Erstellt am: 19. 5. 2010 - 20:08 Uhr
Fußball-Journal '10-19.
Wörtherseestadion Klagenfurt, denn die sonst an die Pleiten des Landes erinnernde Hypo-Arena gibt es im Länderspiel-Kontext nicht, 20 Uhr 30: da ist Anpfiff für den Test zwischen Österreich und Kroatien.
Für beide geht es nicht nach Südafrika, also spielt man sich ein wenig für die EM-Quali im September ein - soviele Gelegenheiten zusammenzuspielen gibt es nicht.
Bei den Kroaten fehlen ua Nico Kranjcar, Corluka, Knezevic und Eduardo (verletzt) oder Olic und Pranjic (mit Bayern im CL-Finale).
Dort werden Alaba und Arnautovic maximal auf der Bank sitzen, fehlen tun sie trotzdem, ebenso wie Dag, Kavlak, Pogatetz, Scharner, Hölzl, Okotie oder Ulmer (alle verletzt), der an die Türkei verschenkte Bahadir und die üblichen von Constantini geblacklisteten Renegaten (von Ivanschitz abwärts) und die Spiellosen (Hoffer ua).
Zudem sind Jantscher/Beichler aktuell nicht fit und deshalb nicht dabei.
Das Wetter ist mäßig, im Stadion sind etwa 20.000 Fans, davon viele in Hrvatska-Karo, der Schiri ist unglaublich blond, heißt Blom, kommt aus den Niederlanden und die Aufstellungen sind so:
Die 22 Akteure
Österreich:
32 Macho - 15 Prödl, 2 Dragovic, 4 Ortlechner, 5 Fuchs - 19 Harnik, 5 Schiemer, 16 Junuzovic, 11 Korkmaz - 21 Janko, 7 Wallner.
Kroatien:
12 Subasic - 11 Srna, 5 Schildenfeld, 3 Simunic, 2 Strinic - 17 Mandzukic, 8 Vukojevic, 16 Dujmovic, 10 Modric - 21 Petric, 20 Jelavic.
Mark Janko ist Kapitän und muss sich vom Wirbel/Wickel um ihn (er hatte Coach Stevens Mobbing vorgeworfen, was ihm eine Rüge von Sportdirektor Beiersdorfer eingetragen hat, interessanterweise auch öffentlich, was ja laut Kodex so pfuigack ist.) freispielen.
Kapitän der Kroaten ist Darijo Srna von Shakhtar Donetsk, der rechte Offensiv-Verteidiger, Coach ist Hardrock-Gitarrist Slaven Bilic, Assis sind Fußball-Gott Robert Prosinecki, Aljosa Asanovic und der Alt-Salzburger Nikola Jurcevic.
Die Austria spielte zuletzt mit einem offensiven 4-4-2, mit nur einem 6er und einem echten Spielmacher in der Zentrale (eben Junuzovic), also der sogenannten Diamant-Raute im Mittelfeld.
Constantini spielt interessanterweise mit dem Daxbacher-System, also dem Erfolgreichsten der letzten Monate, sehr schlau.
Bis auf Baumgartlinger läuft zentral auch die Austria-Achse auf: Dragovic-Ortlechner in der Abwehr, Junuzovic zentral hinter den Spitzen. Bindeglied ist Ex-Austrianer Schiemer, der diese Rolle heuer erst erlernt hat.
Slaven Bilic lässt Schildenfeld und Jelavic im Land ihres Arbeitsplatzes schaulaufen, das ist mindestens genauso klug. Pokrivac (Salzburg) und Ex-Rapidler Mate Bilic sind auf der Bank.
Zudem wird ein neues Keeper (Danijel Subasic von Hajduk Split) getestet, weil Pletikosa noch in der Reko-Phase ist.
Außerdem macht Bilic etwas, was den ÖFB-Bossen nie einfallen würde: er stellt seinen Jungstar Ivan Rakitic für ein wichtiges U 21-Spiel ab. Andreas Herzog soll geweint haben, als er davon erfahren hat.
Halbzeit 1 ist angepfiffen...
Erster guter kroatischer Angriff, flüssig gespielt, über rechts, über Mario Mandzukic von Dinamo Zagreb, dem auffälligsten Mann der Anfangsphase (in der 3. Minute).
Und auch der zweite Angriff, in der 8. Minute, geht über rechts, Jelavic' Lob geht knapp vorbei.
Modric spielt tatsächlich links außen, mit Strinic von Hajduk Split hinter sich, was ein ebenso gefährliches Doppel ergibt wie die rechte Achse Srna-Mandzukic.
Und in der 12. Minute kommt Modric, das Bürschchen, das so harmlos aussieht, auch zu seiner ersten Torchance.
In der Mittelfeld-Zentrale wechseln sich Vukojevic (Din. Kiev) und Dujmovic (Lok Moskau) clever ab, so dass man das Gefühl hat, die Kroaten würden nur mit einem Sechser spielen. Vor ihnen läßt sich Petric oft in die Etappe, also in die Mittelfeld-Zentrale zurückfallen. Und Mandzukic und Modric stoßen von außen ja auch ganz gern einmal in die Mitte.
Das ist ein gut eingestelltes, kompaktes, cleveres Team mit einem Fahrplan; nicht nur für dieses Spiel - die haben ein System, das seit Jahren weitergegeben und trainiert wird.
Was man von den Unseren rein gar nicht behaupten kann.
...und Österreich?
He, Ümit Korkmaz ist mit seiner Hippie-Mähne fast nicht zu erkennen. Und da wuselt er in der 15. Minute auch den ersten Applaus heraus.
Roman Wallner weiß nicht so recht ob er sich hinter Janko halten oder mehr in die Spitze gehen soll. In Salzburg sind die Doppel-Achter (Leitgeb und zuletzt Cziommer) etwas weiter hinten als Junuzovic.
Prödl als rechter Verteidiger, ich kann mich damit nicht so recht anfreunden, weder bei Werder noch im Team. Das ist ein Spieler für die Zentrale, keiner für die Seite, sorry.
21. Minute, erster Rechtsvorstoß von Harnik (der auch keine Unterstützung hat wie Korkmaz mit Fuchs links), Cross, Janko nimmt den Ball hervorragend ab und vergibt knapp. Janko ist ein exzellenter Finisher, wenn er gut beflankt wird. Warum der nicht schon vor Monaten nach England abgehauen ist, ich versteh's nicht.
Aleks Dragovic rettet eine Minute später in Pezzey-Manier vor Jelavic. Der Bursche ist groß, ganz ganz groß. Und immer noch 19. So abgebrüht, so spielg'scheit, so clever - ein Wahnsinn.
Jürgen Macho kann nach Minuten des ausschließlichen Geschimpfes erstmals einen Ball halten - Kopfstoß von Jelavic (24.). Subasic läßt zwei Minuten später einen Schuß von Ümit fast durch, vielleicht sollte er mehr schimpfen.
EM-Revanche
Der TV-Kommentar (Hr. Polzer von 'Das Match') erzählt etwas von einer Kontertaktik, die Constantini für das Spiel ausgegeben habe - kann ich nicht erkennen. Man müht sich wie immer unter der Ägide des taktischen Laissez-Faire-Freunds Constantini mit dem Aufbau ab.
Da fällt mir die Euro ein, wo auch Kroatien Gegner war und wo das Team die gesamte Vorbereitung über auf Konter gedrillt war, hohes Tempo spielte und dann unterlag, aber wenigstens die taktischen Erwartungen erfüllen konnte.
Weil das ÖFB-Team damals a) welche hatte und sie b) auch anging.
Was man heute nicht behaupten kann.
Dass ich noch einmal den taktischen Fähigkeiten von Josef Hickersberger nachweine, damit war echt nicht zu rechnen. Didi Constantini macht's möglich...
Hui, Jürgen Macho wehrt in der 36. mit einem Zufalls-Scherenschlag einen Jelavic-Kopfball auf der Linie bravourös ab. Jelavic wurde freigespielt als würde Rapid gegen Kärnten agieren, so überlegen spielen die Karos ihre Technik aus.
Klein-Klein
39.Minute, ein recht hirnloser Wechsel: Florian Klein, 17, für Martin Harnik (bald VfB Stuttgart, 19). Statt Harnik eine Offensiv-Kraft wie Klein zur Seite zu stellen (rechts hinten kann der ja), ersetzt Constantini den einen durch den anderen und hat jetzt zwei eher Defensive auf Rechts.
Warum?
Und: warum direkt vor der Halbzeit?
Um Harnik zu demütigen, abzustrafen?
Auch vielleicht deshalb, weil er nicht auf die Idee kommen soll sich als Spitze zu fordern, wo er doch wieder auf die Rechtsaußen-Position gestellt wurde, die er fast seit einem Jahr nicht mehr gespielt hat.
Der Physio streckt Macho durch - fraglich ob der weiterspielen kann. Ersatz wäre Gratzei. Im übrigen ist Mika Gspruning, Tormann bei Xanthi in Griechenland, auch wieder einmal nur berufen worden um sich höscherln zu lassen - das alte Spiel von Constantini/Peischl/Zsak/Wohlfahrt mit den ungeliebten Legionären, die ihnen so viele Flugmeilen aufbürden und so vom geliebten VIP-Club-Schultergeklopfe abhalten.
Kroatien spielt seit 20 Minuten nicht mehr voll, verläßt sich auf die Dominanz in technisch-taktischer und wohl auch läuferischer Hinsicht. Es ist ja nur ein Testspiel.
Das ÖFB-Team hat ziemlich versagt - wobei die Frage ist, wie die Vorgabe lautete. Weder über die Flügel noch über die Zentrale ging viel.
Hat Klein einen Ball berührt?
Ich meine, ich mag den, ist ein guter Mann, aber hier wird er sinnlos verheizt.
Pause.
'Das Match'-Coach Prohaska spricht wahr: wir müssen den Ball zirkulieren lassen, sagt er.
Sagt sich sehr einfach. Und: auch das ÖFB-Team unter Prohaska hat das nicht allzu oft geschafft, gegen einen guten Gegner.
Letztlich kann das eigentlich keine österreichische Mannschaft die einigermaßen Gegenwehr erhält, manchmal vielleicht Salzburg.
Da liegt der Hase im Pfeffer.
Und da braucht es echtes Coaching, entsprechendes Training und nicht nur das seit Jahrzehnten selbe Gerede. Da braucht es modernes Management in allen Bereichen, einen echten Neu-Aufbau, eine neue Philosophie.
Das naive Hoffen auf Zufallstreffer und Einzelerfolge allein wird nicht reichen. Also: selbst wenn heute sich was ergeben sollte - die technisch-taktisch-läuferische Unterlegenheit, die sich allein in der 1. Hälfte manifestierte, sollte Anlaß für einen kompletten Neuaufbau sein.
Was, wir sind schließlich in Österreich, mainland of Durchwurschteln, nie passieren wird.
2. Halbzeit
Keine Umstellungen, also dasselbe Spiel.
Gordon Schildenfeld sieht neben Josip Simunic, dem Hoffenheimer, so aus, als würden die ewig zusammenspielen. Das ist ein echter Profi.
Dann wieder ein echter Roman Wallner: er schneidet ohne Not Simunic um (in einem Testspiel deppert hineinfahren - wie doof ist das denn...) und labert nachher auch noch den Schiedsrichter an, als wäre er das Opfer. Manche lernen's eben nie...
Das Opfer ist er dann eine Minute später: Simunic putzt ihn weg. Jetzt heißt's aufpassen für den Kleinen, der das Hirn so oft in der Garderobe abgibt: wenn er jetzt weiterbeißt dann wird er das Spielfeld nicht unverletzt verlassen.
Dieser Kodex ist, im Gegensatz zu dem, den uns der weinerliche Beiersdorfer weismachen will, echt.
Supertoller Freistoß von Srna, knapp vorbei, 51,. Minute, und Macho flucht wieder dass der Geifer meterweit fliegt.
Zwei Minuten später bringt Prödl über rechts den ersten guten Ball nach vorne. Klar hat der vormalige U20-Kapitän das Potential, klar hat er Klasse - aber warum muss er sich auf einer Position abgfretten, in der er immer nur zweitklassig sein wird?
Nur weil Constantini sich mit einem Garics, also einem Burschen, der in vielerlei Hinsicht klüger ist als er, nicht arrangieren kann? Wie kindisch ist das denn...
War das ein Elferfoul, in der 55. an Jelavic? Nein, Ortlechner macht das korrekt.
Umschnitt auf Constantini vor der Bank, der schaut aus wie ein Brillenbär mit Mumps.
Und im nächsten Moment zeigt Prödl was er kann: mit dem Kopf die Flanken suchen. Exzellent macht er das.
Bengalen-Alarm!
Komisch, wenn die brennenden Spaß-Bomben aus dem kroatischen Sektor fliegen, dann werden sie auf das Entschiedenste und empört verurteilt. Sonst, wenn die Sturm/Rapid/sonstwas-Fans mit den Bengalen hantieren, wird immer taktiert, von "guter Stimmung" und "Fankultur" geredet, nur um sich nicht mit den Ultras anzulegen.
Mir geht dieses feige Doppelspiel, diese Buckeln vor Unbelehrbaren gerhörig auf die Nerven.
Und die Ekel-Sprechchöre der österreichischen Fans belegen die soziale und verbale Inkompetenz dann auf das Trefflichste.
60., Mate Bilic, Ex-Rapid, jetzt Gijon kommt statt Mladen Petric (HSV, schwach bisher). Bilic war ein wenig der Jelavic seiner Ära, hat aber nicht die Zeit bekommen sich zu entwickeln. Nikica Jelavic hat sich ja auch erst im zweiten Jahr etabliert.
Leitgeb kommt. Für wen? Juno oder Wallner?
Wallner- die erste gute Entscheidung im Spiel. Wallner war gefährdet und taktisch schwach.
Österreich jetzt mit einem offensiven 4-5-1, mit einem 8er (Leitgeb, 8) und einem 10er (Junuzovic) in der Zentrale hinter Janko - allesamt strategisch denkende Spieler zumal.
Was natürlich auch die Ausreden-Arie des Frühjahrs (Constantinis Nerver-Hit "Ivanschitz paßt als 10er nicht in mein System") als das entlarvt, was sie immer schon war - ein schwacher, peinlicher und zutiefst durchschaubarer Schmäh.
Wahr ist vielmehr: DiCo hat überhaupt kein System - und es ist ihm auch wurscht. Wie sowas, ein echtes System nämlich, ausschaut, das kann er sich heute beim Gegner an/abschauen.
67. Drago Gabric (15, Trabzon) kommt für Jelavic, der seine Form bestätigt hat. Der wird wohl rechts außen spielen, dafür wechseln sich Mandzukic und Modric, der junge Chef, zentral und links ab.
Wechsel-Orgien...
... beginnen das Spiel jetzt ein wenig zu verwässern.
Obwohl: Drazan (Christopher, 20) für Korkmaz, das hat eine gewisse Logik. Außerdem wird der jetzt ganz schon hergebeutelt, der Ümit Nationale (73.)
Junuzovic, unser Schnick-Schnack-Schnuck bringt keinen Freistoß in die Mitte. Wie immer im ÖFB, wo die Standards einfach nichts können - obwohl das ja etwas ist, was man üben könnte.
Strnic, einer der Neulinge, leitet dann mit Vorstoß und Heber eine Druckphase ein, Macho kann retten. Gegen Fuchs' Kopfball aufs eigene Tor hätte er dann nix machen können - die Latte rettet in der 75. Minute.
Dieses Spiel ist, obwohl es 0:0 steht, fast schon eine Vorführung. Und unter "peinlich" abzulegen.
Wieder einmal hat die Administration Constantini ein Team unvorbereitet und planlos auf einen Platz geworfen. Und wieder wird man sich mit Ausreden abputzen.
In der 77. scheitert Bilic nach einem tollen Links-Cross an Macho, wieder einmal in hoher Not.
Kurz danach kommt Nikola Pokrivac mit der 13 für Dujmovic in der zentralen Mittelfeldrolle. Und hat in der 84. auch eine echt gute Chance.
Aber: Slaven Bilic will kein Resultat, er will Aufschlüsse. Etwa wie sein offensives Mittelfeld mit Gabric, Mandzukic und Modric funktioniert. Sehr gut, lautet die Antwort. Hinter Kranjcar und Rakitic ist eine Menge Auswahl.
Wenn Österreich nur einen Bruchteil dieses Talents zur Verfügung hätte...
Noch 5 Minuten und Mandzukic vergibt die xte Chance.
Dabei wäre es gut, wenn dieses Spiel verloren gehen würde - weil sonst die Deppen, die den taktisch-strategischen Mist noch schönreden werden, Aufwind kriegen.
Der Fußball-Gott...
... hat auf mich gehört. Danke! Gabric setzt Mate Bilic ein und der macht es, das Tor, das mehr als einen Klasse-Unterschied manifestiert, in der 86. Minute.
Hatte Österreich in der 2. Halbzeit eine Szene? Außer Wallners Foulspiel? Ja, einen Prödl-Kopfball knapp vorbei. Das war's aber auch.
Nur eines noch: Macho hat sich positiv gesehen in Rage gespielt, das war womöglich wichtig für ihn, nicht nur weil er mit so einer Leistung wieder ein Team im Ausland kriegt, sondern auch weil ihn sowas nach vorne bringt.
Letztlich ist wenigen Spielern ein konkreter Vorwurf zu machen. Man kann etwa von einem Zlatko Junuzovic, der Monatelang mit ÖFB-Verachtung gestraft wurde, nicht verlangen, dass er beim ersten Antreten nach langer Zeit alles alleine umreißt. Noch dazu wo er mit Schiemer einen spielerisch für den Einzel-Sechser weniger tauglichen Mann hinter sich hatte. Schiemer braucht einen zusätzlichen 8er. Hinter einem echten 10er geht das nicht - Baumgartlinger aufzustellen wäre schlauer gewesen.
Auch die Sache mit Wallner (was auch immer da der Plan war) hat nicht geklappt.
Und dass Janko in diesem Spiel nur exakt einen echt guten Ball bekommen hat, das ist auch traurig.
Aber: das Grundproblem ist und bleibt die taktische Planlosigkeit, die Systemlosigkeit und die Abwesenheit einer echten Spiel-Philosophie.
Immer improvisieren, das ist pures Feuerwehrmann-Gehabe. Und das reicht einfach nicht.
Das hat nicht gereicht.
Und es wird so auch in der EM-Quali nicht reichen.
Die Ausreden...
... die Constantini hat, sind wirr wie oft: seine Mannschaft konnte nix tun, weil der Gegner so gut war. Deswegen gab's keinen guten Aufbau.
Häh?
Das würde bedeuten, dass die bessere und überlegene Mannschasft immer unbesiegbar ist. Was für ein Unfug.
Manchmal hat er gut Rausgespieltes gesehen.
Echt?
Er wollte aus Cornern der Kroaten rauskontern.
Uj, das ist brutal gescheitert. Logisch, wenn man die eigenen Standards nicht beherrscht, wie soll es dann bei den fremden klappen?
Und die Ausrede betreffend Harnik - dass er auf rechts einfach vielleicht nicht (mehr) so gut ist, das weiß wohl jedes Kind, auch dass er als Sturmspitze Erfolg hatte, schließlich hatte er hat seine Aufstellung damit gerechtfertigt - die ist psychologisch und menschlich so inkompetent, dass es weh tut.
Einen Spieler bewußt falsch besetzen und prophylaktisch zu demütigen, damit er nicht auf die Idee kommt, was einzufordern - was soll das, was soll das, was soll das?
Warum werden Spieler bewußt und öffentlich verarscht? Gibt es da keinen "Kodex" im ÖFB? Dass man es zu unterlassen hat Spieler vorzuführen wie kleine schlimme Buben?
Bilic sagt dann was Interessantes, nämlich dass das österreichische EM-Team 08 seiner Ansicht nach erfahrener (und besser) war und spricht von einer heute viel jüngeren Truppe - allerdings war die Mannschaft heute beileibe nicht jung (nur Dragovic ist unter 21); insofern bricht diese höfliche Ausrede-Rutschn in sich zusammen. War nett gemeint, Slaven, bringt aber nix. Im Gegenteil, sowas zementiert nur ein falsches Bild.
PS:
Ich habs überhört, aber Poster blowfly1968 nicht. Und was er anmerkt, bringt die Misere auf den Punkt:
"Bilic hat auch noch was anderes gesagt... er hat Österreich gegen Dänemark, Spanien, Frankreich und Serbien gesehen!
Dh.: sogar für diese "Pimperlpartie", bei der es vor allem darauf ankommt, die eigene Mannschaft aufzubauen, hat er sich die letzten 4 Spiele angesehen (und sicher auch analysiert). Da fängt es an, denn ich bin mir sicher, DC (Constantini, Anm. d. Red.) hat sich nicht als Vorbereitung die letzten 4 Spiele der Kroaten angesehen, und daraufhin ein, hmmm, taktisches, hmmm, Konzept geschrieben und dieses auch, hmmm, trainert."
Das ist eben der Unterschied zwischen "der Marke" (Bilic/Kroatien) und "Clever" (DiCo/Österreich), wie das Anrufer Markus in der Bonustrack-Sendung so poetisch formuliert hat.
Und es besteht nicht die geringste Aussicht auf Besserung. Dazu müßte sich nämlich eine gesamte Zunft einem Crash-Kurs in moderner Fußball-Lehre unterziehen - nur so wäre der flächendeckend lahme und letscherte Ansatz, an dem der heimische Kick krankt, flottzukriegen.
Aber daran hat die aktuelle Nomenklatura natürlich gar kein Interesse. Lieber mit Hilfe einer gleichgeschalteten Mainstream-Presse und einer Umfeld-Industrie, für die jede Veränderung in erster Linie Gefahr bedeutet alles beim Alten belassen. Und beim nächsten Vergleich mit einer echten Marke wieder ratlos in die Linse glotzen.