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Robert Zikmund

Wirtschaft und Politik

14. 8. 2010 - 19:03

Sieg!

Die FM4 Charts vom 14. August

Im Zuge der großartigen WM, die ja vor etwa einem Monat zu Ende ging, entbrannte eine Diskussion darüber, ob im Fußball der Videobeweis für strittige Szenen zugelassen werden soll.
Die FIFA gefiel und gefällt sich dabei als Bewahrerin des "unverfälschten Sportes", also plakativ traditionell, unterfüttert wird diese Haltung mit der Angst schon kleinste Änderungen könnten den "Flow" eines perfekten Spiels stören.

Dabei bricht die Debatte nicht zufällig los, in der Tat wurden im Laufe dieses Turniers Spiele durch eklatante Tor/Nicht-Tor Fehlentscheidungen zumindest mitentschieden.
Die Schuld dafür kann aber nicht alleine der Unparteiische tragen. Wenn man davon ausgeht, dass sich die Geschwindigkeit des Spiels seit Schneckerl´s Zeiten vervielfacht hat, ist es natürlich auch für den Schiri verdammt schwer, in Sekunden Bruchteilen richtig zu entscheiden.

So war etwa das umstrittene englische Tor gegen den DFB weder vom Schiedsrichter noch vom Linienrichter zu sehen, ganz klar allerdings auf der Videowall im Stadion.

Andere Sportarten haben den technischen Fortschritt allerdings unbeschadet überstanden, so zählt der Videobeweis in Schlüsselszenen bei Eishockey oder Baseball, ja selbst im Tennis, zum Alltag.
Vor allem die Tennis-Variante scheint interessant, die Option die Kamera zu bemühen ist dann pro Spieler auf wenige Male beschränkt, im Fußball würde sich vielleicht einmal pro Halbzeit anbieten.
Zeitaufwand für dieses Unterfangen 2-3 Minuten, also auch nicht mehr als wenn manche Spieler sich ewig lange am Boden wälzen um dann frisch und fröhlich wieder aufs Feld zu sprinten.

Aber nein, die FIFA will das nicht, sie hält die menschliche Fehlerquelle vermutlich auch für spannend. Ich weiß nicht so recht, Tennis wird ja auch nicht dadurch interessanter, dass der Schiri sich vielleicht irrt, ob ein Ball gut war oder nicht.

Ist der Videobeweis also nur ein Ruf nach einer simplen Lösung vom denkfaulen Populisten-Futter oder schlicht und einfach eine Variante, geänderten Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen?
Die Diskussion darüber wird wohl weitergehen, aber immerhin hat der Fußball ja auch die Rückpass-Regel schadlos überstanden.

Umso verwunderlicher, was Sepp Blatter jetzt fordert: Es soll bei einer WM keine Unentschieden mehr geben, wer das erste Tor schießt siegt im Falle von Torgleichstand.

Liebe Blatter-FIFA: Bevor Sie das entscheiden, denken Sie doch lieber noch mal über den Videobeweis, 5 Corner – 1 Penalty, Cheerleading, Gratisbier und einen Fixplatz für Österreich nach.

kid cudi, mit vielen tattoos am unterarm

Universal/Urban

Diesmal siegt Kid Cudi, allerding macht er gemeisame Sache mit Rostam Batmanglij von Vampire Weekend und Bethany Cosentino von Best Coast.

Oder hören Sie ein bisschen FM4 Charts, die gehen auch nie unentschieden aus.

Da siegt heute Kid Cudi mit Best Coast und der Nummer „All Summer“, gefolgt von der ehemaligen Nummer 1 „Dance The Way I Feel“ auf Platz 2 und den Klaxons auf der 3.

Herzlichen Dank,
Robert Zikmund.