Erstellt am: 1. 5. 2010 - 12:43 Uhr
FM4 verliert für den guten Zweck
Ich hoffe, wir haben am Freitag nicht unser komplettes Wetterglück für diese Festivalsaison aufgebraucht. Aber immerhin und jedenfalls war super Wetter am Sportclubplatz.
Dort hat FM4 sein Fußballspiel eingelöst, das Michael für seine Firma im Advent ersteigert hat. 3500 Euro gehen ans Laura-Gatner-Haus. Das Licht ins Dunkel-Projekt von FM4 kümmert sich um minderjährige Flüchtlinge, die ohne Begleitung nach Österreich gekommen sind.
Unser großes Spiel war das Dark-Match vor dem Ostligaspiel zwischen dem Wiener Sportklub und Ostbahn XI. Zu Beginn waren wir noch etwas nervös, ob alle pünktlich da sind. Bei den Radiomenschen ist das nämlich so: Die sind berufsbedingt so auf-die-Sekunde-pünktlich (News um Punkt!, Reality Check um 12!, Zimmerservice um Mitternacht!), dass das privat ziemlich gegenteilig aussieht.
Dann aber hat Spielertrainer Martin Blumenau doch genügend Spieler zusammengebracht, um sie gegen das Team von Interwetten auf den Platz zu schicken. Mehr als genug sogar: denn die einzige taktische Vorgabe war: wir versuchen mit 12 Spielern aufs Feld zu gehen. Solange, bis es der Schiri merkt.
Florian Wiesner
Die ersten Minuten ist das auch gut gegangen - allerdings ohne sichtbaren Erfolg. Dabei war die Fußball Mannschaft 4 mit vielen Gaststars angetreten, die alle für Licht-ins-Dunkel ihren Körper einsetzen wollten. Spielmacher Michael Hatz zum Beispiel, ein ehemaliger österreichischer Nationalspieler, der nach seiner Fußballerkarriere jetzt als Indie-DJ von sich reden macht. Oder Peter Hörmanseder von den Synchronisationshumoristen Maschek, der als großer Fußballfan anschließend gemeinsam mit Dirk Stermann auch beim Ostligaspiel mitgefiebert hat.
Florian Wiesner
Warum wir am Ende mit 2:5 untergegangen sind? Während die einen reflexartig Wettmafia!!! schreien, hadert der sonst so freundliche FM4-Programmgestalter, Rechtsverteidiger Albert Farkas mit seiner Blutgrätsche, die zum Elfmeter geführt hat. Unser Abwehrchef, Konzertveranstalter Christoph Käfer, ist mit dem Rausrücken seiner Abwehrreihe nicht einverstanden. Mr. Morning Show, Stuart Freeman (der mit Hörmanseder und Stermann das magische graue Dreieck bildet), hat das mit der Hand Gottes irgendwie falsch verstanden. Und unser Kilometerfresser rechts im Mittelfeld, Willkommen Österreich Magister Thomas Edlinger, lässt sich in der zweiten Hälfte entnervt auswechseln.
Kommen wir zu den positiven Aspekten des Spiels: FM4-Globetrotter Johnny Bliss hat in FM4 Connected den Schiedsrichter dazu überreden können, ein Aufnahmegerät aufs Spielfeld schmuggeln zu dürfen. Das Ergebnis: ein kaputter Knöchel und die vermutlich allererste First-Person-Reportage von einem Fußballspiel. Der kalifornische Stürmerstar Steve Chaid hat seinen eigenen Nachwuchs zum Aufwärmen mitgebracht, der die Fußball Mannschaft 4 in den nächsten Jahren bestimmt zu ungeahnten Höhenflügen führen wird. Und: wir haben erstmals eine Abwehr, die diesen Namen auch verdient. Fünf Gegentore hin oder her.
Florian Wiesner
Nach dem Spiel kommt trotzdem Unmut auf. Dem Spielertrainer Martin Blumenau wird von der Mannschaft vorgeworfen, er würde sich viel mehr um die Aufmerksamkeit der Medien kümmern als um sein Team. Angeblich hätten einige Spieler die Aufstellung erst in Blumenaus Vorort-Interview mit dem Sportklub-Präsidenten, Chartsmoderatoren-Legende Udo Huber erfahren. Und einer Halbzeitansprache hätte er ein Interview mit den Seitenblicken vorgezogen. Gerüchten zufolge waren auch auf seinem Klemmbrett, das er stolz vor den Kameras schwenkt, keine Taktiken notiert, sondern bloß seine Einkaufsliste.
Deswegen gibts jetzt auch Fragen über Fragen: Ob Blumenau beim Ute-Bock-Cup im Juni vielleicht schon wieder abgelöst sein wird? Ob sich bis dahin die Abwehr endlich stabilisiert hat? Ob das magische graue Dreieck bis dahin wieder fit ist? Und ob Albert Farkas vielleicht nachträglich eine Sperre für sein Foul ausfasst?