Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "Stuart for president!"

Elisabeth Gollackner

Subjektivitäten, Identitäten und andere feine Unterschiede.

23. 4. 2010 - 21:00

Stuart for president!

The Morning Show Joy Decision 2010.

Ob die FM4 Morning Show, das Radioland der aufgehenden Sonne, eine Demokratie ist, darüber lässt sich streiten. Unbestritten ist allerdings, dass uns das nicht daran hindert, Wahlen durchzuführen. Und so rafften President Stuart Freeman, Prime Minister Dave Dempsey und Chancellor John Megill samt Kabinett ihre Ärsche aus den gut gepolsterten, gelben Sesseln und wollten es wissen:
Gibt es unter den "lieben listeners" GegenkandidatInnen, die sich trauen, den amtierenden Präsidenten herauszufordern? Hat es Freeman nach 15 Jahren im Amt noch immer drauf? Und reicht ein "going to bed early for the nation", um weitere 6 Jahre Präsident der morgendlichen Sendefläche zu bleiben?

Stuart Button

anna gollackner

Billig, aber nicht umsonst: Wahlwerbung mit Botschaft.

Von Montag bis Freitag trat Stuart täglich gegen eineN HörerIn an, um staatsmännische Aufgaben zu lösen.
Das Land erkennen, in dem man grad mit der Air Force Four gelandet ist? Kein Problem.
Im Falle eines Skandals sich aus brenzligen Situationen winden? Easy!
Eine Rede zur Lage der Radionation halten?
Come on, are you kiddin'! Nichts leichter als das.

Herzlichen Dank an Maria aus Klagenfurt für beeindruckendes "political crafting".

Stuart Freeman in Kreuzstich

elisabeth gollackner

*ÖSZE = Österreichische Superzentrale für Einschätzungen

ÖSZE*-Beobachterin Nina Hochrainer sprach von einer "legitimen Charme-Offensive". Roli "Der Schläfer" Gratzer bezeichnete den Wahlkampf als eine "Farce mit hohem Unterhaltungswert". Und Lisa Rümmele, das einzige (weil dienstlich verpflichtete) Mitglied des "Stuart Freeman Personenkomitees", sprach von einem "Erfolg in voller Sendungslänge".

Um ehrlich zu sein: Es war von Anfang an klar, dass Präsident Freeman auch weiterhin Präsident bleiben würde. Und damit diese Annahme auch tatsächlich und ohne etwaige Störungen eintreten konnte, wurde die Wahl kurzerhand abgesagt und alle GegenkandidatInnen mit lukrativen Ministerposten versorgt. Womit wir wieder bei der Frage nach der Demokratie im Staate Morning Show wären. Aber das ist eine andere Geschichte.

Selbstgebastelte Urkunden der FM4 Morning Show

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