Erstellt am: 18. 12. 2010 - 12:56 Uhr
Postitv denken entfällt
hauck & bauer
kunstmann verlag
Hauck & Bauer trollen seit Jahren am Rande der Gesellschaft - im Gesellschaftsteil der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zeichnen sie seit 2003 wöchentlich einen Cartoon.
Außerdem lacht man in der Titanic (Der Weihnachtsmann auf Rädern) oder im Spiegel online über die Kritzeleien der beiden. Vor kurzem ist das Buch "Hier entsteht für Sie eine neue Sackgasse" im Verlag Antje Kunstmann erschienen.
Elias Hauck und Dominik Bauer haben sich in ihrer Schulzeit kennengelernt - im Altgriechisch-Unterricht, lacht Dominik. Elias habe in seiner Ausgabe von Sophokles "Antigone" ein selbstgemachtes Lesezeichen gehabt, auf dem stand in großen Buchstaben "Ich hasse dieses Buch" – "da habe ich gedacht, der junge Mann hat Humor."
fm4/ zita bereuter
fm4/ zita bereuter
Die beiden haben sich angefreundet, haben gemeinsam Hörspiele produziert, Heftchen geschrieben und weiterhin versucht, irgendetwas gemeinsam zu machen. "Eines Tages haben wir versucht, zusammen zu zeichnen", sagt Bauer. "Elias hat schon länger gezeichnet. Und wir sind dann relativ spät erst draufgekommen, dass wir uns die Arbeit auch teilen könnten, Text und Idee der eine und zeichnen der andere."
Bauer denkt sich also die Texte in Frankfurt aus, erzählt oder mailt die Idee an Hauck, der in Berlin lebt und dort den Text illustriert. Ein Witz wird dann veröffentlicht, wenn beide über ihn lachen können. Jeder hat Vetorecht, lachen die beiden.
hauck & bauer
Hauck & Bauer fallen durch ihre einfachen Zeichnungen auf – mit einem schnell hingekritzelten Strich wirken die Figuren mit großen Nasen und Augen wie Vorskizzen. "Betreutes Zeichnen" nennen es Hauck und Bauer liebevoll.
Ergänzt werden die Kritzeleien mit einfachen knappen Texten. Es sind Sätze, die man nur allzu oft auch im Supermarkt, in einem Cafe oder auf der Straße hören kann. Der Stil erinnert an Tex Rubinowitz oder Rattelschneck.
hauck & bauer
Dabei kratzen Hauck & Bauer häufig an der Grenze der political correctness - "Wir haben uns ja eigentlich extra einen Beruf ausgesucht, in dem man über alles Witze machen kann und darf."
Natürlich lacht nicht jeder über die Witze von Hauck und Bauer – es gab schon mehrere Abokündigungen. Aber darauf anlegen wollen die beiden ihre Arbeit nicht. Dennoch - "Wir freuen uns eigentlich immer, wenn gerade die Witze abgenommen werden, wo wir denken, das ist vielleicht ein bisschen heikel. Kann man das den FAZ-LeserInnen zumuten? Und dann wird der doch gedruckt und dann reibt man sich schon innerlich die Hände."
hauck & bauer