Erstellt am: 18. 5. 2010 - 17:20 Uhr
Nach Nachtigall kommt Katzengold
Einen kleinen Vorgeschmack aufs neue Album hat man sich bereits vor ein paar Wochen in der ausverkauften Wiener Pratersauna machen können. Wie gelungen das schwarz-gelbe Monster tatsächlich ist, kann ich nur in einem Gefühl zusammenfassen: Gefrittenbudet.
Jubel, Trubel, immer Aktion
Frittenbude
Nach "Nachtigall" kommt "Katzengold". Nicht nur im Titel des neuen Albums steckt ein Tier: in den Tracks tummelt sich ein ganzer Zoo: Unken, Murmeltiere, Wölfe, Bienen, auch mal gern ein Leberkäse oder einfach nur Flügel, die gebrochen sind. Das Album ist in knappen drei Monaten entstanden, quasi reingepeitscht, wie die drei Bayern im Interview zugeben, aber Katzengold selbst hat in diesem Bezug auch noch eine andere passende Bedeutung: Es ist als Mineral Pyrit nicht formbar, wirkt roh, mit vielen Ecken und Kanten. Durch die kurze Produktion fehlt es eben an Glätte, die viele elektrolastige Alben auszeichnet. Fein. Fool´s gold eben. Glänzen kann jeder. Brachial, ungeschminkt und roh brettert der Frittenbudensound übers Gesicht, bis sich der Smiley verzieht. Wir sind total durch den Wind.
frittenbude
Total durch den Wind mit zerrissenen Jeans und blutigen Knien
"Katzengold" ist der Soundtrack für die Nacht. Im Club, auf der Party, im Wald, im Altersheim. Alles scheint in den Texten am Tage zu Staub zu zerfallen.
Es ist egal was du machst
Egal was dich treibt
Heute nacht sind alle gleich
Denn wir teilen die Falten von morgen
audiolith
Gemeinsam mit "Katzengold" kommt ein Remixalbum: "Plörre". Frittenbudenklassikerremixe von Kettcars Album "Graceland", Egotronics "Raven gegen Deutschland" und Click Click Deckers "Auge in Auge mit dem Tölpel" sind hier zu finden. Erschienen ist alles auf dem Hamburger Lieblingslabel Audiolith, dessen legendäre Geiselfahrttouren jetzt bitte endlich auch ins österreichische Nachbarland kommen sollten, sonst gibt es Liebesentzug auf ewig und da hilft dann auch kein BummBummElektroPunk mehr.
Wann geh´n wir schlafen?
Am kommenden Sonntag spielt die Frittenbude auf der FM4 Bühne am Linzfest und danach werden sie noch Platten auflegen. Unkenrufe werden zwar gerne entgegengenommen, die sich allerdings beim Ertönen des glitzernden Flimmerns in wummernde Bässe auflösen.
Anspieltipps auf "Katzengold": Unkenrufe, Jetzt ist der Moment, fetter als gelb