Erstellt am: 4. 9. 2010 - 11:04 Uhr
The plight of Roma in Austria and across Europe
Solidaritätskundgebung gegen die Abschiebung von Roma aus Frankreich
Am Samstag, 4.9.2010,
14:00h,
vor dem Haus der Europäische Union,
Wipplingerstraße 35,
1010 Wien
More than one thousand Roma have been deported from France to Romania and Bulgaria under President Sarkozy's law and order crackdown.
The protests come as splits arise in the French government over the tough measures and as the European Commission questions the legality of this action.
Rudi Sarközi heads the Austrian Roma cultural association and Reality Check's Steve Crilley asked him -
What's the aim of the demonstrations?
Rudi Sarközi: Es wird zwar medial wahrgenommen werden, wenn nicht die Politik daran teilnimmt - und ich hab bis jetzt noch nichts vernommen - wird man zwar eine Protestnote bei dem EU-Gebäude in Wien abgeben, aber ob man es behandeln wird? Ich weiß es nicht.
Let's talk about France. If France can expel Roma, what are your fears for your community anywhere across Europe?
Ich verurteile selbstverständlich diese Art der Rückführung. Man spricht da nicht von "Abschieben", sondern man gibt den Menschen Geld dafür, dass sie quasi freiwillig das Flugzeug besteigen und in ihre Heimatländer zurückkehren. Aber ich hab bis jetzt noch nicht gehört, was die Heimatländermachen. Was werden diese rumänischen oder bulgarischen Roma vorfinden, wenn sie zurückkehren? Was ich auch verurteile, ist dass man Fingerabdrücke und Augenscans abnimmt. Das geht glaub ich auch weit über die Sicherheit oder über die Menschenrechte hinaus.
What about in Hungary – the Jobbik party, which is in Parliament, they say Roma should be forced from their dwellings and placed in camps for life.
Europa ist als Ganzes sehr rechtslastig geworden. Wir Roma in Osteuropa spüren das ganz besonders. Aber es gibt auch Aussagen in ähnlicher Art gegen die Muslime in Holland oder Belgien. Man kann und darf keine Konzentrationslager schaffen. Man sollte dazu übergehen, Menschen Arbeit zu geben, sie in die Bildung hinein zu führen und ihnen dadurch helfen, auch selbst unternehmerisch tätig zu werden. Es ist eine wahnsinnige Situation, wenn ganze Dörfer, ganze Kleinstädte von mehreren tausend Menschen am sozialen Abgrund stehen. Und diese Menschen bekommen für nichts, nur weil sie viele Kinder haben womöglich, staatliche Hilfe fürs Nichtstun. Das bildet gerade diese Angriffsfläche. Und das bringt dann eben diese Situation des Hasses und möglicherweise auch des Angriffs.
And turning to Austria – would you say that Austrian Roma have an easier life, an easier existence here in Austria than maybe in other parts of Europe at the moment?
Ja, das ist sicherlich einfacher. Warum? Die einzige sichtbare Siedlung gibt es in Oberwarth und das ist eine kleine Gartensiedlung mit 18 Häusern. Sonst gibt es in Österreich kein Roma-Dorf, keine Roma-Stadt oder kein Gebiet, wo überwiegend Roma leben.