Erstellt am: 15. 9. 2010 - 10:27 Uhr
If Only We Are Pilots
PILOTS
- im FM4 Soundpark
- auf MySpace
- auf der Landebahn
FM4 Soundpark Band des Monats kann jede Band werden, die sich im
FM4 Soundpark anmeldet
Bald ein Jahr hat das Projekt "Soundparkband des Monats" schon am Buckel. Die jeweilige österreichische Band des Monats wird fleißig gespielt, im Netz sowie im Radio ausgiebigst abgehandelt. Es gibt also ein großes Bemühen, die betreffende Band ausgiebig zu featuren.
Jetzt weiß natürlich jeder halbwegs musikinteressierte Mensch hierzulande, dass österreichischen Bands nicht wirklich die große Kohle und Gloria in den Schoß fallen. Kein Geld, kein Weltruhm, keine tausend verkauften Platten. Und wie der geschätzte Kollege Einöder das auch vor kurzem treffend beschrieben hat: Es war lange Zeit besonders leicht im Sumpf des FM4-Ghettos, der Ecke für Schwieriges und Abstruses zu versumpern.
Bewundernswert ist wirklich jeder, dessen Liebe zum eigenen Werk so groß und beständig ist, dass er oder sie trotz trister Rahmenbedingungen hierzulande an seiner Passion festhält. Vor allem dann, wenn sich derjenige den gängigen Markt- und Popgesetzen widersetzt und sein eigenes Ding macht. Die ganzen kleinen Indie Labels - und das sind hierzulande insgesamt rund 180! - die ganzen Bands mit ihren selbstgespinnten Netzwerken drumherum. Wie zum Beispiel die Pilots:
Wieder eine Band mehr, die die hiesige Musiklandschaft auf angenehme und wichtige Weise bereichert.
Niko Ostermann
t-on
Jede Soundpark Band des Monats erhält einen Zehnstundenblock des Wiener Tonstudio- /Proberaum- /Musikverleih- Komplex
t-on
Vor knapp zwei Jahren haben sich die Pilots gefunden. Die ersten Sporen haben sich alle vier Musiker, die aus Graz und Wien stammen, in Punk- und Hardcore- Projekten mit klingenden Namen wie "Dimitrij", "Plague Mass" oder auch "Dishonesty" verdient. Aus diesem Grund sind es die Pilots sowieso gewohnt, das Ruder selbst in die Hand zu nehmen. Musik selbst aufnehmen, Mechandise organisieren, am Artwork herumbasteln, das Tourbuslenkrad steuern: Alles kein Problem, das wird alles in D.I.Y.-Manier selbst erledigt.
Aber nicht nur deswegen, weil eine Not hier zur Tugend gemacht wird, sondern weil es eben vor allem eben Spaß macht und weil kreative Freiheit eben auch ein unersetzliches Gut ist, wie Sänger Matthias und Gitarrist Hannes im Interview erzählen:
"Alles selber zu machen ist mit ein Grund, wieso wir das Projekt Pilots überhaupt gegründet haben. Die Band soll ein Gesamtpaket sein, das ganz aus unserer Hand kommt. Wenn wir schon an der Musik so lange herumfeilen bis sie so ist, dass sie uns überzeugt, dann müssen wir auch den Rest selber machen. Denn nur die kleinen Teile aus der Hand zu geben würde keinen Sinn machen."
Die FM4 Soundpark Band des Monats ist auch zu finden auf jedem Snipcard-Board auf www.snipcard.at
So entstand zum Beispiel bei einem Freund im Fotostudio das Video zu "Masquerade": Ohne viel Budget in der Tasche, dafür aber mit ein paar guten Ideen, dem Sinn für gute Bildausschnitte und dem nötigen Schnitt-Know How bewaffnet. Da ist es natürlich ein Vorteil, wenn man so wie Gitarrist Hannes im Interview schmunzelnd meint, "Medienhanseln" in der Band hat.
Und so gehts: Einfach in einem leeren Raum vor laufender Kamera gegenseitig schwarz bemalen, viel Rauch erzeugen und kleine Papierflugzeuge basteln und fliegen lassen. Et voilà, schon hat man ein gelungenes Pilots-Video in der Tasche:
Hier gibts noch ein paar hübsche Bilder vom Videodreh - geknipst von Niko Ostermann.
pilots
Man erahnt beim Hören der Pilots-Stücke wie "Masquerade" vielleicht, was die vier Piloten selber gerne in ihren MP3-Playern laufen lassen. Tribut gezollt wird hier einigen großartigen Bands aus der Welt des Post-Punk und Indie. Das Rad erfinden die Pilots vielleicht nicht neu, aber sie verstehen es wirklich äußerst gut, damit zu spielen. Hier entstehen eingängige, dynamische Songs, die trotz eingewobener Referenzen aber eigenständig und interessant daherkommen. Vor allem textlich. Denn die gemalten Textbilder lassen viel Spielraum für eine Vielzahl an Interpretationen. Da wird auf der EP von ausgestopften Zungen gesprochen, die Feuer speien und davon, dass wir alle clouds sind, captured in horizons of skeleton fingerprints. Hier verschrenken sich gesellschaftskritische Ansätze und mystisch-düstere Inhalte mit einer tanzbaren, eingängigen Melodik.
Bleibt nur die Frage offen, wie es mit den Pilots weitergeht. Ein ganzes Album wäre nämlich wünschenswert und wenn alles gut geht und der Winter kalt, düster und somit produktiv wird, gibt es kommendes Frühjahr vielleicht Debüt-Nachschub in Longplay-Format. Einstweilen müssen sich Fans der Pilots noch mit der EP "Our Taxidermic Tongues" und den kommenden Konzerten begnügen. Und wen sonst die Sehnsucht plagt der darf getrost auf der Website der Pilots vorbeischauen und sich ein Fanleiberl reservieren. Oder zwei. Mindestens.
!PILOTS LIVE!
18.9. SUB/ Graz
gemeinsam mit Liger und Dust Covered Carpet
2.10. Fluc/ Wien
DisPlay Herbstfest
26.10. NBI/ Berlin
w/ Liger
27.10. Asta, Wohnzimmer Lüneburg
w/ Liger
pilots