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Christian Lehner Berlin

Pop, Politik und das olle Leben

31. 1. 2011 - 19:11

New York Snow Show 2011

Oder: I love the snow, I love the snow, I DO love the snow.

Mittlerweile hat sie Tradition, die jährliche Bilderfolge über das Scheetreiben in New York (siehe Linkkasten). Für diese Wintersaison war eigentlich nix geplant: Den „Snowzilla" der letzten Dezembertage hatte ich – das Geburtsland besuchend – verpasst und irgendwann stellen sich dann auch Ermüdungserscheinungen ein den Reiz und die Reize eines Fotothemas betreffend.

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New York Snow Show 2011, Schnee, Brooklyn

Christian Lehner

Doch es ist nun mal so: Ich liebe den Schnee, I love the snow, I DO love the snow, snow, snow! Schon als Kind empfand ich das Gefühl von Weite das erste Mal in den schneedbedeckten Bergen, die wirkungsmächtig angeblich genau fürs Gegenteil stehen: Enge, Begrenztheit, Einschränkung. Die ersten Flocken lösten stets die glücklichsten Gefühlsregungen aus. Schnee macht alles anders - auch erträglicher. Noch der heruntergekommensten Gegend verleiht er Grazie und Würde. Selbst der Soccer Mom-Drill einer halbherzig initiierten Skirennläuferkarriere konnte die Liebe zum Weißen nicht nachhaltig erschüttern. Snow love jenseits von Falco und Studio 54 Witzen.

Und davon, also vom Naturkristalienen, gab es im jungen Jahr bereits reichlich in New York. Vor einigen Tagen fegte der dritte große Schneesturm innerhalb weniger Wochen durch die Stadt. New York kam, wie immer wenn Frau Holle lustvoll ihre Pölster schüttelt, beinahe völlig zum Stillstand. Der Verkehr brach zusammen, die Flughäfen wurden gesperrt, Schulen geschlossen und ein paar Taxis brannten auch wieder ab (Lincoln Limousinen können offenbar nicht mit Schnee). Der Winter breitete eine five boroughs umfassende Decke über die Stadt und alles schien ein einziges Chaos, aber auch ein wenig friedlicher als sonst. Schön.

Vor allem wenn man kein Auto besitzt und das Büro drei Meter von der eigenen Küche entfernt liegt. I do love the snow. Hab ich das schon erwähnt? Muss so sein, denn nicht einmal ein qua Frostrohrbruch gefluteter Keller samt Warmwasserverlust am Wochenende (vom Landlord weit und breit keine Spur, die Feuerwehr musste den Keller knacken) konnten meiner Liebe zum Weißen etwas anhaben.

Die Wettervorschau für die kommenden Tage verspricht winter storm and blizzard warnings. Da überkommt mich gleich wieder angenehmes Frösteln.