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Martin Blumenau

Geschichten aus dem wirklichen Leben.

5. 2. 2011 - 23:10

Fußball-Journal '11-7a.

Die Legionärs-Liste. Österreichische Fußballarbeiter im Ausland. Teil 1: Deutschland und überhaupt.

Meisterschaft und Cup, die Bundesliga, der ÖFB und das Nationalteam, das europäische Geschäft, der Nachwuchs und die vielen Irrsinnigkeiten im Umfeld: Das Fußball-Journal '11 begleitet nach dem Jahr 2010 auch das neue Jahr wieder ungeschönt und ohne Rücksichtnahme auf Skandalisierungen und die Stillhalte-Abkommen, die den heimischen Fußball-Journalismus so mutlos daherkommen lassen.

Heute wie immer nach dem Transferschluss mit der seit 2008 halbjährlich erscheinenden Legionärs-Liste, diesmal in 3 Teilen.

Teil 1: ein paar Mega-Trends und Meta-Thesen. Dazu: Deutschland komplett.
Teil 2: Europa, zumindest einmal der Südwesten.
Teil 3: Der Rest Europas und die Welt.

Den letzten Eintrag gab es in gleich 4 Teilen am 3. September des Vorjahres. Davor waren im Februar 10 auch schon zwei lange Teile nötig, um den Überblick zu bewahren - ebenso im September 09. Die Liste von April 09 und das Debut von August 08 kamen noch mit einem Teil aus. Das ist einerseits der zunehmenden Genauigkeit und besseren Kanälen, andererseits aber auch größerer Exkurs-Freudigkeit der Spieler zu verdanken.

Unverzichtbare Impulsgeber und Unterstützer sind, wie immer, die umfassende Wikipedia-Liste österreichischer Fußball-Leguionäre und die Auslandseinsätze-Seite des Fußball-Portals transfermarkt.at. Zwischenzeitlich überprüft laola1.at wöchentlich im Legionärs-Formcheck die wichtigsten Akteure.

Die Liste wurde bis Anfang März laufend upgedatet.

So, her mit den Mega-Trends, ehe wir in die einzelnen Nationen, auf die sich Österreichs Kicker, sofern sie nicht in der Heimat tätig sind, aktuell aufteilen:

  • 1) Deutschland ist das Ziel der Stunde.

Und das völlig nachvollziehbar - die Bundesliga befindet sich im sportlichen Aufschwung, kann mittlerweile in punkto Stars schon an Italien und Spanien andocken. Die Attraktivität der Liga rührt auch daher, dass man - im Gegensatz zu England und auch Spanien, Italien - dort Erfolg nicht einfach zusammenkaufen kann. Die tolle Performance von "kleineren" Mannschaften wie Dortmund, Mainz, Hoffenheim, Hannover oder Freiburg (aktuell sind die allesamt in den Top 7) ist auf gute Aufbauarbeit und vor allem die neue junge Trainer-Garde zurückzuführen.
Das, in Verbindung mit den sprachlichen Vorteilen, drängt viele Österreicher zum nördlichen Nachbarn.

  • 2) Der kleine Grenzverkehr hat sich wieder verwestlicht.

Tschechien und die Slowakei sind wieder geschlossen, dafür zieht es zunehmend wieder Akteure in die Schweiz. Das hat auch mit Heinz Peischls Berufung zum Sportdirektor beim FC St. Gallen, wo man in der heute beginnenden Meisterschaft am Rande des Abstiegs steht, zu tun.

  • 3) Die Schattenseiten der deutschen Monokultur

Die anderen gelobten Fußball-Nationen sind entweder nicht mehr ganz so attraktiv (England, Italien, Niederlande) oder weiterhin nicht erreichbar (Frankreich, Russland, Portugal und Spanien - mit kleinen Ausnahmen). Sich solch einer Monokultur zu unterwerfen, also sich von der Entwicklung eines einzelnen Marktteilnehmers abhängig zu machen - durchaus gefährlich.

  • 4) Das Export/Import-Versagen

Apropos Spanien: während die einheimischen Profi-Ligen von dort tapfer Zweit-, Dritt- und Viertligisten importieren, sieht die Export-Quote ins Ausland grausam aus. Ein Dragovic nach Basel, ein Eder nach Dänemark sowie zwei Junge in B-Mannschaften. Ein gutes Geschäft ist in keinem einzigen Fall gemacht worden. Da war ja selbst die Rückkehrer-Quote besser.

Es ist also nicht alles Gold, was aktuell bundesdeutsch glänzt. Bis auf den dortigen Boom und die immer höher werdende Anzahl an Österreichern, die man quasi aus nächster Nähe (durchs deutsche TV) anschauen kann, sackt das Gesamt-Level nämlich nach unten.

Legionäre im gelobten Deutschland

Wie schon zuletzt möchte ich die Österreicher in Deutschland Verein für Verein durchgehen, nicht Liga für Liga. Es hat sich erwiesen, dass die interne Durchlässigkeit immer höher wird: ein Christoph Knasmüllner saß plötzlich auf der Champions League-Bank, ein Daniel Sereinig erhielt unerwartet Liga-Einsätze - es kann schnell gehen, selbst wenn man eine Halbsaison eigentlich als Amateur oder Junior beginnt.

FC Bayern München

Vor kurzem waren die Bayern noch DIE Anlaufstelle für österreichisches Talent - nach dem Gemurkse um Christoph Knasmüllner (der dann vorzeitig zu Inter Mailand, dem aktuellen Champions League-Gewinner wechselte) und der - recht gscheiten - Leihe von David Alaba zu Hoffenheim sowie dem Abgang von Marcel Holzmann von den kleinen Bayern zum FC Lustenau (von Daniel Sikorskis Abgang nach Polen gar nicht mehr zu reden...) bleibt nur noch der junge Stürmer Deniz Mujić (90-08), Gsiberg-Bosnier im Blickfeld des Profi-Fußballs, um unter Hermann Gerland gegen den Abstieg aus der 3. Liga zu kämpfen.

Im Jugendbereich sieht es noch besser aus: bei der U19 in der A-Jugend-Bundesliga Süd/Südwest spielen Verteidiger Dominik Traunmüller (93-01), ein Bursche mit thailändischen Roots und neuseeländischem Pass, der von Admira geliehene Dominik Burusic (93-03), austrokroatischer Goalgetter und ÖFB-Hoffnungsträger im Projekt 12, sowie Supertalent Kevin Friesenbichler (94-05), Sohn von Hartberg-Trainer Bruno, auch ein Stürmer.
Neu dazugekommen ist der Kapfenberger Austro-Kosovare/Albaner Ylli Sallahi (94-04), Mittelfeld-Allrounder - wieder ein Spieler, der eher den Bayern-Scouts als hiesigen Talentefindern auffiel. Letztere werden wohl zwischen U19 und U17 pendeln, Friesenbichler verletzte sich allerdings aktuell und fällt eine ganze Weile aus.

In die U17 von Bayern München, in der B-Jugend-Bundesliga Süd/Südwest, sind zwei sagenumwobene Talente aufgerückt: von Christian Derflinger (94-02, auch ein Projekt 12-Objekt) erzählt man sich Wunderdinge, er soll besser als Knasmüllner und Alaba zusammen sein. Und auch Mittelfeld-Kollege Alessandro Schöpf (94-02) wird schon seit Jahren als Wunderkind aufgebaut.

In den Knabenteams darunter lauert schon die Next Generation: die Mittelfeldspieler Stefan Faistenauer (96-11) und Marco Friedl (98-03).

Der Ex-Bayern und Ex-1860-Spieler Harald Cerny ist im übrigen Trainer der U16-Mannschaft.

Als einer der Scouts für Osteuropa ist übrigens Walter Derflinger, der Vater des jungen Supertalents, tätig. Gut für alle Beteiligten.

SV Werder Bremen

Die Fischköppe stecken zwar unten drin in der Bundesliga, sind aber eine klassische Ö-Hochburg. Sebastian Prödl (87-06) ist wegen Naldos Ausfall aktuell Stammverteidiger - allerdings wurde der junge Samuel zugekauft, um dem Kapitän der 2007 erfolgreichen U20 Druck zu machen.
Über Marko Arnautovic (89-04), das enfant terrible in allen Lagen (von Inter über Werder bis in die Nationalmannschaft), muss ich niemandem mehr etwas erzählen.

Fix in die in der 3. Liga gegen den Abstieg fightende B-Mannschaft Werders hat sich Mittelfeldspieler Kevin Krisch (91-08) reingespielt. Seinem Ex-Kollegen Patrick Derdak hat der sommerliche Wechsel zum LASK gar nicht gut getan.
Der Werder-Nachwuchs ist gerade überraschend österreicherlos.

VfB Stuttgart

Die im Bundesliga-Abstiegskampf steckenden Schwaben haben einen Sturm-Joker, der seinesgleichen sucht: Martin Harnik (87-06) der Hamburger Flitzer fällt in jeder Hinsicht auf.
Seinen ersten Profi-Vertrag hat auch Shooting Star Raphael Holzhauser (93-02) bekommen, ein noch 17-jähriger Spielgestalter - das nur zum Mitschreiben an alle, die "Talente" bis mindestens 23 im eigenen Land in schwächlicher Hausmannskost halten sollen. Holzhauser wird allerdings hauptsächlich für den VfB Stuttgart II in der 3. Liga spielen - im einzigen Amateurteam dieser Profiliga, das nicht in Abstiegsgefahr steckt.
Mit dabei ist dort auch der aus der A-Jugend hochgeholte Kevin Stöger (93-08) auch ein Spielmacher-Typ, der wohl auch zur U19 auspendeln wird. Dass sich beim VfB derart junge Spieler bereits mit dem Großen messen dürfen/müssen - großartig.
Frisch für die 2. Mannschaft verpflichtet wurde der in Salzburg achtlos ignorierte Stürmer Alexander Aschauer (92-03), ein spätes Opfer der De-Facto-Auflösung der Red Bull-Nachwuchs-Abteilung.

In Stuttgarts U17, der B-Jugendmannschaft findet sich noch Verteidiger Philipp Mwene (94-01), ein Ex-Austrianer.

TSG Hoffenheim

Die von Milliardär Dietmar Hopp hochgehievte Mannschaft aus der Rhein Neckar-Gegend trägt das 1899 recht ostentativ im Vereinsnamen - überzeugt aber seit Jahren mit guter Aufbauarbeit und langfristig orientierter Spiel-Philosophie. Und ich halte es für erfreulich, dass da immer wieder Österreicher beteiligt sind. Zuletzt war man an Salzburgs Linksverteidiger-Talent Martin Hinteregger interessiert.

Langzeit-Hoffenheimer ist Andreas Ibertsberger (82-07), der Salzburger Außenverteidiger, der über Freiburg kam und sich, sofern verletzungsfrei, über Jahre gegen jedes blöde Gerede, als Stammspieler halten kann.
Dass Ibertsberger von Teamchef Constantini nach dessen letzter Entgleisung ganz aktuell wieder in Team-Comeback-Gespräche gezogen wird - interessant!

Nur noch geduldet wird hingegen der Vorarlberger Ramazan Özcan (84-06) als vierter Torhüter für den Bundesliga-Notfall, aber ohne Regionallliga-Einsatzchance. Schade.

Der Shooting Star schlechthin ist natürlich David Alaba (92-06), die Bayern-Leihgabe, der seinen neuen Job im hochflexibel organisierten Hoffenheimer Mittelfeld in den ersten Spielen mit ausnehmend gelassener Könnerschaft interpretierte. Auf Alaba, Vorzeige-Akteur aus dem Projekt 12 könnte sich aktuell sowohl Nationalteam als auch U21 und U20 (WM-Meriten winken!) verlassen.

In die A-Jugend, also der U19 hat sich Seifedin Chabbi (93-07) Stürmer mit Roots in Tunesien und Bludenz, reingearbeitet. Tormann bei der U17, der B-Jugend ist der Oberösterreicher Maximilian Penz (94-03), auch ein Mitglied des Projekt 12-Kaders.

Borussia Mönchengladbach

Die extrastark abstiegsgefährdete Traditionsmannschaft soll ein Österreicher als neuer Abwehrchef aus der Misere ziehen: Martin Stranzl (80-06) wurde wohl wegen seiner Liga-Erfahrung mit 1860 und Stuttgart von Spartak Moskau heimgeholt - eine Maßnahme die sich bewähren könnte.

Interesse bestand übrigens auch an Christoph Leitgeb und Veli Kavlak.

Im Teamkader der Ersten steht aktuell auch Innenverteidiger Bernhard Janeczek (92-03), Projekt 12-Starter aus der Admira-Schule, den zuletzt Verletzungen belästigten - ich schätze, dass er in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga oder gar in der U19, die in der A-Jugend-Bundesliga West spielt, aufgebaut wird.

Dort könnte auch noch Julian Rupp (93-04) Mittelfeldspieler aus Lustenau landen - um den wird noch gerungen.

Kapitän in der U17, der B-Jugend ist der A/D-Doppelstaatsbürger Maximilian Laslo Müllner (94-07), auch Innenverteidiger. Rechtsverteidiger Stefan Ruhrig (93-03), vor Jahresfrist noch bei der U17 aktiv, ist seit dem Sommer nicht mehr im Kader vorzufinden.

Und in der U16 der Fohlen ist ein Bub mit einer ganz interessanten Geschichte zu finden: Jonathan Scherzer (95-??), dessen Vater für einen Job an der Uni in Athens, Georgia in die USA ging, wo der Junge entdeckt wurde, was ihm jetzt die Weiterbildung in Gladbach einbrachte.

1.FC Kaiserslautern

Am Erfolg von Erwin Jimmy Hoffer (87-04) wird sich vielleicht messen lassen, wie flächendeckend sich Österreichs Importe in der Bundesliga durchsetzen. Wenn der schnelle Stürmer, das sensibleste aller Pflänzchen, das schafft, dann ist einiges möglich.
Mit dabei ist auch weiter Clemens Walch (87-07): der Tiroler Mittelfeldspieler war schon in der Startelf, nach einer Verletzung musste er sich dann aber mit dem B-Team in der Regionalliga begnügen. Dort hat Marco Knaller (87-03), der Sohn von Ex-Teamtormann Wolfgang Knaller (der aktuell bei der Vienna die Goaklies trainiert), ein Stammleiberl im Tor - Schnupperspiele im A-Team hatte der lange Zeit arbeitslose Marco aber bereits.

SC Freiburg

Der Austro-Schweizer Daniel Sereinig ist unvermittelt in die Schweiz zu Winterthur gewechselt - trotzdem gibt es weiterhin einen heimlichen Ösi in der Fahrrad-Metropole: der heißt Jonathan Schmid (90-06) ist Austro-Franzose aus Bischheim bei Strasbourg und spielt im rechten Mittelfeld, hat eben einen Profi-Vertrag bekommen, wird aber wohl eher noch im B-Team in der Regionallliga auflaufen.

In der A-Jugend, also der U19, spielt der Tiroler Mittelfeldspieler Lukas Schnegg (93-11).

1.FC Nürnberg

Auch der Club gehört zu den Überraschungs-Teams der Bundesliga - was aber aktuell noch nichts mit Rubin Rafael Okotie (87-06), dem in Karachi geborenen Austro-Nigerianer, dem mit dem wohl lässigsten Stil ausgestatteten Stürmer zu tun hat; dazu war er zu lange verletzt. Das Frühjahr wird ihm nun seinen Weg weisen.

Im Nachwuchs tut sich nichts, im Gegenteil: Kapfenberg importierte das polnische Talent Tomasz Welnicki.

Im übrigen ist Reinhold Hintermaier (1982 WM-Teilnehmer für Österreich) Scout auf der Payroll des FCN.

FSV Mainz 05

Der vielleicht beste Österreicher in der Hinrunde der deutschen Liga war der unauffällig zum Kapitän der Nationalmannschaft aufgestiegene Neunkirchner Christian Fuchs (86-04), no relation zu "Bunny Lake". Sein Standing innerhalb der Überraschungsmannschaft Mainz: exzellent.

Und, immerhin, die ersten Spiele lassen die Möglichkeit, dass die Rückrunde für den in der Hinrunde zum Edelreservisten degradierten Andreas Ivanschitz (83-10) durchaus erfreulich laufen könnte, mehr als offen. Dafür spricht auch die Tatsache, dass Mainz den Ex-Teamkapitän endgültig erworben hat - bislang gehörte er immer noch Panathinaikos.

Hannover 96

Der neben Christian Fuchs zweite große Gewinner der Hinrunde war Emanuel Pogatetz (83-01) dessen kompromissloses, von seinen englischen Erfahrungen positiv geprägtes Innenverteidigerspiel den Niedersachsen den nötigen Halt verleihen konnte.

Hannover war im Verlauf der Übertrittszeit an Veli Kavlak und Sladi Junuzovic interessiert. Zweiteren verfolgt Coach Slomka weiter mit einer gewissen Beharrlichkeit.

Bayer Leverkusen

Der Kärntner Marc Sand (88-01) hat gute Kontakte. Sein Bruder Christian arbeitet bei Jürgen Werners Stars & Friends Agentur. Und nachdem es bei Dynamo Dresden nicht so richtig klappte (Kurzeinsätze) ist jetzt das B-Team von Leverkusen in der Regionalliga West die nächste Adresse.

Die restlichen Bundesliga-Vereine
kommen ohne Österreicher aus. Eintracht Frankfurt erst seit kurzem - man hat Ümit Korkmaz nach Bochum in die 2. Liga verliehen.
Borussia Dortmund und Schalke 04, der HSV und St. Pauli, der VfL Wolfsburg und der 1. FC Köln legen keinen Wert auf alpinen Schmäh.

Unter der höchsten Spielklasse, in der 2. Bundesliga sind jede Menge Österreicher aufzufinden:

Hertha BSC

Dass Daniel Beichler ein ganz schön keckes Mundwerk hat, gefiel in Österreich durchaus, zumal seine Leistung immer stimmte - bei Hertha in Berlin kam beides nicht an. Coach Markus Babbel ließ sich deshalb leicht zu einer Leihe in die Schweiz, nach St. Gallen zu Heinz Peischl, überreden.

Hertha-Kapitän Christian Lell (84-08) outete sich im Herbst via Bildzeitung als Halb-Österreicher, in der Hoffnung auf einen Nationalteam-Platz - was sich aber aus den bekannten Steffen Hofmann-Gründen nicht funktioniert. Lell hatte wohl die ÖFB-Probleme auf der Rechtsverteidiger-Position erkannt.

So bleibt der einzige "echte" Österreicher in Herthas A-Team in der 2. Bundesliga Marco Djuricin (92-12). Der junge Stürmer, einer der Leader des erfolgreichen 19-Nationalteams, bekommt regelmäßig seine Einsätze.

Im Amateur-Team der Hertha in der Regionalliga Nord steht der junge Tormann Richard Strebinger (93-02), ebenso wie Djuricin im Projekt 12-Kader. Strebinger hilft in der Hertha-A-Jugend, in der BL Nord/Nordost aus, wo auch der junge Austro-Serbe Stefan Petrovic (93-09) den Rechtsverteidiger gibt.

FC Augsburg

Er gehört ja bereits Borussia Dortmund - zwischenzeitlich wurde Moritz Leitner (92-12) aber von 1860 München an die Augsburger ausgeliehen. Leitner, ein ungemein begabter Mittelfeldspieler für rechts oder die Zentrale ist Münchner, hat eine österreichische Mama und spielte für die U16, als man beim ÖFB das Interesse an ihm verlor - wie das mit so vielen Nachwuchs-Begabungen der Fall ist. Leitner spielt seit dem Herbst für den DFB; ein bitterer Verlust.

In der U19, die in der A-Jgd. BL Süd/Südwest spielt, ist Alexander Kergel (92-08), der seit dem 14. Lebensjahr in Augsburg spielt, Rechtsverteídiger.

Der ebenfalls in der A-Jugend aktive Kevin Feiersinger (92-02), Stürmer und der Neffe des großen Wolfgang, hat hingegen seine österreichische Staatsbürgerschaft zurückgelegt

Beim TSV 1860 München indes, jahrzehntelang ein Tummelplatz österreichischer Nachwuchs-Akteure, ist aktuell kein einziger ÖFB-Kicker mehr zugange. Auch die junge Defensivkraft Fabian Dachs (94-02) ist zur Ausbildung in die Ried-Akademie OÖ-West gewechselt. Allerdings wurde im März die Möglichkeit eines Übertritts von Wolfgang Schober (89-07), dem im München geborenen Ex-U21-Nationaltormanns, der bei RB Salzburg keine seriöse Chance bekam, besprochen.

VfL Bochum

Christian Fuchs hat ihn empfohlen und hat's ihm empfohlen - Ümit Korkmaz (85-09) an seinen Ex-Klub und umgekehrt. Hier könnte die arbeitsintensive wuselige Art des eifrigen Flügelspielers tatsächlich besser ankommen als im unterkühlten Frankfurt, deren Eintracht ihn verliehen hat.

Energie Cottbus

Eine harte Saison in der ostdeutschen Fremde hat der junge Tiroler Spielmacher Markus Obernosterer (90-04) hinter und noch vor sich. Für das zweite Team in der Regionalliga Nord reicht es bereits, in der A-Mannschaft gab's kaum Einsätze. Im B-Team ist auch der junge Austro-Kroate Christian Bubalovic (91-08) als Innenverteidger oder defensiver Mittelfeldspieler aktiv.

MSV Duisburg

Eine der großen Erfolgsgeschichten der 2. deutschen Bundesliga heißt Stefan Maierhofer (82-08). Der Lange findet sich zwar nie in einer Qualitätsliste wie dem Kicker-Jahres-Ranking, steht aber öfter in Teams der Runde -. da lässt er seine Antreiber-Qualitäten als Stoßstürmer wirken.

Außerdem dürfte er auch als Trigger für einen wichtigen Wechsel gewirkt haben - den aktuellen von Jürgen Säumel (84-09). Der war bedeutend, weil der hochintelligente defensive Mittelfeldspieler in Italien festsaß, sich weder bei Torino noch bei Brescia durchbeißen konnte und dringend einen neuen Anlauf brauchte. Bei den Zebras könnte das klappen.

FSV Frankfurt

Einst war er deutscher Meister, als Zweier-Goalie beim VfB Stuttgart, 2007. Jetzt ist er immer noch Zweier-Goalie, beim kleinen Frankfurter Verein, dem FSV: Michael Langer (85-01), Vorarlberger Tormann mit Entwicklungs-Hemmung.

FC Ingolstadt

Zum bayerischen Zweitliga-Aufsteiger hatte sich Ronald Gercaliu (86-02) geflüchtet, nach zunehmend schlechteren Saisonen, die er als Linksverteidiger bei Sturm, der Austria, Salzburg und Neustadt ins Nationalteam und dann wieder raus geführt hatten. Bei Neustadt experimentierte er erfolgreich als defensiver Mittelfeldspieler - und wird seit dem letzten Sommer durch eine böse Verletzung am Knie an einem Einsatz gehindert.

In der U19, auch als linker Verteidiger, spielt Arnold Hanschek (93-03), der davor in Nürnberg und Augsburg war.

Arminia Bielefeld

Der Kärntner Austro-Bosnier Drazen Savic (88-05) ist einer von vielen gescheiterten Österreichern aus dem fahrlässigen "Austrias Next Football-Star"-Projekt (kurz ANFS), das allzuvielen die Illusion einer Casting-Show-Einstiegs-Möglichkeit in den Profi-Sport vorgaukelte. Savic, Rechtsverteidiger, ist langzeitverletzt und aktuell bei Bielefeld II (RL West) am Gehaltszettel.

Stürmer Dominik Rotter (90-07) ist nach ein wenig Stehzeit bei Austria Lustenau gelandet.

VfL Osnabrück

Quasi aus dem Nichts (in Wahrheit aus dem eigenen Nachwuchs) ist der junge Austri-Deutsche Christian Pauli (92-01) in der ersten Mannschaft der Norddeutschen aufgetaucht - bislang war er in der U19 in der A-Jgd. BL Nord/Nordost tätig. Pauli soll im März für Österreichs U20 getestet werden. Kevin Samide (89-05), Mittelfeldspieler bei den Amateuren in der Niedersachsen-Liga, ist, entgegen früheren Annahmen, kein A/D-Doppelstaatsbürger.

Österreicherlos in der 2. Liga:

Lasniks Ex-Klub Alemannia Aachen, die Fürther, der zweite Hauptstadtklub, die Unioner, der KSC, die toten Hosen von Fortuna Düsseldorf, RWO, Paderborn und die Auer Veilchen.

Ein Apropos zu den bereits erwähnten Sechzigern: deren Ex Markus Weissenberger (75-03) lässt seine Profi-Karriere bei Union Pregarten ausklinmgen, hauptamtlich ist er Spielerberater bei der Hagmayr Sportmanagement GmbH. Die Brüder Thomas (71-05) und Philipp (83-02) sind beim SV Rothenthurn bzw beim WSG Radenthein aktiv.

Klar: unter der 2. kommt die 3. Liga.

Hansa Rostock

Austro-Serbe Radovan Vujanovic (82-02) ist nach seinem Engagement als Kapitän des 1. FC Magdeburg jetzt auf Abschiedstour - als Joker zeigt der Stürmer aber noch eine Menge Wirkung im Spitzenkampf in der gutklassigen 3. Liga.

Im Juniorenbereich finden wir noch Innenverteidiger Andreas Pfingstner (93-03), Ex-U17-Teamspieler bei der A-Jugend in der BL Nord/Nordost.

Die hoffnungsfrohe Karriere des Burgenland-Kanadiers Ryan Gyaki (85-12) ist seit über einem Jahr, nach seinem Abgangh bei Hansa, versandet.

Kickers Offenbach

Als einen der herausragenden Spieler der gesamten Liga zeichnete der Kicker im Winter den Wiener Denis Berger (83-04) aus. Der linke Mittelfeldspieler ist tatsächlich Hauptbeteiligter am Aufschwung der Offenbacher; und womöglich der beste Österreicher, der jemals in Deutschlands zweiter und dritter Reihe aktiv war.

Eintracht Braunschweig

Der dritte Österreicher, der in der Spitze der 3. Liga mitmischt, ist der Austro-Deutsche Benjamin Fuchs (83-10), ein guter Rechtsverteidiger und seit Jahren Stammspieler des deutschen Altmeisters.

1.FC Heidenheim

Ebenso wie Fuchs ist Johannes Meier (84-09) Austro-Deutscher und auch zumeist als Rechtsverteidiger im Einsatz bei den Württembergern.

SV Wehen Wiesbaden

Bei den Hessen ist Bernhard Hendl (92-08) untergekommen - die einzige halbwegs nach Sinnhaftigkeit klingende Story aus dem ANFS-Nachlass. Der junge Tormann bekam quasi ein Stipendium in der U19.

VfR Aalen

Der massiv abstiegsbedrohte Verein aus Württemberg hat im Winter den Steirer Ralph Hasenhüttl als Trainer geholt - den einzigen Österreicher, der da noch eine Reputation genießt (aus Hachinger Zeiten). Hasenhüttl hat dann den einzigen Österreicher im Kader zuerst in die 2. Mannschaft versetzt und dann rausgeschmissen: Defensivspieler Kevin Thonhofer (88-05), auch Steirer (vormals beim DSV) und auch ein ANFS-Opfer.

Die SpVgg Unterhaching und der SV Wacker Burghausen
beides lange Zeit lang Hochburgen, haben ihre letzten Österreicher abgegeben - kurioserweise an denselben Verein, den FC Pasching von Franz Grad, der in der Regionalliga Mitte aufsteigen will.

Von Haching kam Denis Mimm (83-03) rechter Flügel aus Tirol; von Burghausen Andreas Michl (80-01) gebürtiger Deutscher und Ex-Tormann von Ried.

Zudem ist der austro-bosnische Mittelfeldspieler Samir Mujic (93-03) aus der Burghausner U17 zum SR Donaufeld nach Wien zurückgegangen. Und U17-Mittelfeldakteur Hannes Langenecker wurde wohl versehentlich als Österreicher geführt.

Carl Zeiss Jena
testete Mario Konrad (83-01), Tribünenhocker bei Rapid, befand ihn aber wohl für zu leicht.

Eine Stufe unter der 3.Liga - die dreigeteilte Regionalliga:

Eintracht Trier

Beim Traditionsklub in der Regionalliga West gibt Lukas Mössner (84-03) einen halbwegs erfolgreichen Stürmer. Wolfgang Mair (80-02) der auch zum Vorspielen in Trier war, ist bei der Vienna untergekommen.

SV Wuppertal

Innenverteidiger Felix Haas (88-04) hat eine österreichische Mutter, aber keinerlei Staatsbürgerschaft.

VfB Lübeck

Nebenbei bastelt er schon am Trainerschein - dazwischen ist Rolf Landerl (75-10) aber noch im Mittelfeld des Mittelständlers in der Regionalliga Nord aktiv. Landerl hat als Fußballer in der Slowakei, Holland, Portugal, Ungarn und Deutschland Station gemacht und sich damit den Globetrotter-Orden in Gold verdient.

Apropos RL Nord: beim RB Leipzig ist (auch im Management) kein einziger Österreicher aktiv.

SG Sonnenhof Großaspach

Erster Tormann beim irgendwie wie irrtümlich in die Regionalliga Süd geratenem Provinzklub ist der in Hoffenheim ausgebildete Christopher Knett (90-08), der in Kagran und Stadlau groß wurde.

SC Pfullendorf

Der Trainer der Regionalliga Süd-Mannschaft, der Isländer Helgi Kolvidsson war einmal Spieler bei Austria Lustenau - und hat seither Kontakte nach Österreich, was seinen Verein zu einer dubiosen Anlaufstelle für Kandidaten aus der Puls 4-Show Austrias Next Football-Star machte.
Einer hat sich durchgesetzt: Philipp Seebacher (87-01), steirischer Stürmer. Die anderen wurden wieder ausgesetzt: der austro-bosnische Verteidiger Ervin Kalender (86-06) ist zurück in Österreich, beim FC Welzenegg in Kärnten. Mittelfeld-Akteur Erkan Özmen (88-10) ist bei Ostbahn 11 untergekommen.

Unter den Regionalligen kommen die Oberligen der jeweiligen Bundesländer bzw Rgionen:

FK Pirmasens

Beim Südwest-Oberligisten Pirmasens wurde der Linksverteidiger Jens Schaufler (81-10), bislang als Deutscher geführt, nun als Österreicher neu entdeckt.
In der U19, also in der Jugend-Regionalliga, ist der ehemalige Lautern-Jugend-Tormann Frederic Palmstorfer (93-??), ein A/D-Doppelstaatsbürger, aktiv.

Ebenfalls in der Oberliga Südwest beim SV Roßbach/Wied ist der Spielmacher und Doppelstaatsbürger Raphael Bernard (83-06) beschäftigt.

Goslarer SC

Der kleine Club in der Niedersachsen-Liga beheimatet den jungen Mittelstürmer André Hofer (89-11), der trotz seines Namens aus Wien kommt und über Rostock in die Provinz gelangte.

VfB Oldenburg

Mittelfeldspieler Phlipp Poschalko (86-02), der beim mittlerweile in die Niedersachsen-Liga abgesackten Traditionsverein zuletzt im B-Team ausgeholfen hatte, konzentriert sich dem Vernehmen nach wieder auf sein Studium.

1860 Rosenheim

Der Nachbar aus der Bayern-Liga hat mit Zivan Mitrovic (92-02) einen jungen Austro-Serben im Kader.

Concordia Hamburg

Beim kleinen Hamburger Verein in der U17, aber dort immerhin in der B-Jugend-Bundesliga Nord/Nordost spielt Mittelfeld-Akteur David Struckl (94-02).

Im Unterhaus, im reinen Amateurbereich inden sich noch folgende Aktive:

Verteidiger René Mayer (85-12), früher bei Memmingen, spielt jetzt beim TSV Kottern in Bayern.
Verteidiger -Oldie Florian Karasek (76-01), Ex-Liga-Akteur bei Salzburg oder Mattersburg, spielt jetzt beim SG Schönau am Königssee.

Mittelfeldspieler Nicholas Hasslacher (89-08) beim SSV Köpenick-Oberspree in Berlin.
Mittelfeldspieler Wolfgang Preindl (89-01) beim TSV Kareth-Lappersdorf in Bayern,
Mittelfeldspieler Sercan Gürler (87-05) beim FC Zuzenhausen in Baden.
Mittefeldspieler Mario Weikenkas (78-03) beim SC Kirchberg am Inn.

Stürmer Thomas Guggenberger (89-01) beim MSV 19 Rüdersdorf in Brandenburg.
Stürmer Nemrut Bargello (89-03) beim VfB Gießen in der hessischen Bezirksliga.
Stürmer-Talent Alexander Novak (91-01), nach der Pleite des SSV Reutlingen arbeitslos, ist beim Neo-Verein Young Boys Reutlingen untergekommen.

Stürmer Yunus Emre Karayün (85-12) ist vom FC Pommern Greifswald zurück nach Österreich zu BW Linz gewechselt. Stürmer David Mihaly (91-06), vormals FC Konstanz, ist über die Admira-Amateure beim SV Horn gelandet. Und der austrokroatische Stürmer Josip Djoja (91-07), vormals bei TB Berlin, hat sich zum 1. FC Simmering durchgeschlagen. Andere Österreicher, die nach der Pleite von Tennis Borussia wieder retourgekommen sind: Sargon Duran (jetzt Vienna), Christoph Beranek (Gaflenz).