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3. 9. 2010 - 13:19

Ars Electronica - Der Videoblog

Schreiende Roboter, Gemüsefarmen am Fenster, leuchtende Tanzoutfits, Geruchswolken wie beim Kirtag. Und das FM4-Videoteam ist mittendrin!

Freitag, 13.04 Uhr - Ein erster Rundgang

Die Ars Electronica hat sich heuer in der stillgelegten Tabakfabrik in Linz eingenistet. Das Areal ist nicht so schick wie das Ars Electronica Center bei der Nibelungenbrücke, dafür extrem weitläufig. Der Innenhof ist gespickt mit Low-Food-Ständen, wo es Omega3-Fettsäure-Bomben (Wildlachs) gibt und Speck vom Wollschwein...

Wir sind bis Sonntag mit unseren Videokameras unterwegs und versuchen Stockwerk für Stockwerk, Halle für Halle für euch durchzukämmen und alle sehenswerten Projekte mit der Linse einzufangen.

Freitag, 14.55 Uhr - Bäume umarmen

"Tree Hugger" - das ist doch eigentlich ein englisches Schipfwort für AnhängerInnen des Naturschutzes. Dennis Praschak hat das Bäume-Umarmen wörtlich genommen und einen interaktiven Baum kreiert, der auf Umarmungen reagiert, indem er blinkt und zwitschert und von den ganz Kuscheligen sogar ein Foto schießt und in die Baumkrone projiziert...

Freitag, 16.14 Uhr - Stopfen statt wegwerfen!

Flip Flops kleben, Wolle filzen, Löcher stopfen. Die Designergruppe platform21 aus Amsterdam liebt alte Schuhe, Pullis und zerbrochenes Geschirr. Recyclen ist so 90iger! Anno 2010 wird repariert. "Der Gedanke dahinter ist aber nicht der Schutz der Umwelt.", sagt Boss Arne Hendriks. "Die Gegenstände werden durch das Reparieren einzigartiger und schöner."

Samstag, 11.03 Uhr - Kartoffelkraft

Hunderte Kartoffeln liegen in einer der Lagerhallen der alten Tabakfabrik - sie sind mit Drähten verbunden und betreiben eine biologisch-galvanische Batterie. Mit dem Strom, den sie liefern, wird ein Software-System betrieben, das Textzensur durchführt: Auf pom.aec.at ist ein kritischer Bericht über Einwanderungsprobleme in Dänemark veröffentlicht - allerdings sind nur wenig Worte sichtbar. Mit der Zeit trocknen die Kartoffeln aus und die Sätze erscheinen nach und nach wieder. Nachverfolgen kannst das auch du, unter pom.aec.at

Samstag, 14.12 Uhr - Telenoid-Rümpfchen

Der Forscher und Entwickler von Roboter, Hiroshi Ishiguro, ist scheinbar Stammgast auf der Ars Electronica. Hat letztes Jahr noch ein Roboterdouble von Hiroshi mit Gerlinde Lang geflirtet, so präsentiert er heuer den Telenoid, ein waberndes Rümpfchen, mit dem man mit Freunden und Familie übers Internet kommunizieren kann. Und damit man sich nicht so allein fühlt, kann man den Telenoid auch streicheln und kuscheln. Wenn man das überhaupt will. Robert Glashüttner hat Hiroshi Ishiguro den Vortritt gelassen.

Samstag, 17.42 Uhr - Abhängen

Könnt ihr euch noch an das Robbie Williams Video zu "Rock DJ" erinnern, in dem er sich auf der Rollschuhbahn die Haut vom Körper gerissen hat? Ähnliches wäre gestern beinahe mit Didi Bruckmayr passiert. Am Rücken an Fleischerhaken aufgehängt hat er sich im Rahmen des Performance-Abends an einem Baum im Innenhof der Tabakfabrik hochziehen lassen. Body Suspension nennt man das dann, ein altes indianisches Ritual, bei dem man in tranceartige Zustände geraten kann. Seine Kumpels haben sich Schaschlick-Spieße durch die Wangen gestochen und darauf angefaulte Äpfel aufgespießt. Weird. Was das alles mit "Repair" - dem Motto der Ars Electronica - zu tun hat, erzählt uns Didi Bruckmayr im FM4-Studio.

Sonntag, 13.02 Uhr - Röhrenmusik

Seit dem Einzug der Flachbildschirme in die Wohnzimmer fristen die alten Röhren ein trauriges Dasein: Ungeliebt und unerwünscht landen sie immer öfter auf dem Müll.
Experimentalkünstler Ei Wada hat einen Weg gefunden, die alten Dinger wiederzubeleben: Er benutzt die elektromagnetischen Schwingungen der Bildschirme dazu, Töne zu erzeugen. So werden die Röhrenbildschirme gemeinsam mit alten Videorekordern zu multifunktionalen Geräten, die Percussioninstrument, Lichtsynthesizer und DJ-Pult in einem sind.