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Christian Holzmann

Snap your fingers, snap your neck.

5. 3. 2010 - 13:56

1.000 Volbeat Fans can't be wrong

Strength / Sound / Songs: Höchstnote in allen Kategorien für Volbeat in der Wiener Arena.

Michale Poulsen - Volbeat

Christian Holzmann (FM4)

Michael Poulsen (Voc., Git.)

Seit über fünf Wochen ausverkauft! Es gibt wohl nicht viele Bands, die das bereits so lange vor dem eigentlichen Konzerttermin schaffen. Für Michael Poulsen (Voc., Git., hochsympathischer Bandchef), Thomas Bredahl (Git.), Jon Larsen (Drums) und Anders Kjølholm (Bass, Geburtstagskind des Abends) gehören ausverkaufte Häuser allerdings schon fast zur Gewohnheit. Kein Wunder, treffen die Dänen mit ihrem Sound zwischen Elvis, Johnny Cash, Life Of Agony und Metallica doch mitten ins Herz und gleichzeitig in Magengrube sowie Nackenmuskulatur.

Als gestern pünktlich um 22 Uhr vom Band die Klänge von "End Of The Road" erklangen, dem ruhigen Slide-Guitar Intro ihres letzten Albums "Guitar Gangsters & Cadillac Blood", hatte die Band das Publikum bereits auf seiner Seite ohne auch nur einen einzigen Ton gespielt zu haben.

Von Anfang an passte da einfach alles und sympathischerweise war die darauffolgende Songauswahl nicht zum Großteil auf das letzte Album beschränkt, sondern erstreckte sich auf das gesamte Schaffen der Band. Ob es nun "Pool Of Booze", "Radio Girl" (niemals ein Volbeat Konzert ohne) oder "Mr. and Mrs. Ness" sind: Sie alle erzeugten jenes angenehme Gefühl des Wiedersehens guter alter Freunde, die man schon lange vermisst hat.

Teil der Band sein

Extrem beeindruckend war auch das Publikum, das bei "Mary Ann's Place" gleich den Gesangspart von der auf der Studioversion mitsingenden Pernille Rosendahl übernahm. Spätestens da wurde einem richtig bewusst, dass ein Livekonzert wesentlich mehr ist als nur eine Band, die ihre Songs nur ein wenig anders oder roher spielt als auf ihren Studioalben. Zumindest sollte das so sein und mag so mancher Kapelle und deren Publikum offensichtlich völlig egal sein. Volbeat sehen jene, die da vor ihnen stehen und ihr Geld zur Erlauschung von deren Musik ausgeben ganz sicher nicht einfach nur als eine Ansammlung von Menschen, die ihnen nun bedingungslos zu huldigen haben.

Publikum bei Volbeat

Christian Holzmann (FM4)

Hier darf das Publikum Teil der Band sein und Michael Poulsen wird auch nicht müde, eben dieses zu betonen. Seine Dankbarkeit dafür, dass er da oben stehen und seine Musik spielen darf, klingt ehrlich und keineswegs nach Plattitüde und leerem Gelaber.

"The new song" - es bleibt bei Metal 'n' Roll

Anders Kjølholm - Volbeat

Christian Holzmann (FM4)

Anders Kjølholm (Bass)

Wo Volbeats Wurzeln liegen, machen sie nicht nur mit ihrer Johnny Cash-Ehrung "Sad Man's Tongue" klar. Da wird auch schon mal die sehr gelungene Coverversion von Misfit's "Angelfuck" eingestreut oder die ersten Töne von Slayer's "South Of Heaven" angezupft. Dass sie diesen Weg auch weiterhin zu gehen gedenken, präsentierten sie auch in Form eines neuen Songs, der einfach als "This Is The New Song" betitelt wurde und mit seiner Mischung aus "Old-School Rock 'n' Roll meets Punk" mehr als nur neugierig auf das im September erscheinende Album "Beyond Hell/Above Heaven" macht. Ab April soll nämlich mit dem bereits bewährten Produzenten Jacob Hansen im dänischen Ribe aufgenommen werden und als Volbeat Hardcore Fanatic kann ich es kaum erwarten, dass sie damit endlich fertig sind und dieses aus den heimischen Boxen dröhnt.

Zugabe mal anders

Thomas Bredahl - Volbeat

Christian Holzmann (FM4)

Thomas Bredahl (Git.)

Nach knapp über einer Stunde begann Michael Poulsen sich dann schon zu verabschieden, geglaubt hat es ihm freilich eh niemand, no na. Kurz nachdem die Band verschwunden war, erschallte auch schon die Langversion des Intros zu "The Human Instrument" von meinem persönlichen Lieblingsalbum "Rock The Rebel, Metal The Devil". Was 2007 noch den Beginn eine Volbeat-Konzerts einläutete, kündigt jetzt eben die Zugabe an. Ein guter Kniff, welcher der Band eine kurze Verschnaufpause gönnt, ohne das begeisterte Publikum ewig wie Affen klatschend nach Zugabe kreischen zu lassen. Nach "The Human Instrument" und dem furiosen "Still Counting" mit abschließender Kurzeinlage von "Raining Blood" als Slayer-Huldigung war es dann aber auch wirklich vorbei.

www.volbeat.dk
Offizielle Website

Ich war glücklich, alle anderen anwesenden Damen und Herren ebenso, und die Band sichtlich beeindruckt und dankbar. Von all meinen bisher sechs besuchten Volbeat Konzerten fällt mir nur eines davon ein, das ich besser fand. Michael Poulsen mit Volbeats Metal 'n' Roll soll uns noch viele solch schöne Konzerte und ebenso grandiose Alben bescheren. Ich freue mich sowieso auf alles, was da noch kommen wird, denn hier bin ich Fan, hier will ich es sein. Man sieht sich dann am 5. November im Wiener Gasometer.

Michael Poulsen - Volbeat

Christian Holzmann (FM4)