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Gerlinde Lang

Innerlichkeiten. Äußerlichkeiten.

11. 2. 2010 - 19:43

Alexander McQueen ist tot

Modeschöpfer (40) tot in seiner Londoner Wohnung gefunden.

Regen, Schnee, Roboterarme, Modelschach, schlagende Schwingen, Kate-Moss-Hologramm: Best of Showvideos dieses Meisters der Inszenierung.

Sein Pressebüro in Paris hat es mittlerweile bestätigt:
Modeschöpfer Alexander McQueen wurde heute, Donnerstag, tot in seiner Londoner Wohnung aufgefunden.

Die Polizei teilte mit, sie sei am Vormittag gegen 10.20h zu McQueens Wohnung im West End gerufen worden.
Diverse Medien sprechen von Selbstmord, nähere Details sind aber laut Pressesprecherin noch nicht bekannt.
McQueen wurde 40 Jahre alt.

Spring 2010 Ready-to-Wear

style.com/Marcio Madeira

McQueens letzte Kollektion für Frühjahr/Sommer 2010,
"Plato's Atlantis", zeigte digitale Prints und kipferlähnliche Schuhe. Wobei sich damals einige Models aus Gründen der Arbeitssicherheit geweigert haben, sie zu tragen. Lady Gaga hingegen war froh, ein Paar für ihr Video zu "Bad Romance" abzustauben.

style.com/Marcio Madeira

McQueens Mentorin, Isabella Blow, die 1994 sein Potential erkannte und seine gesamte Abschlusskollektion für das Central Saint Martin's College kaufte (7.750 Pfund Sterling), nahm sich im Mai 2007, gequält von Depressionen, das Leben. McQueen präsentierte im Herbst darauf seine Frühjahrskollektion 2008 als Tribut an Isabella Blow, natürlich komplett mit Hüten von Philipp Treacy.

isabella blow

Isabella Blow selig mit Hut von Philipp Treacy.

style.com / Alexander McQueen

Zwischen 1996 und 2000 war Alexander McQueen Chefdesigner bei Givenchy, gab jedoch immer gerne zu, es nur um der guten Bezahlung willen zu machen, die er in sein eigenes Label McQueen investiere. Langweilig war es bei Givenchy deshalb noch lange nicht: 1998 ging die doppelt beinamputierte Athletin Aimee Mullins mit eigens entworfenen Holzbeinen aus Esche, mit Weinranken und Magnolien und integrierten Stöckeln (und einem Lederkorsett) für ihn über den Laufsteg.


style.com/Marcio Madeira

Vielleicht können wir Alexander McQueen so in Erinnerung behalten: Als den 16jährigen Sohn eines Taxifahrers aus dem Londoner East End, der bei den Nobelschneidern der Savile Row in die Lehre geht und auf das Innenfutter der Prince of Wales Jacketts kleine Obszönitäten kritzelt, bevor er es einnäht.

Was aus seiner Show wird, die am 9. März im Kalender der London Fashion Week steht, wird man sehen.

Offizielle Labelwebsite von Alexander McQueen.