Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "Haiti Benefiz im Wiener Fluc"

Eva Deutsch

Elektro, Anziehzeug und anderer Seelenbalsamico. Aus dem Untergrund mit ganz viel Schwarz.

5. 2. 2010 - 17:28

Haiti Benefiz im Wiener Fluc

Vom Zusammenhalten und miteinander Weitergehen. Benefiz und Gutes tun geht auch ohne "Heal The World"-Schmalz und Tränendrüsen kitzeln.

Der Haiti-Benefiz Abend im Wiener Fluc war schon seltsam. Deswegen, weil eine gerammelt volle Fluc Wanne normalerweise heißt, dass man angerempelt wird oder (zugegeben) selbst drängt. Da kann man schon einmal so richtig schön angefressen auf den anderen sein. Gestern war das anders. Kein nerviges Schubsen inklusive "Ich hab drei große Brüder, die dich verdreschen"-Blick und kein "Hearst, du Trottl hast mein Bier verschüttet."

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Es wurde - und jetzt wirds doch fast ein bisserl schmalzig - miteinander getanzt, getrunken, gesungen, geküsst (vom DJ-Pult aus hat man eine gute Sicht) und gemeinsam (!) gefeiert. Nicht nur mit seiner Ausgeh-Clique oder den Bandkollegen Backstage. Auch auf der Bühne wurde - mit manchmal mehr, manchmal weniger Improvisation - zusammen musiziert. In unterschiedlichsten und noch nie dagewesenen Konstellationen.

Vielleicht war gestern der unsichtbare "Benefiz-Heiligenschein" der Grund für die amikale herzliche Atmosphäre. Oder die dankenden Worte des "Nachbar In Not"-Teams. Und selbst wenn. Wen kümmerts, wenns hilft? Zum Erfolg des Abends beigetragen haben auch die Auftritte von Stephan Stanzel & Lukas Lauermann, Paperbird, Fennesz, Clara Luzia, Der Nino aus Wien, Aber das Leben lebt, Vortex Rex und das abschließende DJ-Set von Irradiation.

Sich um den anderen scheren, das hat halt schon einen Wert. Egal ob derjenige neben dir steht oder tausende von Kilometern enfernt auf Haiti lebt. Gestern betrug dieser Wert immerhin satte 7.852 Euro.

Danke an alle, die gestern dabei waren!

Sänger der Band A Life A Song A Cigarette auf der Bühne

Daniel Eberharter

Stephan Stanzel und Cellist Lukas Lauermann (ja ja, ganz hinten rechts im Eck...) eröffneten den Benefizabend. Gewohnt rotzig, gewohnt gekonnt.
Musikerin Paperbird

Daniel Eberharter

Es lebe die Reduktion aufs Wesentliche: Eine wunderbar jauchzende Paperbird nur mit Laptop und Gitarre auf der Bühne.
Musikerin Clara Luzia auf der Bühne

Daniel Eberharter

Eine schelmische Clara Luzia schäkerte mit dem Publikum und Cellistin Heidi. Ein sympathischer Auftritt inklusive "Heidi auf der Alm"-Witze und Claras Stimme, die halt immer gleich ins Herz trifft.
Der Nino aus Wien und Soap&Skin auf der Bühne

Daniel Eberharter

Zwei Ausnahmetalente interpretierten einen wunderbaren Song eines Ausnahmekünstlers: Der Nino aus Wien und Überraschungsfee Soap and Skin mit „It Ain’t Me, Babe“ von Johnny Cash (Cover Bob Dylan). Wer will verkuppeln?
fennesz

Malheur/DNL+

Fennesz hat uns die Haare mit seinem Sound nach hinten gebürstet. Und das schafft man nur mit höchster Konzentration. Danke an Malheur/DNL+, dass wir das auch sehen dürfen.

Daniel Eberharter

Multitasking-Ladies par excellence. Alex Augustin und Eva (Madchen) Brunner hinter dem Mischpult. Im Bild auch Deerhunter.
Publikum in der Wiener Fluc Wanne

Daniel Eberharter

Eine randvolle Fluc-Wanne bestätigte es: Ein Benefizabend ist weit charmanter als (nur) einen Erlagschein auszufüllen. Dauert aber auch länger.
Frank Lebel und die Band A Life A Song A Cigarette auf der Bühne

Daniel Eberharter

Frenk Lebel steuerte mit einer kurzen Zwischeneinlage einen erst eine Stunde alten Song bei. "Together we walk on" mit geborgtem Chor und einstimmendem Publikum. Fast schon weihnachtlich...