Erstellt am: 21. 1. 2011 - 05:30 Uhr

Kleine Gitarrenkunde

Heute: Hannes Duscher und ich bringen zusammen, was längst zusammen gehört: Marilyn Manson und Rainhard Fendrich.

Die reichhaltige Veranstaltungspalette, das die große Sender-Familie dieses Wochenende zu bieten hat, bescherte uns eine richtungsweisende Entscheidung: Sollen wir einen Gitarrenkurs zum FM4 Geburtstagsfest oder zu den Stargästen von Helden von morgen machen?

Die Entscheidung war dann aber doch nicht so schwierig, das Ergebnis verblüffend: Dass alle außer Arnold Schönberg die gleichen Akkorde benutzen, wissen wir ja schon. Aber dass Manson und Fendrich auch sonst hervorragend zusammen passen, überrascht sogar die eingefleischtesten Mashup-Schrammler. Deshalb haben wir zwei bekannte Nummern der beiden Herrschaften ausgesucht und sie mit dem musikalischen Einschlag des jeweils anderen neu interpretiert.

Radio FM4

Das Rockstar-Leben ist manchmal ganz schön süß.

Die Wut von Fendrichs "Strada del Sole" lässt sich mit ein paar hart angeschlagenen Akkorden und krächzenden Backgroundvocals inklusive Kugelschreiber-Percussions im Handumdrehen in eine fetzige Alternativ-Rock-Metal-Dings-Nummer verwandeln. Der latente Nationalismus der Nummer klingt zwar nicht gerade nach Manson, aber die daraus resultierende Verzweiflung des ausgenommenen und verlassenen Protagonisten klingt wie ein musikalisches Aquarell des sogenannten "Schockrockers".

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Gegenseitiges Coaching lässt kulturelle Barrieren verschwinden.

Die Akkorde sind altbekannt: G-Dur, C-Dur, D-Dur sowie C- und H-Powerchords. Die beiden letztegenannten spielen wir aber "offen". Das heißt, der Zeigefinger liegt nicht auf allen Saiten. Dadurch bleibt unklar, ob sie eher eine Moll- oder eine Dur-Stimmung verbreiten. Sehr geheimnisvoll das ganze...

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C-Powerchord, offen gespielt

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H-Powerchord, auch offen gespielt. (Falls Sie meinen, es handle sich um ein und dasselbe Foto, werfen Sie bitte einen genauen Blick auf die Punkte)

Wir wissen zwar natürlich, dass die wunderschöne Nummer "Sweet Dreams" nicht von Manson ist, trotzdem haben wir sie aufgrund ihrer fast schon mystischen Textebene in ein neues Kleidchen gesteckt. Akkorde: E-Moll, C und H.

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Austropop, schematisch.

Textlich behalten wir den Inhalt, haben uns aber für eine Version im Dialekt entschieden:

Siaße Dram, san aus dem gmocht
Sie kumman zu dir, in da Nocht
von Bali bis Mali, gibt's an Vadocht
Jeder sucht noch wos aunderm

Bei der Wiederholung dieser Strophe sollte die zweite Stimme einfach ein bisschen drüber-terzeln. Oder zumindest so tun als ob.

Und so klingt es dann: