Erstellt am: 9. 9. 2010 - 12:33 Uhr
This WG smells like your new Lieblingsband
Eine Listeining Session mit den Sex Jams gibt es am Sonntag, 19. September, im FM4 Soundpark (0-6 Uhr) zu hören.
Ich glaube fest daran, dass Geheimtipps bereits bei der Aussprache des Wortes keine mehr sind. Also es ist hinfällig, bei Sex Jams von irgendwelchen obskuren Tipps zu sprechen: seit 2008 geigt das Quartett auf und wo sie auftreten, ist es heiß und laut. Im Bett, so wie andere Kollegen das professionellerweise machen, war ich mit Sex Jams zwar nicht, aber der Erstling einer der famosesten heimischen Musiker glänzt schon post teenage in meinem Regal. Und das ist an der Zeit, um die Sammlung von 7inches und Platten auf den letzten Stand zu bringen.
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Once in a house on fire
Definitiv eine der interessantesten einheimischen Liveacts. Sex Jams sind Katarina Trenk, Florian Seyser, Lukas Bauer und Rudi Braitenthaller. Ob sie sich tatsächlich, wie gelesen, Schnaps und Zahnbürste in der WG teilen, sei dahin gestellt. Geteilt wird die Liebe zu Gitarrenmusik. Post Teenage Shine ist beim gemeinsamen Schaffen rausgekommen: Indie Rock, Noise Rock, oder noch besser: sexual Gituars. Das mit dem Sex lutscht sich zwar schön langsam ab, allerdings bei diesem Bandnamen lässt es sich auch nicht vermeiden: übersetzt bedeutet Sex Jams, dass wir uns einander quasi beim Hören der Musik anspringen sollen und kopulieren, bis der Nachbar kommt. Muss nicht unbedingt sein, anregend sind einzelne Tsracks in jedem Fall, aber das muss jedes Tierchen je nach Plaisierchen selbst herausfinden. Berührungsängste haben die Sex Jams in jedem Fall keine: einer der Dayjobs ist Behindertenbetreuer im 16. Bezirk in Wien. Anlässlich der 10-Jahres-Feier der Wohnbetreuung gab die Band eines ihrer, laut eigener Aussage, besten Konzerte ever vor Menschen, denen Attitüden recht egal sind. So wie ihnen selbst eben.
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Crystal Cabinet
Der Bandname ist jedenfalls auch eine Verneigung vor den Musikern Milemaker aus Chicago. Sonic Youth, genauso wie Iggy Pop haben bei Post Teenage Shine ihre Spuren hinterlassen, ohne sich aufzudrängen. Sängerin Kati schreit sich manchmal die Seele aus dem Leib, um sie dann wieder vorsichtig akustisch mit Schauferl und Besen zusammenzusammeln. Schreien und streicheln, Zuckerbrot und Peitsche, genau dieses breite Spektrum vereint der Erstling. Das ist exakt was 2010 braucht. Eine Band am Herzschlag der Zeit.
Im September sind sie auf einer Zentropa-Tour: Österreich und Deutschland. Es wird also garantiert auch in der Nähe gerockt, gerotzt und geschwitzt.