Erstellt am: 11. 4. 2010 - 17:06 Uhr
Science Busters: Das Turiner Grabtuch
Martin Puntigam, Prof. Heinz Oberhummer, Univ.-Lekt. Werner Gruber und die Welt der Physik.
Reliquiensammeln war im Mittelalter sehr beliebt. Andächtige Beraubung etwa nannte man die Besorgung von Reliquien, die man Heiligen entnommen hat, im Bedarfsfall auch noch bei lebendigem Leib.
Für das Turiner Grabtuch gilt beides nicht, es ist keine Reliquie und der damit Umfasste war schon tot. Angeblich. Denn die Echtheit des sog. Bluttuches ist höchstwahrscheinlich ebenso eine Erfindung wie die Wirkungsgeschichte des darin Eingewickelten.
Kardinal Schönborn behauptet in einer seiner Kolumnen: "Das Tuch stammt sicher aus dem 1. Jahrhundert, es kam aus Palästina. Die Leidensspuren, die so deutlich auf dem ganzen Körper sichtbar sind, entsprechen in allen Einzelheiten der Leidensgeschichte Jesu. Am Rätselhaftesten ist freilich die Entstehung des Bildes selbst. Es ist keine Malerei." Usw. Usf.
Naja. Sicher ist rund um dieses Grabtuch schon Einiges, aber das eben Zitierte eben nicht.
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Natürlich ist ein Kardinal von seiner Job Description her eher für Glauben zuständig und momentan gibt es auch Wichtigeres, als eine restaurierte Ikone zu besprechen, aber er hätte ja fragen können.
Martin Puntigam und Prof. Heinz Oberhummer hätten ihm Einiges zu erzählen über das nur scheinbar rätselhafte Stofftuch.