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Christoph Kobza

Man of simple pleasures: festivals, frinks & feuilleton.

5. 9. 2010 - 12:19

Petrus muss ein Wakeboarder sein

Ein Sommerausklang wie im Buche, Altbewährtes und Neues sowie ein glücklicher Gewinner. Das war der Wakeboardcontest beim Freakwave 2010.

Nach einem Jahr Pause ist das Freakwave zurück und bringt nach den verregneten letzten Tagen Sonnenschein mit. Bei gefühlten dreißig Grad im Schatten und Windstille versammelten sich die Menschen im Bregenzer Strandbad und führten heuer vielleicht zum letzten Mal ihre Sommergarderobe aus. In Flipflops, kurzen Hosen oder oben ohne kamen sie, um den Wakeboardern beim Tricksen zuzusehen. Fast wäre es nicht dazu gekommen. Denn Sponsoren sprangen ab und das Veranstaltungsteam rund um Peter Hörburger musste sich im letzten Jahr nach einer neuen Location für den Wakebaordcontest umsehen. Ausgelöst wurde die Suchaktion durch den Bau eines Hotels und von Wohnungen direkt neben der alten Austragungsstätte, dem Strandbad Lochau. Fündig wurde man eine Ortschaft weiter. Das Strandbad Bregenz beherbergt nun die Wakeboarder aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn, Slowenien und anderen europäischen Ländern, aus denen die Anreise ins Ländle nicht allzu aufwändig ist. Denn das Freakwave ist nicht Teil einer internationalen Wakeboardtour, bei der es um Weltranglistenpunkte geht. Hier ist man nicht dabei, weil man muss, sondern weil man will. Hier geht es vor allem darum, Freunde zu treffen, sich mit anderen Fahrern zu connecten und Spaß zu haben.

leute am steg/ bodensee/bregenz strandbad

Christoph Schöch

Bei der heurigen Badestegschau war alles vertreten: die drei Grazien im Herbstoutfit ebenso wie die Freunde der kurzen Hose. Auch wenn es dieses Photo nicht beweist, Zweitere waren in der Überzahl, trust me.

Damit die Rider den auch haben, gibt es heuer neben einer neuen Location auch eine neue Liftanlage. Das Motorboot und die Seilwinde, die die Wakeboarder in den vergangenen Jahren über die Obstacles gezogen haben, wurden durch ein Zweimastliftsystem ersetzt. Der Vorteil dabei ist, dass kein Benzin gebraucht wird und der Lift die Wakeboarder direkt an der Uferlinie entlang zieht, wo es für Motorboote zu seicht ist. Mit 30 km/h brettern die Fahrer somit direkt neben einem her und zeigen, was sie können.

Daniel Fetz beim Freakwave 2010/Bodensee/Bregenz

Christoph Schöch

Daniel Fetz beim Wakebaordcontest Freakwave 2010/Bodensee

Christoph Schöch

Daniel Fetz hoch zwei.

Mit Tricks, deren Namen man auch nach öfterem Hören und deren Ablauf man auch nach längerem Durchspielen vor dem geistigen Auge noch nicht ganz verstanden hat, wurde das Publikum bei Laune gehalten. Diese stieg exponentiell an, als im Finale plötzlich Wind und Wellen einsetzten, die die Obstacles zum Schwanken brachten. Noch gespannter als zuvor wurde nun der Wettkampf verfolgt, denn erschwerte Bedingungen bedeuten ein höheres Verletzungsrisiko aber auch mehr Risikobereitschaft bei den Fahrern, da man nie wissen kann, ob der Contest nicht frühzeitig abgebrochen werden muss und man vielleicht einen Run verliert. Dies wollte keiner der Wakeboarder. Im Head to Head Modus fuhren sie so lange gegeneinander, bis schließlich der mehrmalige österreichische Staatsmeister Daniel Fetz ganz oben am Siegerpodest stand.

Alle Fotos: Christoph Schöch

Siegerehrung beim Freakwave 2010/Wakeboarder

Christoph Schöch