Erstellt am: 11. 8. 2010 - 11:47 Uhr

Elektronische Sinnentleerungen im Open Mike

Heute Nacht (00-01): This wonderous piece of trash gave me a brain tumour. Geil.

Die Armee der grünleuchtenden Herren und Damen Billigpartyveranstalter haben sich bereits bewaffnet. Mit DIY Laserschwerten, übel riechenden grellgelben Perücken und Achselhaartoupés stehen sie bereit und feelen hardcore. Es wird billig. Waren die letzten Jahre Hofer´sche Lärmveranstaltung im Open Mike mit viel krachenden Gitarren, gibt es nun lautes ElectroBummBumm.

bubi elektrick

Bubi Elektrick

Sinnentleerung, Zynismus und Kopfweh der ersten Liga. Dem Irrsinn einer Welt von Castingshows, schwedischen Komplettküchenanbietern, Serviettenhaltern und Bauern, die Kühe zum Melken per TV suchen, kann ich nur mit noch größerem Wahnsinn entgegentreten.

Ich bin zwar hier, doch mein Hirn ist in Tokio

Laserkraft? Geh bitte! Egal, wer sich darüber aufregt, sollte das Radio heute ab Mitternacht in jedem Fall abstellen. Nein, Mann bekommt den Doktortitel der angewandten Musiktextphilosophie und mit diesem dichten Plot wollen wir uns heute Nacht nicht überfordern. Wir brauchen Platz zum Dancen.

DAT Politics

Welcome to my mad kit

Eine kleine kuratorische Anmerkung: begonnen wird mit den Großmeistern des genreübergreifenden Elektrotrash, Dat Politics und dem bestangezogensten Amerikaner seit Erfindung des Schweißbandes, Dan Deacon.

Dan Deacon

Dan We love you. Deacon

Dann begnügen wir uns mit Musik aus Deutschland. Die Auswahl entbehrt jeglicher Grundlage: kein Anspruch auf vollständige Darstellung, kein beabsichtigter historisch-chronologischer Hintergrund, am ehesten meine momentanen Top 10. Die waren da, drängten sich am lautesten auf, vorzüglich des Nächtens als Ohrwürmer und deshalb: voilá. Bitte nehmt sie herzlichst auf und seid gut zu ihnen.

Völlig auf Drogen hab ich Abi gemacht, ach ja, ich hab ja gar kein Abi gemacht.

Es stellt sich natürlich die Frage, warum es einen direkten Zusammenhang zwischen elektronischer Musik und bestimmter, nennen wir es, reduzierter Textualität gibt, die je nach Künstler entweder als Ironietool funktioniert oder einfach jeglicher Interpretation standhält.

Pandabär South Park

Alle sexual harassment Bären werden froh

Man konzentriert sich auf den Beat, das Wort tritt in den Hintergrund. Böse Zungen behaupten ja, aufgrund des massivsten Konsums illegaler Substanzen seien komplexere Strukturen den Partygästen gar nicht mehr zuzutrauen. Dazu möchte HP Baxxter Stellung beziehen:

I am the horseman
I´m mentally mad
I am a super sharp shooter
Sittin on a roof top

Comprende? So. Und jetzt exportiert das Basslaster die Hirndisco.