Erstellt am: 12. 11. 2009 - 20:27 Uhr
Super-Praktikant vs. Super-WissenschaftsministerIn
Vizekanzler und ÖVP-Chef Josef Pröll sucht derzeit ja im Internet "Österreichs Superpraktikanten". Der Gewinner wird für das einwöchige Praktikum nicht bezahlt, darf aber an Josef Prölls Seite "Politik hautnah" erleben. Zwar ohne Entlohnung, dafür darf der oder die Auserwählte etwa beim Wiener Jägerball und beim Nachtslalom in Schladming an der Seite Prölls V.I.P.-Höhenluft schnuppern. Als wäre das nicht schon genug, gibt's eine Woche Urlaub in Ischgl plus Skippass und 500 Euro Urlaubsgeld.
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Die Superpraktikanten-Aktion hat freilich einige Gegenreaktionen heraufbeschwört. Die Sozialistische Jugend Österreich (SJÖ) zum Beispiel begleitet die „Superpraktikant“-Tour der ÖVP mit und kritisiert die Ignoranz der ÖVP gegenüber unsicheren Beschäftigungsverhältnissen und fordert Mindeststandards für Praktikanten.
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Die Studentenvereinigung "Unsere WU" stellt sich auf das gleiche Podest mit den Machern des „Superpraktikanten“-Castings. Am Donnerstag tourten die StudentInnen mit einem goldenen Casting-Bus durch Wien. An drei verschiedenen Standorten konnte sich jeder für den Posten des/der neuen SuperwissenschaftsministerIn mittels Video bewerben.
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Am Nachmittag auf der Mariahilferstraße standen die potenziellen Neo-Hahns zwar nicht gerade Schlange, aber immerhin trauten sich immer wieder Leute, vor die Kamera zu treten und ihr Bewerbungsvideo abzugeben. Natürlich wurde vor dem Bus auch lauthals diskutiert. Neben dem Unverständnis für die (wenn auch nicht wirklich ernst gemeinte) Aktion gab es auch einige Meinungsverschiedenheiten bezüglich der aktuell laufenden Uni-Proteste auszutauschen. Beim Reden kommen ja bekanntlich die Leut z'samm.
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Wie hoch die Wellen nach dem Casting des SuperwissenschaftsministerIn schlagen werden, kann man auf unserewu.at verfolgen. Der oder die GewinnerIn wird zumindest im realen Leben nicht der Nachfolger Hahns werden, dafür erwartet sie oder ihn als Gewinn eine Woche Übernachtung mit Halbpension im Audimax inklusive Schlafsack und heißem Tee. Der Schmäh mag aufgehen. Trotzdem fand die Polizei das Super-Casting dann doch nicht so lustig und löste die Aktion bei der letzten Station im Alten AKH vorzeitig auf.