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Elisabeth Gollackner

Subjektivitäten, Identitäten und andere feine Unterschiede.

16. 4. 2010 - 15:04

Oh! Pandaporno

Ein Traum in Schwarz-Weiß.

Oh! - Irritationen im Alltag

Tränen, Tiere, Titten.
Die magischen drei Ts der Medienwelt bringen bekanntlich die Quote. Noch effektiver wird die Sache, wenn man ein Tier findet, dem man das Drama und den Sex einfach unterjubeln kann.
Für den Asia-affinen Weltenbürger von heute ist das eindeutig: Der Panda.

Comicstil; jemand denkt an Pandas.

elisabeth gollackner, fm4

Der gemütliche Fettwanst in Schwarz-Weiß scheint beim durchschnittlichen Österreicher irgendeinen Nerv zu treffen, eine krude Mischung aus kosmopolitischem Flair, Identifikationsmöglichkeit und Erinnerungen ans erste eigene Haustier. Und so verwundert es nicht, dass Herr und Frau Pandabär innerhalb kürzester Zeit zum Starcouple der heimischen Tier-Softporno-Szene aufgestiegen sind.

Nach dem tränenreichen Abschied des ältesten Sohnes Fu Long und einer offensichtlichen Ehekrise haben es die beiden Pandas dieser Tage endlich wieder aufeinander und somit dick auf die Titelblätter geschafft. Ein Akt, auf den die Nation seit langem gewartet hat:
"Die Pflegerinnen erkannten die Vorzeichen und trugen immer einen Fotoapparat bei sich," schreibt wien.orf.at.

Yang Yang und Long Hui (dem Drehbuchautor, dem wir diese Namen verdanken, sei nachträglich herzlichst gedankt) befinden sich "trotz des Sauwetters im Liebesrausch", weiß heute.at, es wird allgemein von "kuscheliger Atmosphäre" und "Frühlingsgefühlen" gesprochen.
"Die Pandadame ruft ihn schließlich, tänzelt vor ihm herum und zeigt ihm genau an, wann der richtige Moment gekommen ist", erklärt die Zoodirektorin im Interview.

Dass Long Hui noch immer im richtigen Moment seinem Namen gerecht wird, beweist das einminütige Sexvideo, das die findigen PR-Manager unserer fernöstlichen Stars natürlich sofort ins Netz gestellt haben.
"Jetzt heißt es warten."

Ob auch dieses Mal (wie schon bei Fu Longs Zeugung) zum Aufgeilen Pornos von anderen Pandas gezeigt werden mussten, um die beiden überhaupt von der Bambus-Couch wegzukriegen, wurde nicht erwähnt. Verständlicherweise.
Der eigenen Spezies beim Vögeln zuschauen, das ist doch pervers.