Erstellt am: 19. 3. 2010 - 05:30 Uhr
Velvet-Underground-Touch und Pop-Appeal
Es bedarf viel Arbeit, nach einem kometenhaften Aufstieg mit anschließendem Majorlabelverlust und Neuorientierung wieder zu den Wurzeln zurückzufinden. Sich an das zu erinnern, was am Anfang stand: der Spaß an der Musik und die innere Dringlichkeit, sich in melancholisch schönen Popsongs auszudrücken. Mit ihrem dritten Album "Work" sind die Schweden Shout Out Louds zur Basis zurückgekehrt. Treibende Gitarrenriffs, ein geradliniger Bass, ein ausgewogen druckvolles Schlagzeug und perfektes Songwriting. Alles wirkt reduzierter, rauer und auf die Essenz zurückgestutzt. Produzent Phil Ek (Band Of Horses, Fleet Foxes) hat in einem ehemaligen Pferdestall außerhalb von Seattle den energetischen Bühnensound auf Platte gebannt. Vor allem Adam Olenius Stimme überzeugt mit berührenden Gesangsmelodien, die sich nicht sofort festhaken, sondern sich erst mit der Zeit in der eigenen Gefühlswelt verstricken. Denn die Shout Out Louds verstecken sich nicht mehr hinter opulenten Arrangements und alles zudeckenden Streichern, sondern gewähren uns mit einfachen und zugleich raffinierten Songstrukturen einen tieferen Blick in ihre musikalische Seele.
Christian-Coinbergh
Für alle die nicht zu Radio Session können:
Am 1.4. spielen die Shout Out Louds auch im Salzburger Rockhouse
Wie bei dem Stück „1999“, das mit einem wundervollen Pianosample, geradlinigem Bassdrive und vereinzelten Gitarrenmelodien das Album eröffnet, wird auch auf dem Rest von „Work“ der Indiesound der 90er mit einem Velvet-Underground-Touch und schwedischem Popappeal vermischt. Während die flotte Single „Hard Fall“ mit ihrem bezaubernden Glöckchen-Gitarrensound und warmen Bläsern sofort einschlägt, erzeugt „The Candle Burned Out“ mit dezenten Synthieflächen und smarten, verhallten Akkordzerlegungen eine sehnsüchtige Atmosphäre.
shout out louds
„Throwing Stones“ gibt sich locker und unbeschwert wie ein Song der Shins, während „Paper Moon“ mit vertracktem Rhythmus, gezupften Violinen und wackeligem Gesang zuerst ein wenig aufs Gemüt drückt, bis es sich zu einer hymnischen Popnummer aufschwingt. Die Shout Out Louds kommen in „Show Me Something New“ nicht nur ihrer eigenen Aufforderung nach, sondern schaffen es, über die gesamte Strecke von „Work“ hinweg immer wieder zu überraschen und durch ihre Frische und Freude zu überzeugen. Die harte Arbeit hat sich also wirklich ausgezahlt.
radio FM4
FM4 Radio Session
FM4 Radio Session mit den Shout Out Louds
am 2. April 2010 um 20 Uhr im Wiener Radiokulturhaus.
Gewinnspiel zu Ende
Als Aufgabe musstet ihr Fotos, Zeichnungen oder Collagen einschicken, auf denen ihr uns was Neues zeigt, frei nach dem Songtitel der Shout Out Louds "Show me sonething new".
Die GewinnerInnen wurden per Email verständigt.
Allen übrigen: Vielen Dank fürs Mitmachen.