Erstellt am: 1. 12. 2010 - 10:55 Uhr

Bahnhofsmetaphern

Josef Pröll hat den Budgetfahrplan vorgegeben. Die Opposition will den Zug neu beladen oder das Gleisbett schottern. FM4 zückt den Fahrkartenentwerter und pfeift alle zurück.

Jaja, der Oberstaatsfinanzer hat gesprochen, fast alle haben zugehört und sich danach (wie schon davor) echauffiert. Das soll ein Budget sein? Ein Witz ist das! Wir haben uns durch die Loipersdorfer Papiere gequält und die besten Konsolidierungsideen gesammelt. Dann haben wir das die Äußerungen der jeweiligen FachministerInnen durch Google-Parteisprech und den Amazon-Sarkasmus-Logarithmus laufen lassen und herausgekommen ist... aber hört doch selbst. Denn auch wenn die Budgetrede vorbei ist, am 01.12. wird auf der großen Bühne des Nationalrates darüber sach- und zukunftsorientiert sinniert und diskutiert, und erst am 22.12.2010 wird der ganze Spaß, quasi als Weihnachtsgeschenk an die Untertanen, beschlossen. Wenn die Kampfmaßnahmen der Opposition nicht fruchten.

APA/ROBERT JAEGER

Innen, Justiz und Dienstleistungen am Bürger

Die Insassen der Justizvollzugsanstalt Stein durften so etwas wie eine grammatikalisch fragwürdige Vollbeschäftigung genießen. Aber wenn wir ehrlichen StaatsbürgerInnen die Idee der Vollbeschäftigung fallen lassen müssen, dann muss dieses Konstrukt der Nachkriegszeit auch hier weg. Schweinepriester.

Nachdem die Schweizer uns ja nicht nur sprachlich beim Abschieben längst voraus sind, das dort süß Ausschaffung heißt und halb so wild ist, sondern uns bald auch bei der Umsetzung überflügeln, müssen wir nachziehen:

Beziehungsweise vorlegen, denn die Einsparungen sind eine budgetäre Mogelpackung. Das alles ist nämlich schon bei der Gründung des Asylgerichtshofes 2008 geplant worden, weil der AGH bis 2014 ja alle Altfälle abgebaut haben muss. Prall gefüllt ist im Gegensatz dazu das Packerl, das bei den Zivildienern aus dem schmalen Regal genommen wird:

APA/ROBERT JAEGER

Drogen, Drogen, Drogen

Einen besonders großen Anteil an der Budgetkonsolidierung sollen Drogensüchtige leisten. Kann man das Potential so mancher arbeitslosen Giftler, die trotzdem bis zu 400 Euro am Tag aufstellen können, nicht anderweitig nutzen?

Beim AMS stellt sich die Frage, warum völlig sinnlose Kurse zum Erstellen von Bewerbungsmaterial nicht schon vor Jahren eingestampft worden sind:

Insgesamt ergibt sich ein schlüssiges Bild, wenn wir keine Agrarförderung an die Opiumbarone der Tigerstaaten ausschütten:

APA/ROBERT JAEGER

Unnötiges

Im Konkordat werden moralische und ethische Grundsätze den auf diesem Gebiet zweifelsfrei führenden Religionsgemeisnchaften überlassen. Bekenntnisfreie Schüler werden auch weiterhin ohne Ethik auskommen müssen:

Die Journaillie, die sich seit Wochen über das zukunftsweisende Budget aufregt, sollte sich ein Beispiel an Italien nehmen. Im ORF fehlen ja nur mehr die halbnackten Mädchen.

Na und da drauf hätte man schon lange kommen können:

Obwohl man die Schriftstücke auch für einem guten Zweck versteigern könnte. Zum Beispiel um das Budgetloch zu stopfen.