Erstellt am: 16. 11. 2010 - 10:57 Uhr
Ping Ping
Das FM4 Album der Woche
- Alle auf einen Blick unter fm4.orf.at/albumderwoche
Kann man in nicht einmmal einem halben Jahr ein Album schreiben, produzieren, aufnehmen und veröffentlichen? Man kann. Auch wenn viele Bands teilweise jahrelang an ihren Werken arbeiten, gibt es immer wieder Beispiele, wo es auch schneller, unkomplizierter und einfacher zu gehen scheint.
"Ping Ping ist uns einfach passiert...", sagt Hubert Mauracher, die Produzenten-Hälfte des Duos.
PingPing
Hubert Mauracher muss man eigentlich hierzulande kaum noch vorstellen, denn in den letzten Jahren hat der Tiroler Produzent kontinuierlich Alben, Remixes und Singles veröffentlich. Immer auf ein und demselben Label, dem er sich von Beginn an verbunden fühlte: Das von Michael Martinek gegründete Fabrique Records.
"Fabrique ist meine musikalische Heimat. Michael Martinek und ich haben uns vor über zehn Jahren kennengelernt, sind gemeinsam in dieses Geschäft hineingewachsen und zusammen durch alle Höhen und Tiefen gegangen, die man als Musiker und auch als Plattenfirma erleben kann...", so Mauracher über die große Vertrauensbasis zu seinem Label. Und so war es auch von Anfang an klar, dass sein neues Projekt wieder hier veröffentlicht wird. Denn erst Michael Martinek hat Hubert Mauracher und Loreatta Who nach den ersten Aufnahmen ans Herz gelegt, ein ganzes Album aufzunehmen.
Loretta Who kann man getrost als Neuentdeckung bezeichnen.Geboren in Oberösterreich, kam die Singer/Songwriterin/Produzentin erst vor wenigen Jahren nach Wien, wo sie in einer Hand voll Bands gespielt und gesungen hatte, bevor sie Hubert Mauracher dann bei einem ihrer Konzerte kennenlernte. Der gibt zu, dass er sich sofort in ihre Stimme und Bühnenpräsenz verliebt und ihr noch am selbern Abend ein ausführliches und sehr ehrliches Mail geschrieben hat. Zur Zusammenarbeit kam es allerdings erst Jahre später: im Dezember 2009 wurde der erste Song "Fly Butter Fly" eingespielt.
Ping Ping
"Es war wie eine echte Befreiung für mich in der Produktion. Die Zusammenarbeit mit Loretta war so unkompliziert, wie ich es schon lange nicht mehr erlebt habe...", sagt Hubert Mauracher, der bereits drei Soloalben veröffentlicht und die letzten Jahre viel mit seiner fünfköpfigen Liveband unterwegs war. Vielleicht ist die Reduktion zu einem Duo nach den Band-Jahren ein natürlicher und nur logischer Schritt. Was nicht bedeuten soll, dass der Solo-Mauracher für ihn gestorben sei, denn das nächste Album ist bereits für 2011 geplant. Auf Fabrique nätürlich.
Frisch und ungezwungen klingt "On the Run", nicht oberflächlich, mit einem gewissen Hauch an Melancholie in den Melodien und den Texten. Was man dem überaus gelungenen Album dennoch ankreiden kann, ist die etwas bescheidene Länge von acht Songs und drei Interludes. Aber wollen wir hoffen, dass die Zusammenarbeit von Hubert Mauracher und Loretta Who weiter so schnell zu musikalischen Ergebnisen gelangt wie bisher. Im Kopf sind sie schon bei Abum Nr.2. Wo es erscheinen wird? Ein Label würde sich anbieten.