Erstellt am: 30. 8. 2010 - 19:13 Uhr
The essential U2.
The essential U2 - mehr braucht's nicht. Vertraut mir, ich weiß, wovon ich spreche. Ich hab die Brüder erschreckend oft live gesehen, im In- und Ausland.
Die Stadionrock-Scheiße, die Weltverbesserungs-Lyrics, der aktiv-linksdrehende Katholizismus, die Knackwurst-in-Lederhosen-Phase und die weichgespülten Hits - drauf geschissen. Weniger ist mehr, und diese paar Highlights wertvoller als ein überteuertes Konzert-Ticket der mittlerweile zur eigenen Coverband geratenen Superhelden-Combo.
Und weil Videolinks-Setzen im Facebook-Universum das Geschichten-Erzählen abgelöst hat und weil mir das zwar wurscht ist, aber eine abgenudelte Geschichte wie die von U2 sich wahrscheinlich nur durch ein paar Bild/Videotexte halbwegs adäquat erzählen lässt, diesmal halt so:
Süßes Ding. Aus der später, verfetteten Phase, aber süß, süß, süß.
Taubes Ding. Keine Panik: The Edge spielt nur. Der ist sehr bei sich, believe you me.
Irischer Morgen: Tröten, Flöten, Trolle, Trommeln. Und Pathos, Pathos, Pathos - magst du nicht zurückkommen, morgen?
Folge-Willen am Lorelei-Felsen. Und, damit die älteren Säcke unter euch der Neid frisst: ich war da im Publikum. Und hab dann ein Interview mit The Edge gemacht. Und ja, das ist ein lässiger Kerl. Und "I will Follow", mein damaliges Lieblingsstück, haben sie in der Bühnenansage mir gewidmet (okay das war jetzt gelogen...).
Keine Ahnung, worums in "The Electric Co" geht, wills auch gar nicht wissen, war immer ein Lieblingsstück, soll es auch bleiben. Hochenergetischer Bubenspielkram. Schaut euch Adam Claytons Frisur an, und selbst wenn The Edge sich verspielt, ist er grandios. "The Electric Co" gab es, zu meinem Erstaunen und meiner Freude, auch live im Müngersdorfer Stadion 1987 in Köln, auch wenn ihnen da der "Voract", Lou Reed nämlich, die Show gestohlen hatte.
Das originale Gloria-Video, on location in Dublin gefilmt, wo auch das Cover zum zweiten Album, October, fotografiert wurde. "October" war eine meiner ersten Rezensionen als Nachwuchs-Autor für das Wiener HiFi-Magazin "VOX". Ich hab mich damals mit diesem Album drei Tage in der Wohnung meiner kurz davor verstorbenen Oma eingeschlossen, October wirken lassen und danach die beste Kritik der Welt geschrieben. Dachte ich halt.
Gloria gab es auch live im Dezember 89, in dieser Pariser Mehrzweckhalle, wo B. B. King den Voract mimte; und es war grauenvoll.
Eine für eine Late-Nite-Show gespielte Live-Version von "Stories for Boys", which in fact is what U2 is all about.
Entgegen Bonos hier getätigter Ansage ist das der vielleicht ernsthafteste Non-Topical-Song, den U2 jemals fabriziert haben. Mir ist er zumindest ein ewiger Begleiter, ein Illustrator für diverse Lebenssituationen.