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Trishes

Beats, Breaks und Tribe Vibes - oder auch: HipHop, Soul und staubige Vinyl-Schätze.

1. 6. 2010 - 15:50

Al Green Gets Next To You

Das Jazzfest Wien lockt auch dieses Jahr wieder mit einem weit gefassten Jazz-Begriff und ganz großen Kalibern - eine höchst subjektive Übersicht mit eindeutigem Schwerpunkt.

Um den ultimative Lineup-Höhepunkt des heurigen Jazzfest Wien auszuschreiben, braucht es nur sieben Buchstaben:

A.L. G.R.E.E.N.

Al Green Portrait

Al Green

Der Mann mit der unfassbaren, flehenden Simme hatte seine weltliche Soul-Karriere ja für ein Jahrzehnt zugunsten der Kirche des Full Gospel Tabernacle ausgesetzt, war aber in den letzten Jahren in Bestform wieder auf die Showbühnen zurückgekehrt. Bevor er 2008 mit Hilfe von Roots-Schlagzeuger ?uestlove und den Dap-Kings den erdigen Sound seiner erfolgreichsten Phase in den frühen 70er Jahren wiederbelebt hatte, gab's auf dem Album "I Can't Stop" gar eine Reunion mit Willie Mitchell. Dieser grandiose Trompeter und Produzent hatte Green 1969 entdeckt und sofort für sein Label Hi Records verpflichtet, das damals in Memphis/Tennessee neben Stax das zweite große Soul-Powerhouse war.

Neben dem ganz charakteristischen Hi Records Sound, der auch die Veröffentlichungen von etwa Syl Johnson oder Ann Peebles zum Genuss macht, sticht bis heute die unverwechselbare Stimme Al Greens heraus. Das Falsett und den Mann dahinter in Person am 4. Juli in der Wiener Staatsoper erleben zu dürfen, lässt für Soulfans natürlich Träume in Erfüllung gehen. Der exklusive Rahmen hat aber leider auch seinen Preis: Die billigsten Tickets kommen auf 40 Euro.

Sonstige Highlights:

  • Der große Terry Callier kommt wieder nach Wien, als Support spielt Freundeskreis-MC-turned-Singer/Songwriter Max Herre. (9.7.2010, Rathaus Arkadenhof)
  • Die zwei Herren von Air aus Frankreich performen unter anderem Songs ihres neuen Albums "Love 2". (3.7.2010, Staatsoper)
  • "Worldwide Show"-Mann Gilles Peterson bringt mit dem kubanischen Jazz-Pianisten Roberto Fonseca das gemeinsame Albumprojekt "Havana Cultura" auf die Bühne. (30.6.2010, Museumsquartier Halle E)
  • Auch wenn sein neues Projekt mit Gaststimmen wie Pink oder Seal zumindest am Papier etwas seltsam wirkt, Herbie Hancock ist live sicher ein Erlebnis. (5.7.2010, Staatsoper)