-Schule bedeutet ja unter anderem auch, dass jeder junge Akteur zumindest zwei Positionen beherrschen müssen.

21.37

Unnötig: das 2:0 durch den Kopfball von Huntelaar in der 48. Minute.
Auf der linken Holland-Seite spielen sich Elia und Pieters durch drei, vier Gegner durch (Klein ist arm, aber vor allem Schiemer, der seine zentrale Position verlassen hat, irrt dort störend herum), Pieters zieht zur Torourlinie, Prödl attakiert, Pogatetz rückt nach, Fuchs ist zu weit vorne, weshalb Huntelaar am linken Pfosten alleine ist und aus superspitzem Winkel einköpft.

21.40

Gut, der Testlauf auswärts durch Mauern und Kontern ein gutes resultat zu erzielen, hat sich erübrigt. Jetzt ist es nötig eine Variante zu erproben, einen Plan B, ein anderes taktische System - sonst hat das Testspiel seinen Sinn verfehlt.

21.43

Österreichs Spieler des Jahres hat Probleme - nicht nur wegen seiner Verletzung in der 1. Hälfte und der dummen gelben Karte, die er gerade bekommen hat; Zlatko Junuzovic ist nicht so recht im Spiel.
Oh, Schiemer, der andere Pechvogel des Spiels bisher, kriegt einen Ball in die Eier.

21.45

Die Holländer feiern ab, auf den Rängen mit der Welle - und auf dem Platz regiert das kluge abwartende Paßspiel.
Beim ÖFB-Team verlegt sich jetzt Arnautovic auf Solo-Aktivitäten - bislang war er ausschließlich im Dienst der Mannschaft unterwegs. Stefan Maierhofers Schwächen sind gegen einen starken Gegner wie die Niederländer noch evidenter - der Lange kann eine nervöse Verteidigung und ein nicht gut zusammengespieltes Team aufreiben: bei echter gegnerischer Klasse stößt er schnell an seine gläserne Decke.

21.48

Zehn Minuten Testlaufzeit sind schon sinnlos verstrichen - so gar keine Idee für eine Umstellung, eine Risikonahme kann das Constantini-Camp doch nicht haben!

21.51

Na endlich: (9) Hoffer für (8) Junuzovic. Umstellung auf 4-4-2. Alaba geht nach links raus, Arnautovic bleibt rechts, Schiemer-Baumgartlinger zentral und vorne das Rapid-Duo von 2008/9.
Dieses dröge, in den 80ern hängengebliebene 4-4-2 der Marke Zellhofer-Schachner-Pacult ist jetzt as-conservative-as-can-be, aber wenigstens irgendetwas.

21:55

Super Auftrtt von Elia links, zu Huntelaar, klein-klein gegen Klein und Macho legt sich rechtzeitig hin, kein Tor.

21.57

Wieder ein Standard-Versuch nach Fuchs-Freistoß-Flanke -> Prödl-Kopfball. Okay.

21.58

Florian Klein verwechselt Brust mit Keule - überflüssiges Handspiel ohne jegliche Bedrängnis im Strafraum. Gar nicht okay.
Kuyt flach links scharf, Tor. Wiederholung, weil sonstwas passiert ist. Whatever: Kuyt flach links scharf, Tor. 3:0.

22.00

Noch ein eher unbekannter Debutant kommt rein: (19) Strootman für (6) Janssen.

22.01

Ein Schlingel ersetzt einen Pechvogel: (6) Pehlivan für (15) Klein. Das heißt, dass Schiemer auf die Rechtsverteidiger-Position rückt und Pehlivan-Baumgartlinger das neue Defensiv-Duo im Mittelfeld sind.

Auf der anderen Seite ersetzt (18) Van Nistelrooy (9) Huntelaar.

22.04

Debut für (20) Luuk de Jong, für den der großartige (7) Kuyt rausgeht.

22.07

Wie immer ist nach der Häufung der Wechsel die Luft raus. Team Oranje sichert jetzt ab und lernt die Frischlinge ein. Team Österreich versucht nicht noch ein viertes zu bekommen.

22.10

Interessante Angriffsszene: Arnautovic setzt links Fuchs ein, der läuft noch ein paar Schritte und schießt dann ansatzlos und hart - ins Außennetz, statt es auf Hoffer oder Maierhofer zu probioeren. Arnautovic bekommt das alles nicht mit: nach seinem Paß ist er auf einen Holländer aufgelaufen und mault den an statt weiter am Spiel teilzunehmen. Kindskopf.

22.12

Absurder Elfer für Österreich: nach einem Fuchs-Freistoß-Cross behaken einander Wisgerhof und Maierhofer minimal. Marko Arnautovic legt sich den Ball auf und schießt flach und hart links rein. Anschlußtreffer, 3:1. Die letzten drei Elfer in Testspielen wurden verschossen, sagt König. Insofern: Bravo, du Kindskopf!

22.13

Tausch in den Torjubel hinein: (13) Kavlak für (18) Alaba auf der linken Mittelfeldseite.

22.18

Der irre Kindskopf schießt einen 40-Meter-Freistoß direkt aufs Tor. Zwar ohne Chance auf Erfolg aber gar nicht so weit drüber. Knapp danach sorgen noch ein abgefälschter Hoffer-Schuß und ein weiterer Arnautovic-Versuch für eine zu hebende Augenbraue.

22.22

Holländische Chancen in der Schlußphase und Aus, die Maus. 1:3, paßt!

22.24

Erstes Fazit: klar, keine echte Chance gegen diese übergroße Mannschaft. Und, wie immer unter Constantini, keine echte Idee, eher was Zufälliges und genau gar nichts in der Hinterhand - schon gar keine Ideen.

Weshalb es an den einzelnen Spielern lag, etwas zu unternehmen.
Gut gelöst wurde das auf den Seiten, bei den Dreiecken, vor allem bei Fuchs-Alaba-Arnautovic. Klein-Baumgartlinger-Junuzovic konnte deutlich weniger, was aber an der Tagesform von vor allem Juno lag. Und dass Klein nicht die optimale Lösung rechts hinten ist wissen auch alle. Selbst die ÖFB-Verantwortlichen, die nach der Demontage von Garics, Ibertsberger und auch Dag jetzt ordentlich zurückrudern müssen.

22.27

Deutlichste Problemzone: der Angriff. Maierhofer-Hoffer, das geht sich für Kasachstan aus, für echte Klasse-Gegner ist das zuwenig. Beide waren nicht vorhanden.
Schiemer ist als 6er für Österreich okay, internationale Ansprüche erfüllt er aber noch nicht - er rangiert hinhter Salzburgs Holländer Mendes; und der hat aktuell keine Kader-Chance bei Oranje.
Baumgartlinger ist als hinterster Mann im Mittelfeld wertvoller als zu weit vorne - und Klein ist manchmal einfach zu grün. Und Junuzovic hatte einfach einen schwachen Tag.

Was sich aktuell Fuchs, Alaba (wegen ihrer Erfolge) oder Arnautovic (wegen seiner irren Psyche) zutrauen, das können die heimischen Liga-Akteure einfach nicht anbieten. Selbst Prödl-Pogatetz hinten wirkten von sich überzeugt - was ihre Stärke ist.

22.34

Das gefällt mir gar nicht: Christian Fuchs sagt, dass er urzufrieden ist, mit Leistung und herausgearbeiteten Chancen. Ich sage: zweiteres war unzureichend, ersteres okay, aber nicht übermäßig. Und mit einer Niederlage, egal gegen wen, zufrieden zu sein, naja, dürftig.

22.38

Constantini seziert ausnahmesweise einmal echt: zuviele Ballverluste beim Rausspielen wurden bestraft. Stimmt.
Haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen, sind nicht gebrochen, Ergebnis okay.
Bei der Frage nach der Taktik kommt dann der übliche Constantini durch: brachiale Gemeinplätze.

22.40

Was mir erst jetzt im Nachlauf auffällt: kaum Kollegen-Gratulation an Arnautovic nach seinem Elfertor. Wieso?

Zu sagen im Interview hat er zunächst nichts, weil er Inter-Buddy Wesley Sneijder busseln muss, köstlich.
Auch köstlich: wie Arnautovic erst im zweiten Frage-Anlauf klar wird, dass er sagen muss, dass alles abgesprochen, dass er eh als Elferschütze vorgesehen war. Es kommt eben nicht so gut, wenn rauskommen sollte, dass es hier wieder (wie schon so oft) keine Vorabsprache und keinen Plan gab.

22.48

Oft ist eh das interessanter, was die anderen sagen. Van Bommel etwa redet davon, dass sein Team nur geduldig bleiben musste, weil keine Mannschaft so konzentriert auf Destruktions-Modus bleiben kann wie Österreich zu Beginn. Ich finde das aber gar nicht so schlecht, sich diesem Stur-Defensiv-Ding zu verweigern, auch mitspielen zu wollen. Und bei einer Handvoll Akteuren wird dieser Wille sich in den nächsten jahren auch mit echtem Können auf internationalem Niveau paaren. Allerdings nur bei denen, die die heimische Liga verlassen.