Erstellt am: 9. 12. 2009 - 10:48 Uhr
Pavement Pavement Pavement!
unknown
Die Durststrecke hat endlich ein Ende. Meine dauert immerhin schon ein halbes Leben lang. Nein, ich habe Pavement noch nie live gesehen. Das ging sich nie so ganz aus. Die waren leider schon getrennt, da habe ich gerade zu "Cut Your Hair" meine Henna-Zöpfe hin und her geschwungen. Und: Pavement hatten immer recht, ein paar Wochen später war ratzefatz alles ab und sehr schöne Satzfetzen ein paar Zentimeter weiter unten in meinen Gehirnwindungen auf Heavy Rotation:
"Tell me off in the hotel lobby right in front of all the bellboys and the over-friendly concierge". UND: "Everything I did was right everything I said was wrong".
Ayay, was soll ma da noch sagen? Ein paar der allerbesten Zeilen der Musikgeschichte stammen aus Pavements Feder! Genauso wie ein paar der schönsten Videos, die ebenso wie die Songs meistens ohne nachvollziehbaren, narrativen Faden daherkamen:
Dilletantische, aneinandermoniterte, weirde, bunte Bruch(Gusto-)stückerl. Also zurück in die Flohmarktpulli/ ausgebeulte Schnürlsamthosen-Zeit, Film ab:
“...dutch! dutch! dutch!”
Eine Perle von "Brighten the Corners", wahrscheinlich für immer einer meiner Lieblingssongs. Zumindest der erste den ich von Pavement überhaupt gehört habe. Keiner tanzt so hübsch kopflos durch die Gegend wie Slacker-King Malkmus. Außerdem, Kreisky! Da habt ihr euch wohl inspirieren lassen für euer Plattencover. Tzzzzzz!
"...and you can never quarantine the past"
Ein Tag im Leben von Pavement und da fragt man sich, was stellen die da schon wieder an?
Vor der Palme liegt ein zusammengelegter Weihnachtsmannanzug, den ziehen sich die Herren an um sich dann gegenseitig mit Pfeil und Bogen bewaffnet durch die brennheiße kalifornische Kleinstadt zu jagen. Dann erlegen sie ein Huhn in dessen Hinterteil ein Autoschlüssel steckt. Mit dem passenden Cabrio dazu wird durch die Stadt gekurvt.
"...pigs, they tend to wiggle when they walk"
Das mit der Kindererziehung und den verbundenen Geschmacks(miss-)bildungen ist ja so eine Sache. Da kann man die lieben, kleinen mit noch so schönen Stücken beschallen:
Trotzdem toben sie, weil sie unbedingt diese schreckliche
CD zu Weihnachten haben wollen, herrje!
Aktuell stürzt das gerade eine meiner coolen Freundinnen und ihre 8-Jährige in eine tiefe Familienkrise und die damit verbundenen Machtkämpfe! Aber zumindest ist dieses Schreckgespenst wenigstens schon wieder uninteressant und vergessen.
Da lob ich mir diese zwei Kids hier im Video: Die können ohne zu zucken Pavement fehlerfrei zitieren! Samt perfekter Slacker-Wurschtigkeits-Pose! Und die mögen außerdem auch Jarvis Cocker und Okkervil River. Ein Traum!
Ach ja, hier das Original zum Vergleich, fast genauso gut...
"...no BIG hair!"
Da erinnern wir uns aber auch gerne zurück, an das schöne Gröhlen lange nach Mitternacht, irgendwo im Partykeller unseres Vertrauens:
uh uh uh oh uh huh!
uh uh uh oh uh huh!
hu hu!
career! career! career! career!
...wahlweise tut's natürlich auch ein "korea! korea! korea! korea!".
"...you're penny rich and dollar dumb"
Ein Stück aus dem umfangreichen Solowerk des Herrn Malkmus. Der College Boy trägt mittlerweile statt verwaschener Karohemden Anzüge am Leib, man kann eben nicht für immer 22 sein.
Face the Truth heißt deswegen passenderweise auch das Werk von 2005, wo diese Nummer drauf ist. Inzwischen ist Stephen Malkmus ja Papa geworden und da ist alles irgendwie eben ruhiger, reflektierter & entspannter.
Aber nimmer lang! Die kleinen Kids sind nämlich mittlerweile alt genug um ein bisschen ohne ihren Daddy auszukommen. In diesem Sinne:
High Five für die anstehenden Pavement Shows!
Pavement live:
20.5.2010 Akropolis Prag
21.5.2010 Arena Wen
22.5.2010 Muffathalle München