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Trishes

Beats, Breaks und Tribe Vibes - oder auch: HipHop, Soul und staubige Vinyl-Schätze.

7. 5. 2010 - 15:25

Ein neuer Sound für Wien

Innerhalb kürzester Zeit hat sich das Label Affine Records als Qualitätssiegel für futuristische Funktöne von verschroben bis funktionell etabliert. Ein Portrait.

Von allen Labels, die dieses Wochenende beim Popfest um den Wiener Karlsplatz eigene Showcases bespielen dürfen, ist Affine Records eindeutig das jüngste. Der erste Release erblickte erst Ende Oktober 2008 das Licht der Plattengeschäfte. Weil es sich dabei aber um "Maximized Minimalization" den ersten eigenen Vinyl-Release von Keyboard-Wunder Dorian Concept handelte, der dank Webvideos und BBC-Airplay schon gehörigen Aufmerksamkeits-Rückenwind hatte, wurde das Label schon mit dieser ersten 12" zu einem fixen Namen in der wachsenden "Beat"-Szene zwischen HipHop, Elektronik und Dubstep.

Nach den Gründen der Labelgründung gefragt, findet Affine-Chef Jamal alias Digital Sanchez sehr pragmatische Antworten: Letztlich wollte er einfach nur seinem talentierten Umfeld die Strukturen schaffen, um Platten zu veröffentlichen.

JSBL mit Tiermasken

JSBL

Und dieses Umfeld, dass er über teilweise gemeinsam besuchte Schulen in Wien-Josefsstadt kannte, war die futuristische Funkband JSBL. Dass deren Keyboarder Dorian C., Gitarrist The Clonious und Drummer Cid Rim auch alleine herausragende Tracks produzieren machte Jamal's A&R Arbeit leichter. Dass die Alben von sowohl Dorian (Kindred Spirits) als auch Clonious (Ubiquity) bei international renommierten Labels erschienen, ist bei der Promotion sicher auch keine geringe Hilfe.

Im kommenden Herbst wird der erste eigene Affine-Release von The Clonious veröffentlicht, eine Split-EP mit Cid Rim. Noch davor gibt es einen ersten Affine-Release ohne Beteiligung der JSBL-Mannschaft: Die beiden Herren von Ogris Debris (vgl. "Miezekatze") sind das neueste "Signing" von Jamal.

Allen bisherigen und noch kommenden Affine-Releases ist gemein, dass sie jeweils ihren einzigartigen Sound besitzen, es aber unter ihnen doch gewisse rote Fäden gibt: Oszillierende Soundflächen und ordentlich Funk in der Rhythmik. Und diese beiden Faktoren alleine werden uns in Zukunft wohl noch öfter Ohrenfreude bereiten.