Erstellt am: 29. 8. 2010 - 14:13 Uhr

Das bunteste Hobby von allen

Auf der Aninite tummeln sich dieses Wochenende Schwertkämpfer mit orangenen Haaren und knapp bekleidete Mädchen mit Katzenohren. Was sind denn das für Vögel?

von Cornelia Lee

conny lee

Den Einflüssen der japanischen Popkultur kann man sich heute kaum entziehen. Eine riesige und ständig wachsende Fangemeinde stürzt sich auf alles, was aus Japan kommt. Auf der anderen Seite gibt es allerdings auch die, die den Japankult aufgrund seiner Buntheit und seiner Infantilismen ablehnen.

Dieses Wochenende findet in Wien die zehnte Aninite statt: eine Convention, die 3 Tage lang ausgiebig den Japankult zelebriert, veranstaltet von Fans für Fans. Wenn man das Veranstaltungsgelände betritt, begegnem einem jede Menge Schwertkämpfer, Katzenmenschen und andere fantastische Figuren. Man kommt aus dem Schauen und Staunen gar nicht mehr heraus.

Ein wichtiger Teil der Veranstaltung ist nämlich das Cosplay. Der Begriff kommt von "Costume" und "Play" und beschreibt, wenn jemand sich nach dem Vorbild einer japanischen Film-, Serien- oder Game-Figur kostümiert. Cosplayer verwenden oft sehr viel Zeit und Aufwand dafür, ihre Kostüme selbst herzustellen. Außerdem geht es auch darum, die Figur in ihrem Verhalten, ihrer Mimik und Gestik, möglichst getreu der Vorlage zu verkörpern.

conny lee

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Fußballfans tragen auch Trikots

Gerade weil Fans der japanischen Jugend- und Populärkultur häufig in der Öffentlichkeit bunt und schrill auffallen, rufen sie Reaktionen hervor. An diesem Punkt geht dann oft schlichtes Desinteresse in konkrete Ablehnung über. Viele fragen sich, wie man sich für Zeichentrickserien, Comics und Spiele interessieren kann, obwohl man dem Kindheitsalter entwachsen ist. Der abwertende Begriff "Freaks" wird in diesem Zusammenhang gerne überstrapaziert.

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Fast jeder der viel Leidenschaft in eine Sache steckt, will diese dann auch irgendwie nach außen tragen. Musikfans tragen T-Shirts ihrer Lieblingsband, Fußballfans tragen die Trikots ihrer Lieblingsmannschaft und Manga- oder Animefans verkleiden sich manchmal als ihre Lieblingsfiguren. Der Themenkomplex japanischer Populärkultur lädt in seiner schrill bunten Art dazu ein, sich in eben dieser Weise damit zu beschäftigen. Es liegt sozusagen in der Natur der Sache.

Wer sich dafür interessiert und sich das bunte Treiben mit eigenen Augen anschauen will, hat noch bis heute Abend, 29.8, 18h die Gelegenheit dazu. Auf dem Programm stehen Workshops, Wettbewerbe, Filmvorführungen und japanische Spiele.