Erstellt am: 26. 9. 2010 - 15:05 Uhr
Song Zum Sonntag: Darwin Deez
Twinkle, twinkle little star, how i wonder what you are
there's a million little lights when the sky turns black tonight
are there patterns in our skies, are patterns only in our eyes?
ref: or is a constellation just a constellation?
is a constellation just a consolation?
wrinkle, wrinkle little scar, count the freckles on my arm
if freckles don't mean anything, does anything mean anything?
[ref]
we are twinkling stars resurrected
just like twinkling stars we seem connected but i know that
[ref]
"Zwinker Zwinker kleiner Stern. Wie sehr möcht ich wissen, was du bist" ist der Eröffnungsreim eines bekannten englischen Kinderliedes mit der Melodie von "Morgen kommt der Weihnachtsmann".
Darwin Deez nimmt den Kinderreim, um sich dessen existenzialistische Grundhaltung zu nutze zu machen: Mit ihr wird er die Liebe entzaubern.Und er benutzt dazu: Das charmanteste Lied, das hübscheste Video, die knappste rhetorische Frage, den kürzesten Zweifel, die klarste Antwort.
Wer kann schon einem solchen Satz widerstehen: "Wenn Sommersprossen nichts bedeuten, ist dann überhaupt irgendetwas von Bedeutung?"
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Das Übersinnliche, Unheimliche und Unerklärliche aus der Welt, das man mit Kinderaugen noch offen erwartend betrachtet hat, wird dadurch noch übersinnlicher und unheimlicher wenn man es in Analogie setzt mit dem unerklärlichsten und über- sinnlichsten und unheimlichsten Gefühl, das den Menschen zur Verfügung steht: Der Liebe, dem Moment des Verliebtseins, der einen wie ein Blitz oder ein Pfeil trifft und der stärker ist als man selbst. Wenn du was nicht verstehst, ist es wie die Liebe, die du ja auch nicht verstehst.
Der Song zum Sonntag ist eine Kooperation zwischen FM4 und der Presse am Sonntag und erscheint hier wie dort, wo sich der geschätzte Wissenschafts- und Popjournalist Thomas Kramar der Kolumne annimmt.
Viel häufiger noch ist es umgekehrt: Die Liebe, das Verliebtsein wird nicht selten mit unerklärlichen, meist machtvollen oder riesigen Naturphänomenen (Vulkan, Sturm, Welle, Woge) oder nicht fassbaren Begriffen (Unendlichkeit) beschrieben, sodass man sich mit der Unerklärlichkeit des Verlieben- Phänomens nicht ganz alleine fühlt.
Hier - von besagtem Kinderreim eingeleitet - wird nun alles elegant entzaubert.
Die Sternbilder am Himmel, die Augensterne, du, ich, die Sterne und alles: Es sind nur Konstellationen, zufällige Konstellationen. Und Konstellationen dienen dem Trost.