Erstellt am: 15. 4. 2010 - 04:30 Uhr
Abspecken statt abstürzen
Egal, ob Netbook, Laptop oder Standcomputer: Immer ist irgendwas. Der Browser ist kaputt, der Rechner startet nicht mehr oder es läuft alles höllisch langsam. Nun bist du entweder ein schlauer Fuchs, stöberst on- und offline in der Literatur und weißt dir selbst zu helfen. Oder du fragst jemanden, der sich besser auskennt. Aber wissen die anderen wirklich so viel mehr?
Erfreuliches Computerhalbwissen
FM4 unterwegs im Betriebssystem.
Manchmal genügt es nämlich schon, die richtigen Ansätze und ein paar grundlegende Tricks zu kennen, um sich selbsttätig zur Problemlösung vor zu hanteln. Ja, du bist gemeint, liebes Familienmitglied, werter Freund, geschätzte Kollegin! Wir mutigen, experimentellen Teilzeittechniker können in Wahrheit weder zaubern noch sind wir Computer-Gurus. Wir bringen bloß ein bisschen User-Alltagserfahrung sowie eine alte, aber weiterhin gültige Informatik-Weisheit mit: Keep it small and simple.

www.flickr.com/bike
Der Weg zum schnurrenden System
Ganz gleich, welches Betriebssystem man nutzt, die Wünsche sind überall dieselben: Zuverlässig, sicher und schnell soll es sein und bequem in der Bedienung. Diese Ziele werden am besten erreicht, wenn man sein System schlank hält. Je weniger Kram du auf deinen Rechner installierst, desto weniger Gefahrenpotenzial und Performance-Schwächen gibt es. Das gilt selbst für Sicherheits-Software, denn gerade Firewalls und Antiviren-Programme und -Suiten müssen tief ins System verankert werden um zuverlässig ihre Dienste verrichten zu können. Viele installierte Programme machen ein System im Gesamten komplex und damit schwerer zu verwalten. Darüber hinaus ist auch Security-Software nicht vor Sicherheitslücken gefeit.
Ein kluger User sollte in der alltäglichen Benutzung daher in erster Linie vorausschauend und verantwortungsbewusst handeln, bevor sie oder er sich für einzelne Security-Produkte entscheidet. Dazu gehören bekannte Tugenden wie regelmäßige Systemupdates, das Umgehen zweifelhafter Websites und sofortiges Löschen dubioser E-Mails.
In Bezug auf Windows, das weiterhin das meistverbreitete Betriebssystem ist und immer noch als fehleranfällig gilt, macht der Umstieg auf das neue Windows 7 Sinn. Neben der bereits in XP und Vista integrierten Firewall gibt es nun auch ein eigenes, ins System integriertes Wartungscenter. Ebenfalls mit XP und Vista nutzbar ist der kostenfreie Virenschutz "Microsoft Security Essentials", der eine gelungene Alternative zu Avira AntiVir darstellt. Wer ein bisschen geübter ist, kann sein Windows schneller machen, indem man via "msconfig" (Start, Ausführen) überflüssige Dienste und Elemente, die bei jedem Systemstart geladen werden, deaktiviert.

Microsoft
Fix fertige Komplettsysteme
Viele Sicherheits- und Technikprobleme bei Computern haben ihre Wurzeln in der individuellen Zusammenstellung des jeweiligen Systems. Das ist einer der Hauptgründe, warum MacOS als so sicher gilt. Apple sorgt schon von vornherein dafür, dass Hard- und Software gut aufeinander abgestimmt sind. Das minimiert Fehlerquellen und potenzielle Probleme. Der große Nachteil: Man ist als User unflexibel. Bis auf Festplatte und Hauptspeicher kann man bei den wenigsten Apple-Laptops und -Desktop-Geräten Komponenten tauschen. Anders beim PC, wo das individuelle, modulare Zusammenbauen der Computer über 20-jährige Tradition hat. Aber auch unter Windows wird das perfekt schnurrende System beliebter. Der PC-Hardware-Fachhandel bietet immer mehr fix fertige Computersysteme und dazugehörigen Service an - oft billiger als bei der Mac-Konkurrenz.
Bei Linux, das dezentral und offen von der unkommerziell agierenden Entwickler-Community verwaltet wird, gibt es schon seit langem praktische Anwendungspakete. Die sogenannten Linux-Distributionen unterscheiden sich darin, welche Art der (freien) Software in ihnen enthalten ist. Viele der "Distros" kann man sich frei aus dem Netz laden, wie etwa Ubuntu, das auch von Disc aus startbar ist - perfekt um mal reinzuschnuppern.
Bevor man aber vom einen auf den anderen Tag komplett auf Linux umsteigt, machen erste Annäherungsversuche und Experimente mit freier Software Sinn - sie stellen das Fundament von Linux dar. Die meisten User verwenden ohnehin schon jetzt - oft unbemerkt - tagtäglich freie Software, etwa den "VLC Media Player" oder den beliebten Browser "Firefox".