Erstellt am: 24. 3. 2010 - 18:20 Uhr
Auf der Suche nach 6.000 Unterschriften
Die Präsidentschaftswahl 2010 auf FM4
Spätestens 30 Tage vor dem Wahltag, also am 26. März, müssen die KandidatInnen 6.000 Unterschriften von Wahlberechtigten UnterstützerInnen präsentieren, damit sie überhaupt am Wahlzettel stehen.
APA
Der amtierende Bundespräsident Heinz Fischer wird sich da nicht schwer tun. Auch wenn er sich als parteiunabhängiger Kandidat präsentiert: Die SPÖ steht hinter ihm und wird ihn beim Unterschriftensammeln unterstützen. Auf Fischers Facebook-Seite ist in den Kommentaren zu seinen Statusmeldungen die Schlammschlacht um den Ruf des Präsidenten aber schon ausgebrochen.
Barbara Rosenkranz wird wohl auch keine Probleme haben die nötigen Unterschriften zu sammeln. Rosenkranz ist mit einer Aussage zum Verbotsgesetz und einer missverständlichen Antwort auf die Frage zur Existenz von Gaskammern während der Nazizeit öffentlich unter Druck geraten. Trotz einer eidesstattlichen Erklärung, in der sie sich von NS-Gedankengut distanziert, organisiert sich im Netz Widerstand gegen die FPÖ-Kandidatin, dessen vorläufiger Höhepunkt ein Lichtertanz am Wiener Ballhausplatz sein soll.
Wer noch in die Hofburg einziehen will
Rudolf Gehring von den Christen sagt, dass er schon über 5.000 Unterschriften hat, er könnte es also auch schaffen. Gehring ist Abtreibungsgegner, sieht sich als einzige Alternative für bürgerliche Wählerinnen und Wähler und als einziger Kandidat, der für christliche Werte steht.
Somit dürfte er ein Problem mit Wolfgang Pöltl haben. Der betreibt nämlich Sexhotlines und will auch in die Hofburg. Der Grazer hat das schon 2004 versucht, damals aber nur 169 UnterstützerInnen gehabt- dabei hat er unter denen sogar ein Auto verlost.
Der Historiker und Publizist Raimund Bahr kämpft auch noch um UnterstützerInnen, obwohl er das Amt des Bundespräsidenten eigentlich abschaffen will.
Das gilt auch für Thomas Dolina, der dafür aber ein lustiges Kostüm trägt. Der BZÖ-Funktionär sammelt ohne die Unterstützung seiner Partei Unterschriften.
Ein anderer Kandidat möchte zwar Präsident werden, darf aber nicht: Ulrich Habsburg-Lothringen ist als Mitglied des ehemaligen Herrscherhauses Habsburg-Lothringen ein Antreten zur Bundespräsidentenwahl untersagt. Er sammelt aber trotzdem Unterschriften, um die Wahl später anfechten zu können und dieses Gesetz vor dem Verfassungsgerichtshof zu bekämpfen.
Auch der Ex-SPÖ- und Grünen-Mandatar Martin Wabl versucht es nicht zum ersten Mal: Schon 1998 und 2004 ist er an der Hürde der Unterstützungsunterschriften gescheitert.
Ebenfalls noch auf der Suche nach UnterstützerInnen ist Bernhard Honemann von der Diskussionsplattform Agenda 2020.
Wer einen Kandidaten oder eine Kandidatin unterstützen möchte, kann das noch bis übermorgen machen.