Erstellt am: 8. 2. 2010 - 16:42 Uhr
Safer Internet Day
FM4 Jugendzimmer sucht Gäste:
Bist du Online-Plattform-LiebhaberIn und auf vielen solchen persönlich mit Profil vertreten? Oder bist du notorischer Internetplattformverweigerer? Wie freizügig gehst du mit persönlichen Daten von dir und anderen im Internet um? Welche Erfahrungen hast du online mit der (un)gewollten Verbreitung von eigenen Daten? Willst du im FM4 Jugendzimmer als Gast dazu mitdiskutieren, dann melde dich unter fm4@orf.at
Morgen ist Safer Internet Day, wie mir die Broschüre verrät, die drei österreichische Ministerien in Zusammenarbeit mit den Internet Service Providern, Microsoft, eBay und noch irgendwem herausgegeben hat.
Im Kampagnensprech heißt sowas Sensibilisierungsaktion und soll darauf hinweisen, im Internet nicht allzu freizügig mit seinen Daten umzugehen. Eine Studie in der herrlich weiten Zielgruppe von 11 bis 19 hat nämlich ergeben, dass viel zu viele so genannte Jugendliche auch private und persönliche Daten via Social Communities preisgeben.
Wir beteiligen uns jetzt auf dreierlei Art und Weise an dieser Aktion.
Erstens: Bekräftigend. Ja, bitteschön, aufpassen, wem du welche Daten gibst, keine Kreditkartendaten an weißrussische Partnervermittlungsagenturen, auch wenn überall GRATIS blinkt und du vor lauter animierten GIF-Herzerln die AGBs nur schwer lesen kannst. (Und auch sonst aufpassen.)
Zweitens müssen wir aber noch hinzufügen, dass das eigentlich selbstverständlich sein sollte. Pass auf, dass dich der Hütchenspieler nicht abzockt, schau links und rechts bevor du über die Straße gehst, geh im Winter bei Minus 10 Grad nicht in Shorts und T-Shirt raus und kauf kein Crack bei Menschen, die Polizeiuniformen tragen. Für das alles sollte es mindestens eine Sensibilisierungskampagne geben.
Drittens wollen wir dir drastisch vor Augen führen, was passieren kann, wenn du unachtsam bist. Und dir damit zeigen: du bist nicht allein. Auch die FM4-Redaktion weiß aus eigener Erfahrung, wie es sich anfühlt, wenn das Internet mit seinen Tücken, Fallen und Gefahren über dein Leben bestimmt.
flickr
Im Internet gibt es personalisierte Werbung. Wenn du also im Facebook behauptest, du wärst verlobt, kriegst du Bannerwerbung für Brautmode und so. Wenn du behauptest, du wärst Single, kriegst du Links zu Seiten, die dir zeigen, wie du richtig abnimmst. Oder die Liebe fürs Leben findest. Gegen Geld, versteht sich. Im Bild: Mathias Zsutty ist auf die Werbung leider reingefallen und hat SexyHexy21 tatsächlich geheiratet. Blöd gelaufen...
Radio FM4
Safer Internet Day: das heißt, du sollst aufpassen, wem du was sagst, wem du deine Kreditkarte borgst, und was für Sachen besser nicht auf deinem öffentlich zugänglichen Facebookprofil stehen sollten. Ein namentlich nicht genannt werden wollender Kollege hat das mit dem Safer Internet leider voll nicht verstanden.
Radio FM4
Onlinefreunde sind keine echten Freunde. Nur weil dich der Neffe eines hohen nigerianischen Regierungsbeamten bittet, deine Kontodaten rauszurücken, damit sie dir 100 Trilliarden Dollar überweisen können, heißt das nicht, dass das auch so passieren wird. Außerdem hab ich gehört, dass Muammar al Gadaffi, angeblicher Facebookfreund von Albert Farkas, gar nicht der echte ist, sondern ein gemeiner Hochstapler. Ich glaube, er weint, wenn ich ihm das sage.
Radio FM4
Und von wegen Hochstapler: Alex Wagner hat das mit dem voll gemeinen Internet so gelöst: er nennt sich Hans Ibrahim von Materazzi-Fekter und schwindelt auch sonst, wo er kann. Sein Einkommen hat er nach oben, sein Alter nach unten korrigiert. Auf seinen Facebookfotos ist er beinahe nicht zu erkennen, und unter seinen Freunden finden sich erstaunlich viele minderjährige Südamerikanerinnen. Mit Privacyzeug hat er nach eigenen Angaben noch nie Stress gehabt.
Radio Fm4
Ja eh, manchmal kannst du durch tagelange Recherche tatsächlich irgendwo in den Weiten des Internets ein Schnäppchen ergattern und für die Videokamera, das lustige Taschenbuch oder das Designer-T-Shirt irgendwo noch einmal 30 Cent sparen. Blöd nur, dass dir seitdem diverse Anbieter immer blöd irgendwelche Probeexemplare, supere Gewinnspiele oder die neuesten Angebote für Abnehmpillen und zuckerfreies Diät-Viagra zuschicken. Abgesehen davon verliert man bei so viel Schnäppchenschneckenpost schnell einmal den Über-, Durch- und überhaupt den Blick aufs Wesentliche. Gell, Nina Hofer?
Radio FM4
Oje. Da hab ich schon wieder einmal zu tief ins Glas geschaut und nach Dienstschluss in der Redaktion ein bisserl randaliert. Und irgendwie hat das dann jemand im Facebook gefunden. Naja wurscht: Für 500 Euro hab ich der Eva Brunner dann das Foto abgekauft, dafür hat sie versprochen, dass die es nicht der Chefin zeigt. Und ich bewahre das Foto jetzt dort auf, wo es die Chefin garantiert nicht zu sehen kriegt. Richtig. Im FM4-Internet.
BONUS TIPPS:
Radio FM4
1.) Wenn du tatsächlich bis hierher gelesen hast, dann hast du auch die fünf Minuten übrig, deine Privacy-Einstellungen auf facebook zu überprüfen. Also los, husch husch.
2.) Hier änderst du die sehr rudimentären Privacy-Einstellungen deiner ORF-Visitkarte. (Auch cool, für den Fall, dass du eine neue ICQ-Nummer hast oder so.)
3.) Wenn du im Internet schon rausgekriegt hast, wie du depperte und persönlich unangenehme Kommentare auf Statusmeldungen vermeidest, ist das schön für dich. Aber leider: gegens Verarschtwerden ist noch kein Kraut gewachsen. Irgendwas ist immer. Arme Susi.