Erstellt am: 4. 7. 2010 - 13:22 Uhr
Air. In der Wiener Staatsoper.
Ewig schade, dass Air sich nicht nach der englischen Luft sondern dem französischen Lied benannt haben. Kaum vorzustellen, was man aus den Worten "Oper", "Raum", "Luft", "atmen", "französischer Wein", etc., alles so an Metaphern deichseln könnte.
Daniel Eberharter
Daniel Eberharter
Trotzdem hinken diese Assoziationen nicht. Air gastierten am Samstagabend im Rahmen des Jazzfest Wien in der Wiener Staatsoper. Man merkte, dass sich sowohl der altehrwürdige Opernraum als auch die beiden französischen - sie wirkten wie - Jünglinge aneinander gewöhnen mussten. Sie baumelten zu Beginn etwas verloren in der, äh, Luft.
Daniel Eberharter
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Die Oper traute dem Synthiepop der ersten paar Nummern nämlich nicht so ganz. Erst als sich JB Dunckel und Nicolas Godin ernsthafter und definitiv psychadelischer mit Ihrem Oeuvre befassten und dieses druckvoll in den beeindruckend großen Bauch der Oper bis in die Magengrube des Publikums beförderten, erst dann merkte man, dass Air wirklich in der Oper spielten. Und auch hingehörten.
Ein Interview, das die beiden mit Andreas Gstettner geführt haben, gibt es heute in der ersten "Festivalradio"- Sendung des Jahres auf FM4 zu hören
Daniel Eberharter
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