Erstellt am: 17. 10. 2010 - 10:53 Uhr
25 ist doch kein Alter
Sie sind alle da. Die großen Namen der internationalen Freeski- und Snowbaordszene. Und das hat auch einen Grund, nämlich das Kaunertal Opening. Das Wetter ist egal. Man ist schon an Schneefall, Nebel, Wind und Kälte gewöhnt. Hier geht es um mehr als nur den Contest und das, wenn man ehrlich ist, seit Jahren gleiche Rahmenprogramm, bestehend aus Testcenter, Snowboard- und Freeskifilmpremieren und Partybands. Es geht darum, sich nach einem Jahr wieder zu treffen, sich zu unterhalten, Ideen auszutauschen oder einfach nur den Winterbeginn zu feiern.
danielzangerl
Dass jedes Jahr mehr Menschen mit dabei sein wollen, hat damit zu tun, dass sich das Kaunertal Opening von vielen anderen Snowboard- und Freeskicontests positiv unterscheidet. Das hat mehrere Gründe. Der eine ist, dass diesen Event RiderInnen für RiderInnen machen, die Gemeinschaft über die letzten 25 Jahre gewachsen ist. Dabei hat alles klein angefangen. Als in den 80ern der - damals in Europa noch unbekannte - Sport Snowboarden von Amerika über den großen Teich rüberschwappt, werden einige Österreicher, wie der Tiroler Martin Freinademetz oder der spätere Weltmeister Peter Bauer, von dem Reiz des Unbekannten angezogen. Schnell entwickelt sich im Kaunertal, dass seit damals als Snowboardschmelztiegel in den Alpen gilt, eine Szene. Die battelt sich intern und so entsteht das erste Kaunertal Opening, das damals noch Snowbaordopening heißt und aus einem einzigen Kicker besteht.
Kaunertal Opening
In den 90ern ändert sich der Status des Snowboardens vom Geheimtipp hin zum Must do des Mainstreams. Die Industrie pushte, die Medien sprangen auf und das Kaunertal Opening zog nach. So stellen zum Beispiel beim Testcenter, das es seit Anfang an gibt, heute mehr als 50 Brands aus und präsentieren die teilweise nicht wirklich existenten Neuheiten der Saison. Auch die letzte Änderung des Contestformats in einen Mini Shred Contest vor drei Jahren, sind der Szene und vor allem der Industrie zuzuschreiben. Viele Obstacles in einer Linie laden zum Spielen ein und ermutigen auch AnfängerInnen sich auszuprobieren und vielleicht KundInnen zu werden. Und als die Industrie den Lifestyle des Snowboardens auf das Freeskifahren übertrug, wurde aus dem Snowboardopening das Kaunertal Opening.
christophschöch
Doch die Kommerzialisierung macht das Kaunertal Opening durch seinen familiären Charme, den es ins neue Jahrtausend herüber retten konnte, wieder wett. Denn schließlich sind die Leute, die heute in der Industrie arbeiten, die selben, die damals als Fahrer selbst am Gletscher standen. So ist es wie ein Familientreffen von Rookies, Pionieren und all jenen, die einfach dabei sein wollen, wenn sich die Snowbaord- und Freeskiszene ein Stelldichein für die neue Wintersaison gibt.