Erstellt am: 11. 3. 2010 - 14:32 Uhr
Something For The Weekend
Letzte Woche war ich vor lauter FM4-Beratung auf der Berufsmesse so wucki, dass ich es nicht mal auf die Reihe gebracht hab, hier fürs Wochenende zu posten.
Zu den Terminen fürs Wochenende geht's weiter unten. Alles, was sonst so konzert- und partymäßig geht, ist fein säuberlich auf termine.orf.at/fm4 zusammengefasst.
Eine gute Gelegenheit, das nun rückblickend zu erledigen. Der sehr supere Strom Club hat mit Etienne de Crecy seine Zweijahresparty gefeiert, über die du dich via einschlägige Fotoblogs aber sowieso schon spätestens ab Montag mittags, als du wieder bei Sinnen warst, informiert hast.
Auch gut: kann ich mich auf die Informatikerparty konzentrieren, auf der ich am Freitag war. Informatikerpartys: das ist das, wo T-Shirts noch schwarz, Ausgehgesichter noch kosmetisch unbearbeitet und Binnen-Is noch überflüssig sind. Nerd as Nerd can und wie du dir vorstellen kannst, ist mir das Herz aufgegangen. Wenn so ein Informatiker nämlich auf eine Party geht, da überlässt er nichts dem Zufall.
Während du hektisch zum Apparel läufst, keine Wühlkiste auslässt, und neben dem Badezimmerspiegel schon wie selbstverständlich einen Platz für die Wodkaflasche freihältst, der spätestens Freitagabend bei der Session vorm Weggehen ihrer Bestimmung zukommt, verbringt der Informatiker seine Partyvorbereitung mit dem Lötkolben.
Was dem Outfit natürlich schwer entgegenkommt: Selbstgebaute LED-Lichter an der rahmenlosen Brille, eine Bluetooth-Fernsteuerung am ausgeleierten Guinness-T-Shirt: da werden die Hipster mit ihren Möchtegern-Nerdbrillen in ironischer Krankenkassaoptik vor Neid erblassen (Ah nein, das wär ja durchaus Informatikerstyle. Aber ich hoffe, du verstehst ungefähr, worauf ich hinauswill.)
Eigentlich ist es ja ein Jammer. Weil nicht nur, dass diese Informatikstudentenpartie auf der Uni eine super Ausbildung kriegt und sich mit Dingen aus der Zukunft auskennt, von denen du noch nicht mal eine Ahnung hast, dass sie existieren: jetzt stechen sie dich auch noch optisch aus. Und sie verwenden auch die viel fresheren Vokabel. Wenn die anfangen, über andere Leute auf der Party herzuziehen, weißt du nämlich nicht einmal, was sie meinen. Zum Beispiel: Wenn mir eine Informatikerin mit fettigen Haaren sagt, ich wäre ein Nullteiler: Ist das dann gut oder schlecht?
ray okpara
Freitag / Raveklub / The Hacker / Fluc Wanne / Wien
FM4 und der Raveklub haben einiges gemeinsam. Tschimmbumm-Musik; schwarz-gelbes Erscheinungsbild und unter anderem auch einen sehr hohen Qualitätsstandard. Während bei uns niemals jemals ein Gespräch unkommentiert on air gehen würde, in dem Spin Doktoren einem Abgeordneten dazu raten, sagen wir, Klosterschwuchteln und Hurenkinder zurück ins Arschloch ihrer Mütter zu wünschen, kommt auch beim Raveklub nur Delikates auf und hinter die Plattenteller.
LOLZROFLZ:
Warning: main(language/de.php) [function.main]: failed to open stream: No such file or directory in /homez.18/thehacke/www/_includes/lang.php on line 29
Hat sich da wer in die The Hacker-Website gehackt?
Nach Skwerl von der Gigolo-Internationalen ist diesmal The Hacker am Start. (Falls die weniger soziopathischen Informatiker seit letztem Freitag auf den Partytrichter gekommen sind: Das ist eure Chance!) Der Hacker ist gleich dreifach retro. Einerseits, weil er in seinen Tracks mit der notorischen Miss Kittin eine unverwechselbare Achtzigerjahre-Ästhetik pflegt. Andererseits, weil das auch schon wieder ein paar Jahre her ist, dass sie the new shit waren. (Und drittens, weil Edgar Retro diesmal den Support macht.)
Menschen, die es irgendwie affig finden, dass Paul Kalkbrenner sein Berlin Calling Stardom nun als olympiahallenfüllender Hauptabendraver ummünzt, denen ist wohl auch die Kittinkollaboration des Hackers zu poppig. Für die trifft es sich ganz gut, dass Hacker Michel Amato dieses Wochenende ganz ohne Begleitung in die Wanne steigt. Wir anderen freuen uns ja sowieso schon.
Samstag / Plattentat / Oliver Huntemann / Sakog / Trimmelkam
Angenommen, das Flex in Wien wär Bill Gates. (Sind ungefähr gleichzeitig aufgekommen, der eine hat halt einen Explorer, das andere eine Säule mit Internet.)
Dann wär das Sakog in Trimmelkam wahrscheinlich Carlos Slim. Herr Slim aus Mexiko hat in der Liste der reichsten Menschen Bill Gates überholt, so wie das Sakog das Flex in der Technoboard-Liste der beliebtesten Clubs überholt hat und jetzt auf Platz 1 in Österreich steht.
Carlos wer?, fragst du jetzt bestimmt, und während du überlegst, ob das wohl der Erfinder der CS4 ist (siehe Initialen), vielleicht irgendsoein Magersuchtsguru für amerikanische Wohlstandsspeckis (siehe Nachname) oder dir günstig Kokain aufstellen kann (siehe Herkunft), findest du auch schon diesen Link und staunst, was man so in der mexikanischen Telekommunikationsbranche so alles reißen kann.
(Für alle, die sich Sakog was? fragen, hier lang.)
Wie auch immer, Carlos Slim hat sich jedenfalls vom findigen Handynetzbetreiberbetreiber zum Industriemagnaten gemausert. Eigentlich ist aber das Sakog dem Carlos Slim bereits wieder einen Schritt voraus. Denn die haben ihr Industrie- und Bergbauimperium inzwischen gegen einen formidablen Club eingetauscht. Wenn Carlos im Glück das auch zustande bringt, liegt Mexiko demnächst nicht nur in der Forbes-Liste sondern auch im Technoboard-Ranking voran.
Samstag / Praterei / Wbeeza live / Pratersauna / Wien
Warum die Informatiker die Definitionsmacht über die Zukunft haben, hab ich bereits geschildert. Ebenfalls immer hoch im Kurs: Geografen.
Damit mein ich jetzt gar nicht so abstruse Dinge wie Geotagging, Geoblogging und Geoblocking, sondern die kulturelle Relevanz. Wenn die Tocotonics Wir sind hier nicht in Seattle, Dirk singen, dann meinen die überhaupt gar nicht die Stadt im Bundesstaat Washington, sondern passiv-aggressive Rockmusiker in Flanellhemden, die ihre Gitarre tiefer stimmen.
Wenn dir dieser Tage auf der Straße jemand mit einem Anstecker, wo eine brennendes Haus drauf ist, entgegen kommt, und der womöglich auch ein Transparent mit hat, wo Scheiß Bologna drauf steht, dann war der vermutlich noch gar nie in der italienischen Stadt, sondern findet einfach irgendwas auf der Uni gerade nicht so super.
Tipps und Hinweise für jetzt dann gleich bald einmal: bitte posten.
Tipps und Hinweise für später irgendwann einmal: bitte mailen.
Und wenn dich dann auch noch ein Freund mit den Worten Da ist heute so ein Detroit-DJ aus London, das wird sicher total Berlin in die Pratersauna einlädt, spätestens dann ist dir klar: den Geografen gehört die Welt.
Zusätzlich zu Wbeeza kommen übrigens noch Don Williams (Berlin!), felix leiter aka BNCKD, Rainer Klang, Kido Soon und willFling in die Pratersauna. Geil.