Erstellt am: 17. 6. 2010 - 14:25 Uhr
WM-Journal '10-30.
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Die Fakten zum Spiel Argentinien - Südkorea 4:1.
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So ist das, wenn man das erste Spiel, gegen den womöglich härtesten Gruppen-Gegner knapp aber doch in überlegener Manier gewonnen hat: es flutscht dann wie von selber.
Der nächste Gegner hat hohen Respekt, traut sich nicht viel zu, und bettelt darum besiegt zu werden, hat sich eigentlich schon vor dem Match aufgegeben.
So richtig es für viele Teams war für das erste Gruppen-Spiel auf Unentschieden zu gehen, weil man da in jedem Fall bis zum 3. Spiel Chancen auf den Aufstieg hat - so viel richtiger war es (als Favorit) im 1. Match eine arrogante Duftmarke zu setzen und sich so unangreifbarer zu machen.
Argentinien hat klarerweise den (positiv) arroganten Weg gewählt und fährt damit richtig.
Auch wenn beide Treffer letztlich glücklich waren; und auch wenn Demichelis dann noch ein Gegentor auflegt, weil er geistig schon in der Kabine angelangt ist.
Einspielen fürs Achtelfinale
Trotzdem: es flutscht, und es wird auch in der 2. Halbzeit und im dritten Spiel flutschen.
Man kann sich also fürs Achtelfinale einspielen.
Und Maradonas Camp hat sich heute für das System, das man schon im 1. Spiel nach dem Ausfall von Veron aufgenommen hatte, entschieden. Ich möchte mich der Interpretation des heute topfitten Oliver Polzer anschließen und es ein 4-1-2-1-2 nennen. Gutierrez hat da als Rechtsverteidiger einen defensiven Tag, keine Vorstöße wie im ersten Spiel, wo er ja eine andere Rolle (auch im Mittelfelfd mitspielen) hatte.
Auffällig heute Di Maria (endlich) und Tevez, der auch unfaßbar nach hinten ackert, Höchst-Tempo geht. Und natürlich Messi, der seine Freiheiten zu wahren Geniestreichen nützt.
Weil sich Südkorea so dermaßen zurücknimmt (wohl weil man sich jetzt schon auf das Battle gegen Nigeria konzentriert) hat das, was bei Argentinien jetzt so flutscht, nicht den Stellenwert, den es in einem Spiel auf Messers Schneide geben würde.
Übertriebene Vorsicht
Südkorea btw taktisch exakt so wie im 1. Spiel: 4-2-3-1, mit der Offensiv-Reihe Lee (17) - Yeom (19) - Park (17) hinter der einzigen Spitze, Park (10) von Monaco.
In der 2. Halbzeit legt Huhs Team die Vorsicht, die Angst ein wenig ab: man kommt ein paarmal richtig gut nach vorne, auch weil Kapitän Park von seinem Flügel viel in die Mitte rochierte. Aber auch dort im Abschluß glaubte keiner so recht an die Möglichkeit eines Erfolgs - ganz im Gegensatz zu den Schweizern gestern.
Und so kam dann Messi immer besser ins Spiel und es flutschte dann mehr raus, als eigentlich drin war. Denn um soviele Tore war Argentinien nicht besser. Gut für die Moral von Higuain, der soviele Tore erbte und Aguero, der zwei Assists leisten durfte.
Einfädler immer: Messi.
Was sie ohne den kleinen Mann anstellen würden?
Ich will's mir nicht vorstellen müssen.