Erstellt am: 24. 8. 2010 - 18:58 Uhr
FM4 Draußen Sommerpanorama: Zu Gast im Burgenland
mari lang
Mario Lach
- Geburtsdatum: 23.11.1980
- Homespot: Weiden/See und Podersdorf
- Beruf: Stand Up Paddle Instructor und ASUPA Präsident
- asupa.at
Da stehen sie. Ordentlich aufgereiht in Reih und Glied und warten darauf, dass wir sie ins Wasser tragen. Rund drei Meter lange Boards, die aussehen wie Longboards zum Wellenreiten. Ich bin verwirrt. Denn eigentlich will ich mit Mario Lach am Neusiedlersee Stand Up Paddeln, kurz SUP. "Die Boards sind tatsächlich sehr ähnlich," sagt der 29-jährige SUP-Instrukteur.Aber während man zum Surfen Wellen braucht, genügen zum SUP ein halbwegs tiefes Gewässer und ein Paddel.
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Ohne Aufwärmübung schickt mich Mario Lach in den Neusiedlersee, der spiegelglatt vor uns liegt. Selbst ich wasserscheues Stadtkind bekomme bei diesem Anblick keine weichen Knie. Beim Stehen auf dem SUP-Brett wären die aber hilfreicher gewesen als meine stocksteife Haltung. Mario Lach ist blutige Anfänger wie mich jedoch gewöhnt und erklärt geduldig, wie ich das Paddel am besten ins Wasser steche und von vorne nach hinten ziehe. Seit dieser Saison betreibt er ein kleines Stand Up Paddel Center im Seepark in Weiden. Betuchte Gäste aus dem Ausland, die sich an der Strandbar einen Sommerspritzer gönnen, kommen genauso wie heimische SUP-Profis, die am Neusiedlersee trainieren.
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Obwohl der Sport hierzulande noch recht jung ist, gibt es Österreicher, die mit der internationalen Konkurrenz mithalten können. Die meisten von ihnen, wie etwa Michael Schweiger, leben aber dort, wo das Stand Up Paddeln erfunden wurde - auf Hawaii. Dort wurde es früher vor allem als Fortbewegungsmittel für Surf-Fotografen und -Lehrer verwendet, die damit schneller weiter draußen liegende Riffe erreichen konnten. Mittlerweile ist SUP aber, vor allem in den USA, zum Massensport aufgestiegen. Fitness-Center bieten spezielle Stand Up Paddel-Kurse an, in denen Kniebeugen, Liegestütze und ähnlich qualvolle Übungen auf dem Brett durchgeführt werden. "Aber schon dadurch, dass man aufrecht steht und die Bewegungen des Wassers ausgleicht, wird der ganze Körper trainiert", sagt Mario Lach und klingt dabei wie ein Fitness-Guru. Ich starre auf seine Popeye-Oberarme und frage ungläubig: "Die hast du aber nicht nur vom Stand Up Paddeln, oder?".
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Der gebürtige Kärntner Mario Lach hat sich früher vor allem in diversen Fitness-Centern rumgetrieben und als Kite-Surflehrer am Neusiedlersee gearbeitet. Vor rund vier Jahren ist er dann durch einen Nebenjob beim Surfworldcup in Podersdorf aufs Stand Up Paddeln gestoßen. Es war Liebe auf den ersten Ride. Und so hat der 29-jährige selbst seine Abschlussarbeit beim Sportstudium über das Stand Up Paddeln geschrieben, und die Austrian Stand Up Paddle Association gegründet, die regelmäßige Wettkämpfe durchführt.
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Bei meinem Besuch am Neusiedlersee geht es aber nicht ums Kämpfen, sondern ums gemütliche Rumcruisen. Einerseits will ich nicht ins Wasser fallen, andererseits will ich jetzt nicht ins Schwitzen kommen.
Und es funktioniert: Der Himmel über uns ist tiefblau, der See unter uns schwarz. Postkartenkitsch im Echtes-Leben-Format. Nach einer halben Stunde, die wir fast wortlos mit dem SUP-Board dahingleiten, passiert plötzlich etwas, für das ich vor kurzem noch etxra nach Indien reisen musste. Ein gleichmäßiger Paddel-Rhythmus stellt sich ein, und mein Kopf wird leer. Ein Buddha-Grinsen legt sich auf meine Lippen. "Ich glaube, dich hat gerade das Stand Up Paddel-Virus erwischt", meint Mario Lach. "Genau das taugt mir so an dem Sport, dass jeder, der ihn ausprobiert, egal ob alte Oma oder Sportfreak, mit einem Lächeln zurückkommt."
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