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Martin Blumenau

Geschichten aus dem wirklichen Leben.

29. 6. 2010 - 23:20

WM-Journal '10-65.

Bilanz des Achtelfinales. Das knappe Fazit in kurzen Sätzen.

Seit 1. Juni erscheint das WM-Journal zum Turnier in Südafrika - mit einer Ausgabe pro Spiel und zusätzlichen Analysen.
Hier auch in der Übersicht.

Das WM-Journal gibt es auch als Podcast, einmal täglich, gegen Mittag.

Die Fakten zum Achtelfinale und zu den Coaches.

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Es ist dem Ausscheiden von Schein-Favoriten wie Italien und Frankreich sowie dem schwachen Abschneiden von England geschuldet, dass das WM-Tableau schief (hah, schon wieder ist etwas schief!) erscheint.
Denn natürlich ist es ein wenig seltsam, wenn im Achtelfinale Hits (DEU-ENG, SPA-POR, ARG-MEX) auch eher unspektakulären Partien gegenüberstehen.
Wäre Chile etwa statt Paraguay in die Italien-Gruppe gelost worden, würde es auch ganz anders ausgesehen haben mit der Attraktivität.

Das soll uns im Resumee also nicht ganz verlorengehen.

Trotzdem: es haben sich nicht die Falschen durchgesetzt. Im Gegenteil: das paßt schon.

Tschüüß!

Von Südkorea und Japan, von den USA und der Slowakei verabschieden wir uns im klaren Bewußtsein der Tatsache, dass diese Teams eh schon am Anschlag waren.

Portugal und England könnerten mehr, sind aber aus diversten Gründen (hier ein paar Hintergründe zum Thema England) nicht in der Lage das auch wirklich aus sich herauszuholen.

Mexico hätte das Potential zu einer veritablen Überraschung mit Durchmarsch-Potential ins Semifinale gehabt und ist - wie das so spielt im modernen Fußball - nur durch Nuancen dran gehindert worden.

Und Chile ist und bleibt (all der Schwächen dieserr kleinen Mannschaft zum Trotz) die Sensation des Turniers, und wird sich durch die Waghalsigkeit ihrer Attacken, die Forschheit ihrer Philosophie und die Genialität ihrer taktischen Finesse zum Vorbild für Coaches und Spieler weltweit aufschwingen; vielleicht sogar im - taktische Bildung betreffend - fortschrittsresistentem Österreich.

Die Übriggebliebenen

sind 5 übliche Verdächtige (weil wir England, Italien und Frankreich verloren haben ist das nur logisch), sind aber auch vier Lateinamerikaner (mehr war nicht möglich) und sprechen viermal spanisch.
Wir haben noch vier Ex-Weltmeister und immerhin drei Europameister (auch weil nur noch drei Europäer dabei sind).

Ganz Schlaue (ein sehr sehr sehr langsamer Ex-Teamchef etwa) glauben schon zu wissen, dass die Sieger aus Niederlande - Brasilien und Argentinien - Deutschland das Finale bestreiten und haben alle anderen, vor allem Spanien völlig ausgeblendet.

Im Viertelfinale steht im übrigen auch eine afrikanische Mannschaft. Das ist mehr als viele (auch ich) zu hoffen gewagt haben. Und auch wichtig für die leidige Startplatz-Debatte, die nach solchen WMs immer erfolgt.
Aktuell kann der südamerikanische Verband den starken Maxe spielen - allerdings haben die 2014 in Brasilien sowieso 5 1/2 also defacto 6 Startplätze, auch das erübrigt sich ein wenig.

Mein Lieblings-Viertelfinale wird Uruguay - Ghana sein, weil ich da noch immer nicht weiß, zu wem ich halten soll, zur alten oder zur neuen Liebe.

...and the winner is...

Brasilien, sagt Stermann.
Ich weiß nicht. Die Niederland wird sie auf einem anderen Level fordern als Chile; und zwar auf einem, das bislang am allerunangefochtetsten vorwärts gekommen ist.
Alle anderen Teilnehmer hatten nämlich bereits eine echte Strauchel-Einheit, haben ihre Schwächen also schon offenbart - die Holländer noch nicht. Die sind das einzige Team das sich bedeckt gehalten hat, das Italien unserer Tage.

Deshalb sind sie aktueller Weltmeister (also the most likely choice, wenn man alles was bisher passiert ist, hochrechnet) Finalgegner würde Argentinien sein, ganz wie 1978. Oder Spanien, die sind seit heute gleichauf.