Erstellt am: 1. 2. 2011 - 18:12 Uhr

Lust auf Sado Maso-Gitarrenspielchen?

Die Soundparkband des Monats Februar, der Sado Maso Guitar Club, wants to play with you.

Sabine Brauner

/Die FM4 Soundpark Band des Monats. Zu finden auf jedem Snipboard und auf www.snipcard.at

Einträge für die schrägsten, ausgefallensten und absurdesten Bandnamen spuckt das WWW natürlich en masse aus. Und wem langweilig ist, dem wollen wir diese und jene Seite unbedingt ans Herz legen. "Lord Panic and the Exploders", "I Wrote Haikus About Cannibalism In Your Yearbook", "King Uszniewicz & the Uszniewicztones": Ja, das sind die Bands von denen wir gut und gerne ein Band-Shirt besitzen würden, wurscht wie die Musik klingt.

Und auch der Name The Sado Maso Guitar Club macht sich bestimmt gut auf plüschiger Baumwolle. Der Titel verspricht auf den ersten Blick jedenfalls diabolisch klingenden Rock'n'Roll. Aber schauen wir uns die Herren einmal genauer an:

Robert Uranitsch

Das sind die Herren vom Sado Maso Guitar Club

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Jede Soundpark Band des Monats erhält einen Zehnstundenblock des Wiener Tonstudio- /Proberaum- /Musikverleih- Komplex
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2006 hat Matthias Krejan den Sado Maso Guitar Club ins Leben gerufen. Den kannte man damals bereits recht gut unter seinem klingenden Pseudonym Shakin' Matthews von der Grazer 60's-Garage-Trash-Rock'n'Roll-Fraktion The Incredible Staggers. Die haben sich in den letzten Jahren bekanntlich eine beachtliche Fanbase zusammengetrommelt, die verlässlich und in Scharen bei den Feierlichkeiten der Band aufkreuzen, um zu den Rock'n'Roll-Liedern über sich liebende Zombies und schnittige Leichenwägen dem Leadsänger Wild Evel auf den Popo zu klatschen.

Aber auch bei Bands wie den Incredible Staggers, bei denen jedes Stück ganz groß inszeniertes Rambazamba-Performance-Musiktheater ist, gibt es eine Ausfallsquote und nicht jeder Song findet letzten Endes auf die Bühnenbretter. So mancher bleibt halt in der Schublade liegen. Und Shakin' Matthews, aus dessen Feder ganz viele Incredible Staggers-Stücke stammen dachte sich eines Tages, dass diese zum vor-sich-Hinrotten viel zu schade sind.

Flugs entstand die Idee, ein neues Projekt ins Leben zu rufen, aus seinen eigenen Initialen "S" & "M" wurde in feuchtfröhlicher Laune das naheliegende Sado Maso gebastelt, ein passendes rock'n'roll-iges Guitar Club drangestückelt und schon hatte man den klingenden Projektnamen gestrickt. Und weil man sich in einem Gitarren Club als einziges Mitglied schnell alleine fühlt, mussten noch mehr Bandmitglieder her.

Neben dem Incredible Staggers-Kollegen Christoph Mandl der den Bass schwingt, sorgen Dominik Krejan für die Orgelbedienung, Felix Krüger für den Beat und Daniel Staber für noch mehr Gitarrenklänge und Gesang. Und wie klingt das? Nein, zum Glück nicht wie eine Incredible Staggers-Lightvariante ohne Frontman. Aber auch beim Sado Maso Guitar Club spielen die musikalischen 60er Jahre eine große Rolle.

Musikalische Hommage an Helden wie The Who, Rolling Stones, Beatles und The Velvet Underground findet sich da. Und angeblich fühlt sich der Sado Maso Guitar Club auch von klassischen Melodien a lá Beethoven und Bach inspiriert, wenn auch nicht unbedingt hörbar. Und weil man nicht nur bequem auf der Stelle bzw in alten - zugegeben wohlklingenden - Pfaden herumtrampeln will, hat das Kollektiv auch eine hübsche Portion Mut zum Experiment in Petto:

Demnächst wird der Sado Maso Guitar Club nämlich ein ganz besonderes Church Choir Project in Graz in Angriff nehmen. Bei diesem Event am
29. April wird die Band mit dem 30-köpfigen Singkreis St. Barbara alte 60er Jahre-Gassenhauer und aktuelle Sado Maso-Stücke zum Besten geben. Nicht übel! Und auch bei der vergangenen FM4 Akustiksession hat die Band schon bewiesen, dass sie nicht nur laut mit den Gitarren auf der Bühne herumpoltern, sondern auch mit Kontrabass, akustischen Gitarren und Klavier präzise umgehen können.

Klingt also alles mehr als vielversprechend und gar nicht so böse. Den Titel des aktuellen Sado Maso-Debüts "We Love You Too" darf man also getrost als self-fulfilling prophecy sehen.