Erstellt am: 1. 1. 2010 - 09:00 Uhr
2010 - Jahrzehnt der Krise
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Endlich hat es angefangen das neue Jahr, es wurde aber auch mal Zeit. Endlich geht der Blick in die Zukunft, endlich Schluss mit den
Jahresrückblicken, Jahrzehntrückblicken, Listen, Polls, persönlichen, geheimen, offiziellen Hörer-Leser-User-Charts, den Top Five, Top Ten, Top Zwanzig und Einhundert!
Jetzt heißt es nach vorne schauen, nach zweitausendzehn oder zwanzig zehn.Was wird uns das taufrische neue Jahrzehnt bringen?
Die vergangenen Nullerjahre, wie sie ja seit zwei Wochen jetzt doch genannt werden, waren Krisenjahre. Zuerst die Y2K-Angst dann kam 9/11, wonach die Welt ja bekanntermaßen nicht mehr so wie vorher war
und gegen Ende des lausigen Jahrzehnts wartete die
Weltwirtschaftskrise.
Und obwohl "Abwrackprämie" in Deutschland zum Wort des Jahres gewählt wurde wird es 2010 erst zur großen Autoabsatzkrise, dann zur Jobkrise und in Folge zu einer sozialen Krise kommen. Aber kein Grund zur Panik: „Ich bin wie Berlin, immer in der Krise!“ sagt sich die verlotterte Kreuzbergerin und schaut frohgemut ins neue Jahr.
Manuela Herber
Vielleicht sollte man sich im kommenden Jahr nach all den öffentlichen Krisen mal wieder mehr den persönlichen Krisen zuwenden: Für Schriftsteller bietet sich Krise des Erzählens, die Schreibkrise an, für Musiker die Songkrise, für Künstler die Bilderkrise, für Hedonisten die Ausgehkrise.
Die Lebenskrise wiederum ist passend für jeden in jedem Alter. Schon die Kindheit ist ja ein krisengeschüttelter Lebensabschnitt. Geburt, orale, anale, Trotz –Phase. Dann kommen Flegeljahre, Pubertät, dann die Adolszenzkrise dicht gefolgt von der Quarterlife Crisis so mit 25, dann ist kurz Ruhe, der beruflich engagierte Mensch kann da aber auch mal ein bis zwei Burn-out-Krisen einlegen.
wirzahlennichtfüreurekrise.de
Wer die Lebensform "Pärchen" gewählt hat wird sich ab und an an der allseits beliebten Beziehungskrise freuen, bei manch 35-Jährigem mündet die Krise der Männlichkeit schon in die Midlife-Crisis und über 40 bereitet man sich dann schon langsam auf die Altersdepression vor.
Und mit diesem erfreulichem Ausblick auf zu erwartende Lebenskrisen wollen wir in das neue Jahr gehen, es wird auch diesmal wieder vom Winterschlaf in die Frühjahrsmüdigkeit, von der Frühjahrsmüdigkeit ins Sommerloch, vom Sommerloch in die Herbsttraurigkeit in den Winterschlaf seinen Lauf nehmen.