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Arthur Einöder

POP: Partys, Obsessionen, Politik. Ich fürchte mich vor dem Weltuntergang, möchte aber zumindest daran beteiligt sein.

4. 1. 2011 - 10:11

FM4 Jahrbuch

Anna Mayumi Kerber war sechs Monate lang quer durch Afrika unterwegs. Von Bregenz zur Fußball-WM. Im Auto. Und als Blog.

Das FM4 Jahrbuch:
Anna Mayumi Kerber im Gespräch: am 04.01.2011, von 13 bis 14 Uhr auf FM4.

Stell dir vor, du stehst vier Tage vor einer als Präsidentenwahl getarnten Farce vor der Grenze zu Togo, und schwer bewaffnete Grenzsoldaten verwehren dir die Einreise.

Stell dir vor, du würdest gern ein paar Tage in Niger verbringen - aber ein Putsch macht dir einen Strich durch die Rechnung.

Stell dir vor, dein Geländewagen hat mitten im Nirgendwo, in der Wüste von Mali, einen Plattfuß.

Geht nicht?

Glaub ich sofort.

Anna Mayumi Kerber

http://www.theroadto2010.com

Anna Mayumi Kerber

Manche Dinge musst du zumindest in Ansätzen kennen, um überhaupt eine Vorstellung davon zu haben.

Und deswegen besuche ich für das FM4 Jahrbuch die Bloggerin Anna Mayumi Kerber.

Sie hat vor rund einem Jahr in Bregenz eine Reise begonnen. Gemeinsam mit ihrem Freund Niels, den sie in Südafrika kennen gelernt hat, wollte sie zur Fußballweltmeisterschaft wieder dort sein. Sechs Monate lang waren die beiden mit einem gebrauchten Geländewagen unterwegs. Ihre Erlebnisse on the road haben sie für ihren Blog The Road To 2010 aufbereitet.

Auch für FM4 hat Anna Mayumi Kerber aus Afrika gebloggt. Reisereportagen und Geschichten der beiden sind inzwischen auch in der Tageszeitung Die Presse, in niederländischen und belgischen Zeitungen und Magazinen erschienen. Nicht aus einem Blickwinkel des satten, routinierten Korrespondenten, sondern aus der Postition der neugierigen Reisenden.

2010 - das war das Jahr, in dem plötzlich Reisebeilagen der Unterhaltungszeitungen mit den besten Tipps für Urlaub in Südafrika um die Ecke gekommen sind, inklusive Rotweinempfehlung. Wo der so genannte Westen nervös richtung Afrika geblickt hat, weil da immer so böse Worte wie Aids (huch!), Kriminalität (pfui!) und Armut (auwei!) auftauchen. Wo die so genannten Medien, nervös wie sie waren, versucht haben: wenn wir nur oft genug sagen, wie normal und super die Weltmeisterschaft abläuft, dann läuft sie auch normal und super ab.

Nervosität und Erwartungshaltung hat Anna Kerber vorsorglich daheim gelassen. Was sie aus sechs Monaten on the road mitgenommen hat, erzählt sie am 4. Januar, von 13- 14 Uhr im FM4 Jahrbuch.