Erstellt am: 7. 1. 2011 - 14:58 Uhr
Schöne Sätze
Franz Schuh, Philosoph, über seine Bedenken gegen Reality-TV
Unsere Kultur ist auf Schauspieler angewiesen. Wir sind auf Einzelne angewiesen, die auf eine hervorstechende und geübte Weise uns spielen können. Wenn wir uns alle selber spielen, dann sind wir blinde Spiegel, dann bleibt nichts anderes als der öde Wille zur Unterhaltung.
(Der Standard)
Jon Hamm, Schauspieler, über die Faszination der Serie "Mad Men"
Ich glaube, dass viele Leute erst einmal wegen des sexy Glamours auf "Mad Men" stoßen. Mit der Zeit stellen sie aber fest, dass die Figuren dreidimensional und gehaltvoll sind und es aufregend ist, sie zu beobachten.
(Intro)
Bret Easton Ellis, Autor, über Schauspieler in Hollywood
Schauspieler sind dumm. Aber ich liebe sie. Drehbuchautoren und Schauspieler sind in Hollywood miteinander verbunden. Denn sie werden dort schlechter behandelt als alle anderen.
(Musikexpress)
Béatrice Dalle, Schauspielerin, über ihre extremen Rollen als Mörderin oder Kannibalin
Ich finde das alles ganz normal, ich will so viel Leben wie möglich, da bin ich unersättlich. Ich will die Sonne aus der Nähe sehen – auch wenn ich mir dabei die Flügel verbrenne, dann ist das nicht schlimm, denn ich kann ohnehin nicht fliegen. Das alltägliche Leben ist doch schon im Alltag langweilig genug, das muss man im Kino nicht noch verdoppeln. Ich finde es eben spannender, ein Kind zu essen, als am Postschalter in der Schlange zu stehen.
(Profil)
Kinowelt
Harmony Korine, Regisseur, über das Internet
Ich habe auf YouTube schon einige wunderschöne Videoclips gesehen. Bilder, die mit jedem Tarkowski-Film mithalten können. Doch die Bilderwelten des Internets sind chaotisch, denn es gibt dort keinen ordnenden Autor. Es ist einerseits gut, dass wir das ganze Zeug zu sehen bekommen. Andererseits ist schecht, dass wir dadurch abstumpfen und dass es oft an Informationen zum Kontext mangelt. Insofern ist das Internet zugleich Himmel und Hölle, verzückend und widerwärtig, so wie Zuckerwatte. Du stopfst dir das Zeug kiloweise rein, als gäbe es nichts Besseres. Und dann kriegst du Bauchschmerzen, wenn es wieder raus muss.
(Spex)
Foxfilm
Darren Aronofsky, Regisseur ("Black Swan"), über die extreme Körperlichkeit in seinen Filmen
Was meine Filme angeht, versuche ich einfach immer bis ans Äußerste zu gehen. Es wird einfach immer schwerer, Bilder und Ideen zu kreieren, die den Leuten länger im Gedächtnis bleiben als nur für den Moment. Es gibt ja heutzutage unendlich viele Filme, überall, und die wenigsten davon im Kino, sondern im Fernsehen, im Internet, auf dem iPod, was weiß ich. Da versucht man als Regisseur eine Erfahrung zu schaffen, die Bestand hat, und das ist meist mit einer ziemlich intensiven emotionalen Berg- und Talfahrt verbunden,
(Ray)
John Waters, Regisseur, über seine Funktion als Role Model
Today parents bring me their fucked up kids and expect me to tell them what to do. That's new. It's touching sometimes. I see parents in the audience with their insane children. I know how scary that can be for parents. I know how scared my parents were. Luckily, I had an outlet for it. You need a creative outlet. If you're not an artist and you're angry, there's trouble.
(i-D)
Danny Trejo, Schauspieler ("Machete"), über seine typischen Rollen
When people ask if I'm afraid of being typecast, I look at them and say, 'What? A mean-looking, tattooed Mexican? That's not typecasting, that's who I am!' I don't look like the kid next door. You're not gonna mistake me for a Beatle.
(Dazed & Confused)
Sony
Jon Hamm, Schauspieler ("Mad Men"), über seine Rolle als politisch unkorrekter 60er-Jahre-Mann
Heute wollen Zuschauer genau solche gebrochenen Typen sehen, die zwar voller Fehler sind, aber die eben im Zentrum der Geschichte stehen. Und wenn man mittendrin ist, dann hofft man, dass sie auch mal die richtigen Entscheidungen treffen. Natürlich ergeben sich die ganze Spannung und das Drama aber genau aus ihren falschen Entscheidungen. Du hast recht: Diese Figuren sind auch irgendwie abstoßend. Aber je älter man wird, desto klarer wird einem doch, dass das Leben hart ist und man nicht immer die richtigen Entscheidungen trifft. Man muss aber mit seinen Entscheidungen leben.
(Intro)
Franz Schuh, Philosoph, über die künstlerische Qualität US-amerikanischer TV-Serien
Das Seltsame ist, dass in den USA die Massenkultur nie mit einem mächtigen Bannspruch belegt wurde. Durch den Bannspruch im deutschsprachigen Raum hat das massenkulturelle Treiben etwas Obszönes bekommen. Die amerikanische Kultur kennt das nicht. Deshalb können die Amerikaer, wenn sie wollen, auch aus den verrottetsten Formaten etwas Künstlerisches machen.
(Der Standard)
John Carpenter, Regisseur, über die Faszination der USA im Kino
Our country's history is arguing and fighting. I mean, we're a crazy country – the greatest thing about America is that it has everything in it. We have geniuses, artists, serial killers, crazy politicians, strip clubs ... we've got it all!
(Dazed & Confused)
John Slattery, Schauspieler ("Mad Men"), über den Erfolg seiner Serie
A beautiful woman walks by and 12 guys in the office are all thinking dirty things about her but they just can't say them. My character Roger just says what they're all thinking and that's why so many people respond to him and the show – we are smoking and drinking and saying things that you just can't say to people out loud these days, so that's the guilty pleasure part of our job!"
(Total Film)
AMC
Harmony Korine, Regisseur, über die Bilderfluten der Gegenwart
Als Junge habe ich es geliebt, von meinem Vater ins Kino mitgenommen zu werden. Ich habe dort Filme gesehen, die mich auf unbeschreibliche Weise berührt und lange über den Abspann hinaus beschäftigt haben. Damals war es möglich, dass ein Film dein Leben veränderte. Heute passiert mir das immer seltener, wegen der schieren Masse, die auf mich einprasselt. Einzelne Bilder erzeugen kaum noch einen Nachhall.
(Spex)
Franz Schuh, Philosoph, über den aufgezwungenen Humor im österreichischen Fernsehkrimi
Der Mut, die Kriminalität als ein gesellschaftliches Phänomen zu zeigen, existiert nicht. Es wird vorschnell ein Unterhaltungseffekt produziert, hinter dem man die Möglichkeit verschleiert, dass ein Verbrechen etwas über die Normalität aussagt.
(Der Standard)
Woody Allen, Regisseur, über die Inspiration für seinen Film "You Will Meet A Tall Dark Stranger"
I had known people that put their faiths in fortune-telling and they were fairly intelligent people except for that weakness. I always thought that was the most ridiculous thing in the world, but then I started to think 'better to have something than nothing'. Some people put the faith in astrology, in fortune-telling, Catholicism, Judaism; as long you have something it seemed to me that it was better than nothing.
(Total Film)
Michelle Rodriguez, Schauspielerin, über ihre typischen Rollen
My entire career is made up of those girl-power moments. I don't mind typecasting because I know what the alternative is. I'm trying to create roles that are the perfect balance between man and woman. The scripts are all butch bitches, all dyked out, way too hardcore – but y'know, if it's that or sucking some guy's cock in a movie ... then gimme the gun, honey!
(Total Film)
Sony
Danny Boyle, Regisseur, über seine filmischen Anfänge mit geringen Budgets
I like the pressure of limitless ambition against a capped budget. The dynamic really gets me going because it makes me angry and makes me push people.
Darren Aronofsky, Regisseur, über die Schwierigkeit der Finanzierung seines Films "Black Swan"
Zwei Wochen vor dem Drehstart löste sich unser Budget in nichts auf. Wir steckten also mittendrin im Projekt, eine Million Dollar waren schon verbraucht, als wir feststellen mussten, dass das Ganze ein Pyramidensystem war und das Geld tatsächlich gar nicht existierte. Und wir hatten bei "Black Swan" im Grunde das gleiche Problem wie bei "The Wrestler": Niemand wollte einen Ballettfilm finanzieren, nicht einmal mit einer großartigen Besetzung wie dieser.
(Ray)
Polyfilm
Gareth Edwards, Regisseur ("Monsters"), über die minimalen Kosten seines Debütfilms
Schlussendlich entsteht jeder Spezial- und Visualeffekt an einem Computer, ganz egal, ob es sich dabei um eine Hollywood- oder Independentproduktion handelt. Es ist vollkommen egal, ob dieser Computer nun in einem großen und teuren Büro oder einem kleinen Schlafzimmer irgendwo in London steht. Jene, die ihren Lebensunterhalt mit Spezialeffekten bestreiten, werden nicht überrascht darüber sein, dass alle Effekte zu "Monsters" an einem Laptop und nur mit kleinem Budget entstanden sind.
(Deadline)
Bret Easton Ellis, Autor, über seine Zusammenarbeit mit Hollywood
Ich musste mir selbst und anderen sagen: Hey, letzten Endes ist das alles nur eine business transaction, ein geschäftlicher Austausch. Muss ich das wirklich erst laut aussprechen? This whole thing sucks.
(Musikexpress)
Sofia Coppola, Regisseurin, über ihre größte Ambition
I try to make an atmosphere that you can kind of get lost in when you're at the movie because I like that.
(Nylon)
Tobis Film