Erstellt am: 15. 4. 2010 - 15:20 Uhr
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Den Piratensendern Londons habe ich persönlich viel zu verdanken. Sie sind Hauptdistributionsmedium meiner Lieblingsmusikstile, seit ich, anfänglich noch den Schülerausweis herzeigend, auf Parties gehen darf.
Es ging weiter. DnB, UK Garage, Grime, Wiley, Kano, alle sprachen von der enormen Wichtigkeit der Piratenradios für ihren Sound.
Roska spricht davon, dass es die aktuellen Mutationen von UK Garage und Dubstep ohne die Piratensender nicht geben würde.
Ich habe über die Jahre immer wieder Interviews und Artikel gelesenen, die sich auf theoretischem Level mit der Wichtigkeit von Piratenradios auseinandersetzten. Mit Ehrfurcht hörten wir die Geschichten, die unsere Gäste bei La Boum de Luxe erzählten. Vor ein paar Tagen habe ich dann die Doku "London Pirate Frequencies" gesehen und da wusste ich, dass ich bisher gar nichts wusste.
London Pirate Frequencies von VBS.TV erzählt die Geschichte der Piratenradios. Von den verlassenen Star-Wars-artigen Inseln vor der Küste Großbritannien, von denen aus die ersten Pirate DJs sendeten, bis hin zu Rinse FM, das ein funktionierendes kommerzielles Modell entwickeln konnte. Großartige Bilder über den Dächern Londons, getarnte Antennen und kleine Radiostudios hinter doppelten Wänden in Mamis Gartenschuppen. Ich wusste, dass diese Welt existierte. Ihre Bilder und Mythen kannte ich bis heute noch nicht.
London Pirate Frequencies ist großartiges Stück moderner Mediengeschichte.